Eine Person bekommt eine Injektion in den Oberarm
Schwere Schäden für Gesundheit und Wirtschaft

Immer weniger Menschen sind gegen Grippe geimpft

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Stuttgart, 28. Oktober 2025 – Nach einer Auswertung der Barmer lassen sich immer weniger Menschen gegen Grippe (Influenza) impfen. Im Jahr 2024 hatten rund 710.000 gesetzlich Krankenversicherte aus Baden-Württemberg eine Grippeschutzimpfung in einer Arztpraxis erhalten. Das waren rund zwölf Prozent weniger als im Jahr zuvor und fast 39 Prozent weniger als im Jahr 2020. Vor fünf Jahren hatte die Coronapandemie die Impfbereitschaft in der Bevölkerung erhöht, aber leider nur kurzfristig.

"Die Grippe verursacht jährlich Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe. Durch die Behandlungskosten, aber vor allem durch die Arbeitsausfälle. Eine höhere Impfquote könnte den Schaden für die Wirtschaft reduzieren und schwere Krankheitsverläufe vermeiden", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Er appelliert an die Menschen im Land, sich jetzt in einer Arztpraxis, Apotheke oder im Gesundheitsamt gegen das Grippevirus impfen zu lassen. Und die Betriebe sollten prüfen, ob sie die Impfquote in ihrer Belegschaft erhöhen könnten.

Heftige Grippewelle in der Saison 2024/2025

Die Grippesaison 2024/2025 verlief in Baden-Württemberg heftiger als in den Jahren zuvor. Sie erreichte ihren Höhepunkt in der Kalenderwoche 8/2025, in der die BARMER 2,37 grippebedingte Krankschreibungen je 1.000 Versicherte registrierte. Während der Grippewelle 2023/2024 waren in der Spitze deutlich weniger Barmer-Versicherte krankgeschrieben, nämlich 1,54 je 1.000. Laut Weltgesundheitsorganisation und Europäischer Union sollen 75 Prozent der Menschen aus Risikogruppen gegen Influenza geimpft sein. Dazu zählen Schwangere, chronisch Kranke und Menschen im Alter ab 60 Jahre. Laut Robert Koch-Institut hatten in der Saison 2023/2024 nur 38,2 Prozent der Älteren eine Grippeschutzimpfung erhalten. In Baden-Württemberg sei die Impfquote mit 23,6 Prozent bundesweit am schlechtesten gewesen. "Die Impfung ist die beste Präventionsmaßnahme, die wir kennen. Dass so wenig Menschen davon Gebrauch machen, um sich und auch andere vor schweren Krankheitsverläufen und Komplikationen zu schützen, ist für mich nicht nachvollziehbar", sagt Plötze.

Mögliche Gründe für den Rückgang der Impfquote

Warum sich immer weniger Menschen gegen die Grippe impfen lassen, geht aus den Zahlen der Barmer nicht hervor. Laut Landesgeschäftsführer Winfried Plötze können hier viele Faktoren eine Rolle spielen. Von Skepsis über das Vergessen der Impfung bis hin zur Praxisorganisation beim Angebot von Schutzimpfungen. "Für den BARMER-Arzneimittelreport haben wir uns angesehen, ob die Hausarztpraxen gegen Herpes zoster und Influenza impfen. Und da gibt es enorme Unterschiede. Das legt die Vermutung nahe, dass nicht alle Praxen ihren Patientinnen und Patienten gleichermaßen die Grippeschutzimpfung anbieten."

Impfung jedes Jahr notwendig

Da sich Grippeviren ständig weiterentwickeln, sollte eine Schutzimpfung jährlich vor Beginn der Grippesaison erfolgen. Der Organismus benötigt nach dem Verabreichen des Impfstoffs etwa 14 Tage, um Antikörper zu bilden. Die Barmer übernimmt die Kosten für eine Grippeschutzimpfung unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe. 

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