Viele farbige Tabletten liegen auf einem Haufen auf einem Tisch
STANDORTinfo für Baden-Württemberg

Innovationsfonds fördert AdAM

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Sichere Arzneimitteltherapie

Der Innovationsfonds hat Fahrt aufgenommen. Allein aus dem Bereich „neue Versorgungsformen“ gingen beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) 120 Förderanträge ein. Insgesamt fördert der G-BA in der 1. Welle 29 Projekte aus allen Themenfeldern mit Geldern aus dem Innovationsfonds. Darunter ist auch das Projekt „AdAM“ von Barmer und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Die Starthilfe aus dem Innovationsfonds beläuft sich auf gut 16 Millionen Euro.

AdAM steht für „Anwendung für digital unterstütztes Arzneimitteltherapie- und Versorgungsmanagement“. Das Projekt verbessert die Sicherheit der Arzneimitteltherapie von Patienten, die mindestens fünf Medikamente benötigen und deshalb von Polypharmazie betroffen sind. Das sind in Deutschland gut 18,6 Millionen Menschen.

Mehr Informationen verbessern Therapie

Der Hausarzt bekommt von der Krankenkasse mit Genehmigung des Patienten eine Liste über die ihm verordneten Arzneimittel und behandlungsrelevante medizinische Informationen. Die Arzneimittel des Patienten gehen in dessen Medikationsplan ein, der auch die vom Patienten angegebene Selbstmedikation enthält und für den Patienten ausgedruckt wird. Dieser Überblick über die Gesamtmedikation ermöglicht es dem Arzt, gefährliche Wechselwirkungen zu erkennen. Andere Projektelemente sorgen für eine automatische und patientenspezifische Information des Hausarztes bei neu beschriebenen Risiken von Arzneimitteln und der stationären Aufnahme seiner Patienten in ein Krankenhaus.

AdAM begleitet mit wissenschaftlicher Expertise

Das AdAM-Projekt ist auf drei Jahre angelegt und soll Ende September 2019 abgeschlossen werden. Partner sind neben der KVWL und der Barmer die Universitäten Köln, Frankfurt/Main, Bochum und Bielefeld sowie die Uniklinik Köln. Sie werden unter anderem für die Evaluation der Projektergebnisse sorgen. Hilfestellungen für den Arzt zum Management von Polypharmazie wird die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin liefern, die hier mit mehr als 20 weiteren Fachgesellschaften, u.a. der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin), kooperiert. Insgesamt ist die Barmer an 13 Projekten beteiligt, die durch den Innovationsfonds mit insgesamt 128 Millionen Euro gefördert werden.

Round-Table am 31.01. zu Multimedikation in Stuttgart

Gemeinsam mit dem Pharmapolitischen Arbeitskreis Bayern und Baden-Württemberg lädt die Barmer am 31. Januar 2017 zu einem Round-Table in die Landesvertretung ein. Diskutiert werden die Probleme und Herausforderungen der Polypharmazie, auch unter dem Aspekt des Medikationsplans, der seit dem 1. Oktober 2016 an Patienten ausgegeben werden muss, die mindestens drei verordnete Medikamente einnehmen.