Insgesamt 12 gesetzliche Krankenkassen haben sich zu einer RSA Allianz zusammengefunden, darunter auch die Barmer GEK. Ihr Ziel ist es, die bestehenden Schwachstellen im Finanzausgleichssystem der gesetzlichen Krankenversicherung offenzulegen und die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) zu verdeutlichen.
"Der Morbi-RSA in seiner jetzigen Form führt zur zu einer Verzerrung des Wettbewerbs. Die Rücklagen der Kassen entwickeln sich unterschiedlich und verursachen eine Spreizung der Zusatzbeiträge, die nicht allein durch die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Kassen begründet ist", sagt Winfried Plötze. Deshalb fordert die RSA Allianz die Abschaffung systemfremder Hilfsvariablen (Surrogate). Ein Beispiel dafür ist der Bezug einer Erwerbsminderungsrente (EMR). Bis zur Einführung des Morbi-RSA im Jahr 2009 war dieses Surrogat eine wichtige Bezugsgröße für den Krankenkassenfinanzausgleich. Doch das von der RSA-Allianz in Auftrag gegebene Gutachten des IGES kommt zu dem Schluss, dass eine Herausnahme des Erwerbsminderungsstatus aus dem Morbi-RSA keinen Einfluss auf die Zuweisungsgenauigkeit hat. Zugleich würde eine stärkere Morbiditätsorientierung des Risikostrukturausgleichs erreicht. Auch auf die Wettbewerbsgerechtigkeit hätte die Herausnahme der EMR positiven Einfluss, da die strukturellen Verwerfungen zwischen den Kassenarten reduziert würden. Ein Wegfall des Surrogats EMR wäre unkompliziert über die Änderung der RSA-Verordnung umzusetzen.