Eine Ärztin untersucht die Haut mit einem Auflichtmikroskop.
Barmer-Arztreport 2025

Mehr Hautkrebs in Baden-Württemberg

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Stuttgart, 27. Mai 2025 – Die Anzahl der Menschen mit der Diagnose schwarzer Hautkrebs hat sich in Baden-Württemberg seit dem Jahr 2005 mehr als verdoppelt. Von 200 Betroffenen je 100.000 Einwohner auf 494 im Jahr 2023.

Nicht-melanotischer Hautkrebs, auch bekannt als weißer Hautkrebs, kommt wesentlich häufiger vor. Er wurde im Jahr 2023 bei rund 2.330 Menschen je 100.000 Einwohner dokumentiert, im Jahr 2005 waren es nur 775. Das geht aus dem aktuellen Barmer-Arztreport hervor. Ursächlich für diese Entwicklung dürfte zum einen das Hautkrebsscreening sein, das im Juli 2008 eingeführt wurde. Es kann von gesetzlich Krankenversicherten ab 35 Jahre alle zwei Jahre kostenlos in Anspruch genommen werden. "Wenn heute mehr Menschen zur Früherkennungsuntersuchung gehen als früher, dann wird sich das auch in unserer Statistik niederschlagen", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. "Der Hauptgrund für den Anstieg der Hautkrebsdiagnosen dürfte aber sein, dass sich viele Menschen in der Vergangenheit nicht ausreichend vor UV-Strahlung geschützt haben. Und sie ist der größte Risikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs."

Hautkrebs ist vor allem eine Erkrankung der Älteren

Die Haut vergesse nichts. Jetzt würden die Schäden sichtbar, die Sonnenbaden und Sonnenbrände in Kindheit und Jugend verursacht hätten. Bei denjenigen aus Baden-Württemberg, die bis 1974 geboren worden seien, hätten sich die Fälle von schwarzem Hautkrebs im Zeitraum 2005 bis 2023 mindestens verdoppelt. Bei den Geburtsjahrgängen ab 1989 habe die Barmer dagegen sinkende Fallzahlen registriert. "Hautkrebs ist vor allem eine Erkrankung der Älteren. Früher waren die Menschen sorgloser und auch ahnungsloser im Umgang mit UV-Strahlen. Sonne und Sonnenbräune galten als gesund und chic. Das rächt sich jetzt." Aufgrund des demografischen Wandels rechnet die Barmer damit, dass die Zahl der Hautkrebsdiagnosen in den nächsten Jahren weiter steigt.
Prävention und Hautkrebsfrüherkennung können Leben retten
Prävention sei das beste Mittel, um das Hautkrebsrisiko zu senken. Sei es durch Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, langärmlige Kleidung, Sonnenhüte und das Meiden der direkten Sonne. Um Hautkrebs möglichst früh zu erkennen, schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden und Leben zu retten, sei die Früherkennung besonders wichtig. "Wenn Hautkrebs früh erkannt wird, dann sind die Heilungschancen recht gut. Denn am Anfang ist der Tumor auf die obere Hautschicht begrenzt und kann relativ einfach entfernt werden", so Winfried Plötze.

Hautkrebsvorsorge für zu Hause

Früherkennung beginne aber nicht erst in der Arztpraxis. "Sie fängt damit an, sich um den eigenen Körper zu kümmern, ihn zu beobachten und auf Auffälligkeiten zu achten", sagt der Barmer-Landesgeschäftsführer. Dabei helfe die ABCDE-Regel. Sollte sich die Form (Asymmetrie), der Rand (Begrenzung), die Farbe (Colour), die Größe (Durchmesser) oder die Oberfläche (Erhabenheit oder Entwicklung) eines Muttermals verändern, dann sollte eine Hautarztpraxis aufgesucht werden.

Datenbasis

Für den Barmer-Arztreport 2025 wurden die Daten aus der ambulanten und stationären Versorgung von Barmer-Versicherten der Jahre 2005 bis 2023 ausgewertet. Diese wurden standardisiert bzw. hochgerechnet, basierend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung in Bundesländern am 31. Dezember des jeweiligen Vorjahres nach Geschlecht und Altersgruppen. Zum 31.12.2023 waren bei der Barmer rund 8,7 Mio. Menschen versichert, darunter rund 762.000 aus Baden-Württemberg. Im Barmer-Arztreport wird die Krankheitshäufigkeit dargestellt, sprich wie viele Mensch im betrachteten Zeitraum Hautkrebs hatten. Es wird nicht die Zahl der Neuerkrankungen angegeben.

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Pressesprecherin Barmer Baden-Württemberg
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