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Barmer Baden-Württemberg fordert, dass Kenntnisse in Erste Hilfe früher vermittelt werden

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Stuttgart, 9. März 2020 – Der baden-württembergische Landesgeschäftsführer der Barmer, Winfried Plötze, fordert, dass die Bevölkerung früher und regelmäßig in Erste Hilfe geschult wird. "Es kann doch nicht sein, dass der Durchschnittsdeutsche erstmalig und meistens auch letztmalig mit Erste Hilfe in Kontakt kommt, wenn er den Führerschein macht. Angesichts dessen brauchen wir uns nicht über schlechte Reanimationsquoten wundern. Kenntnisse in Erste Hilfe müssen viel früher und regelmäßig vermittelt werden."

Gemeinsam mit dem Jugendrotkreuz fördere die Barmer in Baden-Württemberg seit 2005 die Ausbildung von Schulsanitätern. Doch um flächendeckend und nachhaltig Kenntnisse zu vermitteln, sei das Land gefragt. "Erste Hilfe-Kurse gehören verpflichtend in den Schulunterricht, wenn nicht sogar schon in den Kindergarten", so Plötze. Zwar sei Erste Hilfe in den Bildungsplänen aller Schulen verankert, "aber im Biologieunterricht einmal über Atmung und Kreislauffunktionen zu reden, rettet kein Leben." Wichtig sei, dass man Schulen und Kindergärten bei der Bewältigung dieser Aufgabe nicht alleine lasse. Plötze: "Kultus-, Sozial- und Innenministerium müssen an einem Strang ziehen, damit wir die Kenntnisse früh, flächendeckend und nachhaltig vermitteln und die Bereitschaft, Erste Hilfe zu leisten, langfristig steigern." So brauche es auch eine Strategie, um die Zahl der ehrenamtlichen Notfallretter zu erhöhen.

Niemand ist zu klein, um Ersthelfer zu sein

Norwegische Wissenschaftler empfehlen, Erste Hilfe schon im Kindergarten zu vermitteln. In einer Studie wiesen sie nach, dass bereits Vierjährige grundlegende Kenntnisse in Erste Hilfe erlernen und einen Notruf absetzen können. Das Jugendrotkreuz im DRK-Landesverband Baden-Württemberg hat das Vorschulprogramm "112 – Jeder kann ein Helfer sein" entwickelt. Eine Verpflichtung seitens der Kindergärten, den Kindern erste Eindrücke in Erste Hilfe zu vermitteln, gebe es aber nicht.

Reanimationsquote erhöhen

Laut der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin hat Deutschland bei der Herzdruckmassage Nachholbedarf. Bei einem Herzkreislaufstillstand seien die ersten Minuten entscheidend, doch nur 40 Prozent der Laien hierzulande würden mit der Reanimation beginnen. In Irland und Norwegen liege die Quote bei 70 Prozent. Dänemark hatte es mit einer Landeskampagne geschafft, die Reanimationsquote innerhalb von fünf Jahren von sechs auf 45 Prozent zu erhöhen.

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Marion Busacker
Pressesprecherin Barmer Baden-Württemberg
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