München, 24. April 2025 – Ältere Menschen in Bayern leiden vor allem an Bluthochdruck, zu viel Cholesterin, Rückenschmerzen und Augenleiden. Das geht aus dem Altersleidensatlas der BARMER hervor, für den ambulante und stationäre Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2023 ausgewertet wurden. Darin werden für vier Altersklassen ab 60 Jahren die zehn häufigsten Erkrankungen ausgewiesen. Gemäß dem Top-3-Ranking leiden zum Beispiel bei den 60- bis 69-Jährigen von 1.000 BARMER-Versicherten 253 an Bluthochdruck, 196 an Fettstoffwechselstörungen wie zu viel Cholesterin und 155 an Rückenschmerz. Dabei steigt die Häufigkeit einzelner Krankheiten mit dem Alter zum Teil deutlich an, wie das Beispiel Bluthochdruck zeigt. Demnach litten bei den 70- bis 79-Jährigen sowie den 80- bis 89-Jährigen bereits 677 beziehungsweise 795 von 1.000 BARMER-Versicherten daran.
Bayern über oder nahe dem Bundesschnitt
Laut Altersleidensatlas steht Bayern je nach Altersgruppe beim Auftreten der häufigsten Erkrankungen überwiegend gut da. In der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen ist bei Bluthochdruck nur in Bremen, Hamburg und Baden-Württemberg die Betroffenheitsrate geringer. Bei Fettstoffwechselstörungen und Rückenschmerzen befindet sich Bayern jeweils auf Rang sieben. "Bayern ist ein relativ gesundes Bundesland. Einige der häufigsten Altersleiden treten im bundesweiten Vergleich etwas seltener auf. Die Gründe dafür sind vielfältig. Hier spielt vor allem das niedrigere Durchschnittsalter der Bevölkerung in diesem Bundesland eine Rolle", sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern.
Depressive Episoden im Mittelfeld, Diabetes hinten
Dem Altersleidensatlas zufolge zeigt das Top-10-Ranking für die 60- bis 69-Jährigen in Bayern depressive Episoden mit rund 80 Betroffenen je 1.000 Personen an achter Stelle. Bundesweit liegt diese Erkrankung ebenfalls an achter Stelle. "Dass in Bayern zahlreiche Menschen im siebten Lebensjahrzehnt unter psychischen Problemen leiden, ist ein auffälliger Befund. Dabei ist bekannt, dass gerade Herzerkrankungen und auch Diabetes mit psychischen Begleiterkrankungen im Zusammenhang stehen. Dieses Phänomen sollte auch mit Routinedaten weiter untersucht werden", sagt BARMER-Landeschef Kindshofer. Bei bewegungs- und ernährungs-mitbedingten Erkrankungen schneide Bayern hingegen deutlich besser ab als der Bundesschnitt. Mit 76 Betroffenen je 1.000 Personen befinde sich die Erkrankung Diabetes mellitus Typ 2 landesweit an zehnter Stelle, während es deutschlandweit Rang sechs mit 86 Betroffenen je 1.000 Personen sei.
Grauer Star in höherem Alter
In den höheren Altersgruppen ab 70 Jahren treten in Bayern wie auch im Bund vor allem Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin, Sehschwäche und Rückenschmerz auf. Daneben häufen sich Erkrankungen, die in jüngeren Jahren eine eher untergeordnete Rolle spielen. In der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen leiden zum Beispiel rund 216 je 1.000 Personen an den Augenerkrankungen "Sonstige Kataraktformen" wie Grauem Star. Es ist in Bayern die neunthäufigste Diagnose, während wie es im Bund die achthäufigste ist. "Auch in Bayern gibt es häufig Diagnosen, die potenziell vermeidbar sind. Zumindest kann deren Verlauf durch einen gesunden Lebensstil abgeschwächt oder verlangsamt werden. Hier können Betroffene durchaus selbst ansetzen", sagt BARMER-Landeschef Kindshofer. Ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung könnten zum Beispiel Diabetes und auch Fettstoffwechselstörungen in aller Regel positiv beeinflussen. Dies wirkt sich auch begünstigend auf das Herz-Kreislaufsystem aus.
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Weitere Angaben zur Prävalenz von Erkrankungen im Jahr 2023 in den Altersgruppen 60 bis 69, 70 bis 79, 80 bis 89 sowie 90 und mehr Jahre sind bei Stefani Meyer-Maricevic, Landespressesprecherin der BARMER in Bayern verfügbar.