Stuttgart, 18. September 2025 – Die zahnärztliche Vorsorge bei Kindern in Baden-Württemberg zeigt Wirkung: Immer mehr Eltern nutzen die Untersuchungen, sodass mittlerweile über 40 Prozent der Null- bis Vierjährigen regelmäßig zur Früherkennung gehen. Die Folge: Deutlich weniger Kinder benötigen eine zahnärztliche Behandlung, und ab 2026 wird die Teilnahme zudem im bekannten "gelben Heft" dokumentiert. Ein weiterer Schritt für gesunde Milchzähne und weniger Angst vorm Zahnarztbesuch.
Immer mehr Eltern in Baden-Württemberg nutzen die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen (FU) für ihre Kinder. Das geht aus einer Analyse Barmer hervor. Seit der Einführung im Jahr 2019 bis Ende 2023 hat sich der Anteil der Kinder im Alter von null bis vier Jahre, die zur FU in einer Praxis waren, mehr als verdoppelt. Inzwischen nehmen gut 40 Prozent der Kinder aus dieser Altersgruppe die Möglichkeit wahr. Gleichzeitig brauchten deutlich weniger Kinder eine zahnärztliche Behandlung. Nur noch drei Prozent der Null- bis Vierjährigen waren betroffen, das ist ein Rückgang um fast 44 Prozent seit dem Jahr 2019. "Die Zahlen sind eindeutig: Vorsorge wirkt", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg, anlässlich des Tags der Zahngesundheit am 25. September. "Wir sind auf einem guten Weg, aber wir wollen, dass wirklich alle Eltern mit ihren Kindern von Anfang an zur FU gehen. Die Kosten dafür übernehmen die Krankenkassen vollständig.“
Neu ab 2026: Eintrag der FU ins "gelbe Heft"
Eltern können ihre Kinder vom sechsten Lebensmonat bis zum sechsten Lebensjahr sechsmal zur FU bringen. Dabei erkennen Zahnärztinnen und Zahnärzte mögliche Erkrankungen von Mund, Zähnen oder Kiefer schon früh und behandeln sie rechtzeitig. Ab dem 1. Januar 2026 werden die FU im gelben Kinderuntersuchungsheft dokumentiert, das Eltern bei der Geburt eines Kindes bekommen. Dadurch erkennen Kinderärztinnen und Kinderärzte auf einen Blick, ob Eltern mit ihren Kindern zur FU gegangen sind und können die Familien bei Bedarf darauf ansprechen.
Gesunde Milchzähne sind entscheidend für gesunde bleibende Zähne
Die erste Vorsorgeuntersuchung steht bereits im Alter von sechs bis neun Monaten an. "Viele unterschätzen, wie wichtig gesunde Milchzähne sind. Sie beeinflussen nicht nur die Gesundheit der bleibenden Zähne, sondern auch die Sprachentwicklung", betont Barmer-Landeschef Plötze. Regelmäßige Vorsorge habe noch einen weiteren Vorteil: "Kinder, die von Anfang an zur Kontrolle gehen, verbinden den Zahnarztbesuch mit Normalität. Und nicht mit Angst."