Liposuktion bei Lipödem

Erweiterte Kassenleistung verbessert Versorgung

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München, 06. August 2025 – Betroffene mit einem Lipödem haben künftig einen klar geregelten Anspruch auf die operative Behandlung ihrer Erkrankung. Das ist nach Einschätzung der BARMER ein gesundheitspolitischer Meilenstein. "Wir begrüßen die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses ausdrücklich, wonach die Liposuktion unter bestimmten Voraussetzungen zur Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen wird", so Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern. Das bringe mehr Sicherheit für Betroffene, stärke die Anerkennung einer häufig verkannten Erkrankung und ermögliche eine wirksame Behandlung, die Schmerzen lindere und die Lebensqualität deutlich verbessere. Eine Auswertung des BARMER-Instituts für Gesundheitssystemforschung zeige, dass die Zahl dokumentierter Diagnosen des Lipödems in den Jahren 2017 bis 2023 bei Frauen bundesweit von 146.600 auf 419.700 gestiegen sei. In Bayern habe sich die Zahl von 25.500 auf 72.400 erhöht. Die Rate der Diagnosen sei je 1.000 Frauen von 4,3 auf 10,7 gestiegen.

Nicht neu, aber jetzt dauerhaft für alle drei Stadien geregelt

Bereits seit dem Jahr 2020, so Kindshofer, war die Liposuktion beim Lipödem in schweren Fällen, dem Stadium III, im Rahmen einer befristeten Ausnahmeregelung möglich. Grundlage hierfür sei eine vom G-BA initiierte Erprobungsstudie, die kürzlich abgeschlossen worden sei. Die jetzige G-BA Entscheidung erlaube es, die Liposuktion nach erfolgloser konservativer Therapie auch künftig regulär durchzuführen. Auch die seit Januar 2024 gültige ärztliche Leitlinie empfehle die Liposuktion dabei nicht mehr ausschließlich abhängig vom Stadium des Lipödems, sondern orientiere sich stärker am individuellen Beschwerdebild.

Zumeist Frauen betroffen

Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. "Typisches Symptom sind Fettvermehrungen an Beinen, auch die Arme können betroffen sein. Patientinnen haben teils starke Schmerzen, reagieren empfindlich auf Berührungen und neigen zu Blutergüssen," so Kindshofer. Häufig vergehen mehrere Jahre, bis die Diagnose gestellt wird.

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