Ein Blutdruckmessgerät an einem Handgelenk einer Person zeigt die Blutdruckwerte an.
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Hitze und Herzschwäche: Jeder Fünfte in Baden-Württemberg ist herzkrank

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Stuttgart, 16. August 2023 – Der Sommer ist zurück. Doch die Hitze kann besonders Menschen mit einer diagnostizierten Herzerkrankung Gesundheitsprobleme bereiten.

Ein Mann mit Glatze, Brille, Anzug und Krawatte lächelt in die Kamera

Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg

Laut Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) sind 22 Prozent der Baden-Württemberger von einer Herzerkrankung wie etwa Bluthochdruck oder einer Herzinsuffizienz betroffen. In der Altersgruppe ab 50 Jahre sind laut bifg sogar rund 46 Prozent der Baden-Württemberger herzkrank. "Die heißen Tage sind für das Herz eine besondere Belastung. Zugleich reagiert der Körper anders auf die Einnahme von Medikamenten", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Wenn die Temperatur steige, dann steige auch das Risiko eines Infarktes, weil das Herz mehr arbeiten müsse. Außerdem könnten Thrombosen, also Blutpfropfen in den Beinen, und Lungenembolien auftreten. Wenn eine bestehende Herzschwäche durch Hitze verstärkt werde, dann seien zudem Stürze möglich. Für Herzpatientinnen und Herzpatienten sei es im Sommer daher zum Beispiel ratsam, ein bis zwei Liter Wasser zusätzlich am Tag zu trinken.

Blutdruck bei Hitze häufiger kontrollieren 

Bei hohen Temperaturen würden sich die Blutgefäße weiten. Wenn dadurch der Blutdruck sinke, dann könne das bei Patientinnen und Patienten mit einer Herzerkrankung und Bluthochdruck eventuell Komplikationen verursachen. Denn eine gute medikamentöse Einstellung bei Bluthochdruck in der kalten Jahreszeit könne in einer Hitzeperiode durcheinandergeraten. Es drohten Schwindelattacken und Ohnmachtsanfälle. "Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck sollten ihren Blutdruck im Sommer häufiger messen und bei einem starken Abfall ihren Arzt oder ihre Ärztin kontaktieren", sagt Winfried Plötze.

Medikamenteneinnahme bei Hitze

Werden wassertreibende Diuretika, also Wassertabletten eingenommen, dann sollte die Dosis bei Hitze nach Ansicht von Fachleuten verringert werden, damit der Körper nicht austrocknet. Ansonsten gehe dem Herz durch verstärktes Schwitzen Salz sowie Elektrolyte, Natrium, Kalium und Magnesium verloren. Die Einnahme von Blutdrucksenkern hat als Nebenwirkung zur Folge, dass Durst nicht mehr so stark empfunden wird. Regelmäßiges Trinken von Wasser zu allen Mahlzeiten kann Abhilfe schaffen.

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Pressesprecherin Barmer Baden-Württemberg
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