München, 02. Februar 2024 – Immer weniger Menschen in Bayern gehen zur Darmkrebsvorsorge. Das belegen Daten des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung. Demnach ließen einen immunologischen Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs im Freistaat 7,1 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen beziehungsweise 4,6 Prozent der anspruchsberechtigten Männer im Jahr 2022 durchführen. Innerhalb von fünf Jahren (von 2018 bis 2022) sank die Inanspruchnahme bei den Frauen um 26,8 Prozent und bei den Männern um 33,3 Prozent. "Je früher Darmtumore oder auch Darmpolypen als Vorstufe von Krebs erkannt werden, desto besser sind sie behandelbar und umso größer ist die Chance auf Heilung. Deshalb ist Vorsorge so wichtig", sagt BARMER-Landeschef Alfred Kindshofer anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. Darmkrebs gehöre weltweit zu den häufigsten Krebsarten. Laut aktueller Studienlage seien auch immer häufiger jüngere Menschen von der Erkrankung betroffen.
Früherkennung nicht erst seit Corona rückläufig
Die Daten zeigen, dass nicht nur die Darmkrebsvorsorge in Bayern seltener in Anspruch genommen wird. So sank der Anteil an Frauen, die eine Mammographie durchführen ließen, im genannten Zeitraum um 6,6 Prozent. "Eine geringe Teilnahme an der Krebsvorsorge ist seit Jahren, und nicht erst seit der Corona-Pandemie, ein Problem", so Kindshofer. Er appelliere im Sinne der Gesundheit, an den Untersuchungen teilzunehmen. Lediglich die Inanspruchnahme von Hautkrebsscreenings stieg bei beiden Geschlechtern um 6,9 Prozent.
Digitale Darmkrebsfrüherkennung als niedrigschwelliges Angebot
Um die Darmkrebsvorsorge zu erleichtern, bietet die BARMER mit dem digitalen Darmkrebstest ein niedrigschwelliges Angebot an. Dazu kann über die BARMER Homepage oder App ein immunologischer Stuhltest für zu Hause angefordert und anschließend kostenlos zur Auswertung in ein Labor verschickt werden. Den Test können BARMER-Versicherte bereits ab 40 Jahren durchführen. Gesetzlich ist er erst ab 50 Jahren vorgesehen.