Tag der gesunden Ernährung am 7. März

Schwere Adipositas kommt im Kreis Freudenstadt am häufigsten vor

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Stuttgart, 5. März 2024 – Die gute Nachricht zu Beginn: In Baden-Württemberg leiden weniger Menschen unter einer schweren Adipositas der Grade II und III als im Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2021 waren im Ländle von 1.000 Personen rund 18,6 krankhaft übergewichtig und damit 30 Prozent weniger als im Bundesdurchschnitt. Die schlechte Nachricht ist, dass die Tendenz steigt. Denn im Jahr 2018 waren in Baden-Württemberg rund 15,4 von 1.000 Personen stark oder extrem adipös. Darauf macht die Barmer anlässlich des Tags der gesunden Ernährung am 7. März aufmerksam. 

Ab einem Body Mass Index von 35 kg/m² ist von einer schweren Adipositas die Rede. Und diese Form des krankhaften Übergewichts kommt im Landkreis Freudenstadt mit 27,8 je 1.000 Personen häufiger vor als im Rest des Landes. Das zeigt der Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg). Den geringsten Wert weist in Baden-Württemberg Heidelberg mit 10,6 Betroffenen je 1.000 Personen aus. "Die Hauptursachen für starkes Übergewicht sind eine zu energiereiche Ernährung und zu wenig Bewegung. Wer abnehmen möchte, muss seinen Lebensstil und seine Alltagsgewohnheiten dauerhaft ändern, doch das lohnt sich. Denn verlorene Pfunde sind gewonnene Lebensjahre" sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg.

Rückenschmerzen und Depression sind häufige Begleiterkrankungen

Eine Adipositas sei eine eigenständige Krankheit und zugleich ein Risikofaktor für weitere Begleiterkrankungen. Zu diesen zählten laut Morbiditäts- und Sozialatlas unter anderem Bluthochdruck und Diabetes. Davon seien bundesweit rund 63 Prozent beziehungsweise 41 Prozent der schwer Adipösen betroffen. Ein Viertel habe außerdem Rückenschmerzen oder eine Depression.

Adipositas korreliert mit Bildungsfaktoren und Einkommen 

Den Morbiditäts- und Sozialatlas erstellt das bifg auf Grundlage von Abrechnungs- und Versichertendaten. Dadurch macht er auch Einflussfaktoren und regionale Unterschiede sichtbar. Demnach sinkt die Zahl der Adipösen mit steigendem Bildungsgrad und Einkommen. 24 von 1.000 Männern und Frauen mit einem Jahreseinkommen von 15.000 bis 20.000 Euro leiden im Ländle an schwerem Übergewicht. Ab einem Gehalt von mehr als 55.000 Euro jährlich seien nur noch 13 von 1.000 betroffen. Und baden-württembergische Haupt- und Volksschüler seien mehr als doppelt so oft stark oder extrem adipös als Abiturienten und Fachabiturienten.

Hintergrund: 

Adipositas ist eine chronische Krankheit, die definiert ist als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts. Berechnungsgrundlage für die Gewichtsklassifikation ist der Körpermasseindex, der sogenannte Body Mass Index (BMI). Der BMI ist der Quotient aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat (kg/m2).

Adipositas nach Body Mass Index in kg/m²

Gewichtsklassen/KategorienBMI
Untergewicht< 18,5
Normalgewicht18,5 – 24,9
Übergewicht (Präadipositas)> 25
Adipositas Grad I (moderate Adipositas)30 – 34,9
Adipositas Grad II (starke Adipositas)35 – 39,9
Adipositas Grad III (extreme Adipositas)> 40

Für den Morbiditäts- und Sozialatlas wurden die Routinedaten der Barmer durch das Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) unter Einbeziehung von soziodemografischen Faktoren, Regionalität und Morbidität auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands hochgerechnet. Die Barmer versichert bundesweit rund 8,7 Mio. Menschen, rund 763.000 davon in Baden-Württemberg.

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Marion Busacker
Pressesprecherin Barmer Baden-Württemberg
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