eCHECKUP Alkohol

Alkoholprävention an allen Heidelberger Hochschulen

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eCHECKUP-Alkohol ist ein Präventionsprojekt, das Studierende vor gesundheitsschädlichem Alkoholkonsum schützen soll. Jetzt macht die Stadt Heidelberg als bundesweit erste Kommune allen ihren Hochschulen das Angebot, den eCHECKUP-Alkohol einzuführen. "Alkoholprävention bei Studierenden ist ein wichtiges Thema. Nicht zuletzt in einer Universitätsstadt wie Heidelberg. Deshalb sollen alle Studierenden die Möglichkeit haben, vom eCHECKUP-Alkohol zu profitieren. Ganz egal, an welcher unserer Hochschulen sie lernen“, sagt die kommunale Suchtbeauftragte der Stadt Heidelberg, Eva Leichman. Theoretisch können über den eCHECKUP-Alkohol 40.000 Studierende an zehn Heidelberger Hochschulen erreicht und über die gesundheitsschädlichen Folgen des Alkoholkonsums informiert werden.

Anonymes Onlineprogramm und studentische Peerberatung

eCHECKUP-Alkohol verzahnt zwei Präventionsangebote: das Online-Programm eCHECKUP-Alkohol und die studentische Peer-Beratung. Beide Elemente werden mit dem bestehenden Beratungsnetzwerk der jeweiligen Hochschule, zum Beispiel mit der zentralen Studienberatung oder dem Hochschulsport, verknüpft. eCHECKUP-Alkohol ist ein anonymes und in sich abgeschlossen Online-Programm. Studierende können es nutzen, um zu ermitteln, welche gesundheitlichen Risiken ihr persönlicher Alkoholkonsum birgt. Zusätzlich erhalten sie ausführliche Informationen über das Thema Alkohol. Darüber hinaus beinhaltet das Präventionsprojekt die Ausbildung von studentischen Peerberaterinnen und -beratern. Sie sprechen ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen auf dem Campus oder im virtuellen Hochschulraum an und informieren sie auf originelle und niederschwellige Art und Weise über das Thema Alkoholkonsum. In Heidelberg werden seit November die ersten zehn Peerberaterinnen und -berater ausgebildet. Das Ganze wird von der Stadt koordiniert. "Wir möchten diese Ausbildung ab sofort in jedem Semester anbieten, erste Peer-Aktionen sind für Anfang nächsten Jahres geplant", so Leichman.

20 Hochschulen haben das Programm bisher implementiert

Der eCHECKUP-Alkohol wurde von der San Diego State University entwickelt. Die Hochschule Esslingen hat das Programm für den Einsatz in Deutschland übersetzt und angepasst. Seit 2016 kooperiert das Esslinger Projektteam mit der Barmer. Gemeinsam bauen sie ein Präventionsnetzwerk auf und etablieren das Projekt bundesweit an Hochschulen.

Sarah Klein: eine junge Frau mit langen blonden Haaren und schwarzer Brille lehnt an einer Wand und lächelt in die Kamera

Sarah Klein, Referentin für Prävention und Selbsthilfe in der Barmer Landesvertretung Baden-Württemberg

"Mit eCHECKUP-Alkohol beschreiten wir einen neuen Weg in der Prävention. Darüber können wir die Studierenden in ihrer Lebenswelt erreichen und sie für ihren Umgang mit Alkohol sensibilisieren. Und das ohne erhobenen Zeigefinger", sagt Sarah Klein, Referentin für Prävention und Selbsthilfe der Barmer Baden-Württemberg. Nimmt man die Heidelberger Neuzugänge hinzu, dann wurde das Präventionsprojekt bisher an 20 Hochschulen in Deutschland umgesetzt.

eCHECKUP-Alkohol wirkt nachweislich

Studien zeigen, dass Studierende mehr trinken als gleichaltrige Nicht-Akademikerinnen und -Akademiker. Prüfungsstress, ein neues Umfeld, Leistungsdruck, das Belohnen von bestandenen Klausuren und das gemeinsame Feiern sind mögliche Gründe für den erhöhten Alkoholkonsum. Gleichzeitig sind Studentinnen und Studenten weniger empfänglich für klassische Prävention wie die Suchtberatung. Sie bevorzugen anonyme Onlinepräventionsangebote. In einer Studie mit 981 Teilnehmenden konnte das Projektteam der Hochschule Esslingen nachweisen, dass Studierende, die den eCHECKUP-Alkohol einmalig durchgeführt hatten, nach sechs Monaten weniger Alkohol konsumierten als Studierende, die das Programm nicht absolviert hatten.