BARMER fordert steuerfinanzierte Pflegezeit für Angehörige

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München, 20. Februar 2025 – Die neue Bundesregierung muss dringend handeln, um pflegende Angehörige zu entlasten. Wer seinen Beruf aufgibt, um Angehörige zu pflegen, sollte staatliche Unterstützung erhalten, ohne diese zurückzahlen zu müssen. Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern, sagt: "Die Familienpflegezeit, finanziert durch ein zinsloses Darlehen, wird kaum genutzt. Verständlich, denn wer berufliche und finanzielle Einbußen erleidet, will nicht auch noch Schulden machen. Statt Hilfe erfahren pflegende Angehörige doppelte Bestrafung." Kindshofer fordert daher eine steuerfinanzierte Pflegezeit von der neuen Regierung. "Die Familie ist der größte Pflegedienst und muss gestärkt werden. Oft bleibt nur die häusliche Pflege als Alternative. Eine steuerfinanzierte Pflegezeit könnte pflegenden Angehörigen in Anlehnung an die Elternzeit, also für einen begrenzten Zeitraum und abhängig von der Höhe des Einkommens, finanzielle Unterstützung bringen", betont er. Angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege und der hohen Kosten für stationäre Einrichtungen sei es unerlässlich, Angehörige zu unterstützen.

Inflation muss sich in den Leistungen der Pflegekasse widerspiegeln

Zudem fordert der BARMER-Landeschef eine jährliche Anpassung der Pflegeversicherungsleistungen an die Kostenentwicklung. "Wenn die Inflation nicht berücksichtigt wird, führt das zu einer schleichenden Entwertung der Leistungen. Das führt zu weniger Pflegeleistungen oder höheren Eigenanteilen – beides darf nicht sein. Ein Zusammenbruch der häuslichen Pflege würde das gesamte System gefährden."

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