Zum Welt-Asthma-Tag am 7. Mai

Mehr Asthmaerkrankungen durch den Klimawandel?

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München, 3. Mai 2024 – In Bayern leiden immer mehr Menschen unter Asthma. Das belegt eine Auswertung von Versichertendaten der BARMER. Demnach wurde im Jahr 2012 bei 6,9 Prozent der bayerischen Bevölkerung Asthma diagnostiziert. Im Jahr 2022 lag die Diagnoserate über acht Prozent. Das sind über eine Million Betroffene. Grundsätzlich kommt die chronische Lungenkrankheit in allen Altersgruppen vor, Ältere sind aber häufiger betroffen als Jüngere. Die meisten Betroffenen, bei denen Asthma diagnostiziert wurde, sind laut BARMER zwischen 50 und 79 Jahre alt. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Zahl der Asthmatiker weiter steigen wird. Denn die Menschen werden immer älter, und der Klimawandel begünstigt Faktoren, die einen Asthmaanfall auslösen können. Etwa eine hohe Pollenkonzentration, steigende Ozonwerte, Feinstaub und Extremwetter", sagt BARMER-Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer anlässlich des Welt-Asthma-Tages am 7. Mai. Deshalb sollten die Betroffenen die Faktoren kennen und meiden, die einen Asthmaanfall auslösen können. Etwa körperliche Anstrengungen bei hohen Ozonwerten oder das Einatmen von Allergenen wie Pollen oder Hausstaub. 

Gewitterasthma durch Extremwetter?

In den letzten Jahren wurde stellenweise ein Anstieg der Asthmaanfälle nach heftigen Gewittern beobachtet. Etwa im Jahr 2016 im australischen Melbourne. Die Ursache dafür ist noch nicht genau geklärt. Eine Vermutung ist, dass bei einsetzendem starkem Regen die Pollenhüllen platzen, dadurch entstehen winzige Pollenpartikel. Heftiger Wind wirbelt diese auf, ebenso Staub und Pilzsporen. Wenn Allergiker diese Partikel einatmen, dann kann das einen Asthmaanfall auslösen. "Der Klimawandel begünstigt Extremwetter mit Starkregen und heftigem Wind. Ob dadurch auch das Risiko für Gewitterasthma steigt, ist noch nicht sicher. Denkbar ist es aber auf jeden Fall", so Kindshofer. Vorsorglich sollten sich Asthmatiker und Pollenallergiker bei Gewittern in geschlossenen Räumen aufhalten und diese erst wieder verlassen, wenn sich der Wind gelegt und ein ergiebiger Regen die Allergene aus der Luft gewaschen hat.

Das passiert bei einem Asthmaanfall

Bei Menschen mit Asthma bronchiale sind die Atemwege chronisch entzündet. Bei einem Asthmaanfall schwillt die Bronchialschleimhaut an und sondert einen zähen Schleim ab. Zusätzlich verkrampft die Muskulatur der Bronchien. Dadurch verengen sich die Atemwege. Das Ringen um Luft zeigt, dass nicht mehr genügend Sauerstoff ins Blut gelangt, weil durch die verengten Atemwege nicht genügend verbrauchte Luft aus- und zu wenig frische Luft eingeatmet werden kann. Je nach Schwere des Anfalls kann die Atemnot Minuten oder Stunden dauern.

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