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Barmer-Analyse: Baden-Württemberger erhalten weniger Heilmittel

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Stuttgart, 25. Mai 2022 – Heilmittel sind persönlich zu erbringende medizinische Leistungen. Dazu zählen die Physiotherapie, Logopädie, Podologie, Ergo- und Ernährungstherapie. Die Zahl der Verordnungen schwankt bundesweit stark. Das geht aus dem Barmer-Heilmittelreport hervor. In Baden-Württemberg erhalten demnach etwas weniger Menschen Heilmittel als im Bundesdurchschnitt. Während deutschlandweit auf 1.000 gesetzlich Krankenversicherte rund 511 Heilmittelverordnungen entfallen, sind es in Baden-Württemberg im Schnitt 508. In den östlichen Bundesländern werden Heilmittel dagegen deutlich häufiger verschrieben. Spitzenreiter sind Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dort liegt die Zahl der Heilmittelverordnungen jeweils 29 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Schlusslicht ist Bremen (- 23 Prozent). "Die regionalen Unterschiede beim Einsatz von Heilmitteln sind rein medizinisch nicht erklärbar. Im Sinne der Patientinnen und Patienten ist mehr Transparenz zum Nutzen und zum medizinisch angemessenen Einsatz von Heilmitteln erforderlich, also mehr Klarheit", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. 

Höhere Heilmittelausgaben im Nordosten als im Südwesten

Auch bei den Ausgaben für Heilmittel gibt es laut Barmer deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz liegen die Kosten im Südwesten unter dem Bundesdurchschnitt von rund 122 Euro im Jahr 2020 für gesetzlich krankenversicherte Patientinnen und Patienten. Die Spanne reicht von etwa minus vier Prozent in Baden-Württemberg bis zu minus 22 Prozent in Hessen. In Sachsen dagegen liegen die Heilmittelausgaben mit rund 173 Euro fast 42 Prozent über den bundesweiten Durchschnittskosten.

Deutschlandkarte mit den Ausgaben der Bundesländer für Heilmittel im Jahr 2020