Die Arbeit einer Krankenkasse ist für viele Versicherte eine Blackbox. Qualitätskennzahlen ändern das. Sie zeigen offen, wie gut eine Krankenversicherung ihre Versicherten berät. Die Barmer hat nun ihren ersten Transparenzbericht vorgelegt und stellt darin umfassende Informationen zum Leistungsgeschehen wie Zahnersatz, Hilfsmittel oder Krankengeld zur Verfügung.
"Wir wollen unsere Arbeitsabläufe, Entscheidungsprozesse und die Leistungsqualität für unsere Versicherten nachvollziehbar machen", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg.
So legt der Transparenzbericht zum Beispiel dar, wie viele Anträge auf Rehabilitation bei der Barmer im Jahr 2020 eingegangen sind, wie viele davon genehmigt wurden und wie lange es im Schnitt dauert, bis ein Antrag bearbeitet wird. Bei Eltern-Kind-Kuren beträgt die Bearbeitungszeit im Schnitt 30,9 Tage. Das klingt viel, aber schon innerhalb einer Woche meldet sich die Barmer telefonisch, um ihre Entscheidung mitzuteilen. Für eine verbindliche Kostenzusage muss aber die Klinik feststehen. Und die Suche nach dieser verlängert die Bearbeitungszeit.
Der Transparenzbericht wird künftig jährlich veröffentlicht. Er ist nicht der erste Schritt hin zur "gläsernen" Krankenkasse. Schon seit April letzten Jahres können die Versicherten über den Barmer-Kompass den Bearbeitungsstand ihrer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung per App verfolgen.