Computerbild eines menschlichen Darms.
STANDORTinfo - Der Newsletter der Barmer Landesvertretung Baden-Württemberg

Darmkrebsfrüherkennung: Digitales Testangebot verbessert Teilnahme spürbar

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Noch immer nutzen zu wenige Menschen in Baden-Württemberg die Angebote zur Darmkrebsvorsorge. Das geht aus den Daten des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Doch es gibt auch einen Lichtblick: Durch ein digitales Testangebot der Barmer hat sich die Teilnahmequote verbessert.

Nur zwei Prozent gingen zur Darmspiegelung

In Baden-Württemberg ließen laut bifg rund 5,3 Prozent der anspruchsberechtigten Männer und Frauen im Jahr 2022 einen immunologischen Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs durchführen. Im Jahr 2021 waren es etwa 5,8 Prozent. Im Vergleich zu 2019 ist die Quote um rund 27 Prozent gesunken. Eine Darmspiegelung ließen im Jahr 2022 nur 2,4 Prozent der Männer ab 50 und 2,0 Prozent der Frauen ab 55 Jahre durchführen. "Ich kann nur an alle appellieren, die Angebote zur Darmkrebsfrüherkennung zu nutzen. Je früher der Tumor oder Darmpolypen als dessen Vorstufe erkannt werden, desto besser ist die Heilungschance. Sie liegt dann zwischen 70 und 95 Prozent", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. 

Keine Beschwerden, keine Vorsorgeuntersuchung. Das ist fatal.

Letztes Jahr führte die Barmer eine bundesweite Online-Umfrage unter 1.500 Personen zum Thema Krebsfrüherkennung durch. Ein Drittel derjenigen, die nicht zur Darmkrebsvorsorge gingen, begründete das damit, dass sie keinerlei Symptome spürten. "Das ist fatal, denn Darmkrebs wächst sehr langsam. Der Tumor macht sich oft erst bemerkbar, wenn er schon weit fortgeschritten ist. Und dann endet er meist tödlich", so Plötze. 

Barmer lädt per App zur Darmkrebsfrüherkennung ein

Nicht nur bei der Darmkrebsvorsorge, auch bei den anderen Angeboten zur Krebsfrüherkennung fühle sich nur ein Viertel der Befragten vom Arbeitgeber unterstützt. Etwa in Bezug auf das Wahrnehmen von Vorsorgeterminen während der Arbeitszeit. Um die Darmkrebsvorsorge zu erleichtern, bietet die Barmer ein niedrigschwelliges Angebot an. Über die Barmer-App werden Versicherte ab 40 Jahre zur Darmkrebsfrüherkennung eingeladen. Gesetzlich ist das erst ab 50 Jahren vorgesehen. Über einen Link kann dann ein immunologischer Stuhltest für zu Hause angefordert und anschließend kostenlos zur Auswertung in ein Labor geschickt werden.

Digitales Testangebot verbessert die Teilnahme spürbar

Von 744.400 eingeladenen Versicherten hatten 116.600 diese Möglichkeit zur digitalen Darmkrebsfrüherkennung genutzt. Das entspricht einer Quote von 15,7 Prozent. Das Angebot zur Darmkrebsfrüherkennung kommt vor allem bei den Menschen zwischen 40 und 49 Jahren gut an. In dieser Altersgruppe waren 4,5 Prozent der Tests positiv. Insgesamt haben sich bei 6,3 Prozent aller Tests positive Befunde ergeben, am häufigsten mit 9,3 Prozent bei den über 60-Jährigen. Die 'Digitale Darmkrebsvorsorge' der Barmer wurde von der Stiftung LebensBlicke mit dem Präventionspreis für Versorgung ausgezeichnet. "Die Auszeichnung durch die Stiftung LebensBlicke ist eine tolle Anerkennung unserer Arbeit. Und dass wir die Teilnahmequote über unser neues Einladungserfahren erhöhen konnten zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Am Ziel sind wir aber noch nicht."