Eine Studentin sitzt vor einem PC
STANDORTinfo für Baden-Württemberg

Alkoholprävention an Hochschulen

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Die Barmer und die Hochschule Esslingen weiten ihre Zusammenarbeit aus. Bis zum Jahr 2022 wollen sie ihr gemeinsames Präventionsprojekt eCHECKUP Alkohol an 30 Hochschulen in Deutschland etablieren. Der eCHECKUP Alkohol ist ein on- und offline Präventionskonzept für Hochschulen, das Studierende vor schädlichem Alkoholkonsum schützen soll. Es verzahnt ein anonymes Online-Präventionsprogramm mit der Ausbildung von studentischen Peer-Beratern, die ihre Kommilitonen auf dem Campus über riskanten Alkoholkonsum aufklären. Der Bedarf für einen bundesweiten Rollout des Präventionsprojektes sei vorhanden, so Ewald Muckrasch, Referent für Prävention der Barmer Baden-Württemberg. "Wir wissen, dass der Alkoholkonsum von Studierenden deutlich höher ist als der von gleichaltrigen Nichtakademikern. Und wir wissen auch, dass sie gegenüber traditionellen Hilfsangeboten wie der Suchtberatung nicht aufgeschlossen sind. In der Pilotphase hat sich gezeigt, dass die Studierenden den eCHECKUP Alkohol annehmen und wir sie darüber für das Thema riskanter Alkoholkonsum sensibilisieren können." Die deutschlandweite Einführung des Programms an Hochschulen und Universitäten erfolgt durch die Hochschule Esslingen, die dafür zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und einen Informatiker einstellt. Die Barmer fördert die Forschung und die wissenschaftliche Begleitung im Rahmen des Präventionsgesetzes. "Es hat sich gezeigt, dass das Präventionskonzept bei Hochschulen aller Typen auf sehr gute Resonanz stößt. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Pilotprojekt werden wir nun weiteren Hochschulen auf Bundesebene zur Verfügung stellen", so Marion Laging, Professorin an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen.

eCHECKUP Alkohol an fünf Hochschulen im Land

Der eCHECKUP Alkohol basiert auf einem Programm der San Diego State University. Es wurde von der Hochschule Esslingen adaptiert und evaluiert, Esslingen war auch die bundesweit erste Hochschule, an welcher das Programm im Jahr 2015 eingeführt wurde. Dort wurde in einer Studie mit 981 Teilnehmern nachgewiesen, dass Studierende, die am eCHECKUP Alkohol teilgenommen hatten, nach sechs Monaten weniger Alkohol konsumierten als ihre Kommilitonen, die das Programm nicht absolviert hatten. Inzwischen wurden in Esslingen etwa 1.500 Studierende über die Peer-Berater erreicht und für das Thema riskanter Alkoholkonsum sensibilisiert. Im letzten Jahr kam die Hochschule Furtwangen dazu, im Rahmen des bundesweiten Rollouts erfolgt jetzt die Einführung des eCHECKUP Alkohol an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Karlsruhe, der Pädagogischen Hochschule Freiburg, der Universität Ulm und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart. Alleine über diese Akademien könnten insgesamt rund 37.500 Studierende erreicht und über Ausmaß und Folgen eines riskanten Alkoholkonsums aufgeklärt werden.

Peer-Berater informieren an der Hochschule Furtwangen

Studierende können den eCHECKUP Alkohol nutzen, um jederzeit online ein persönliches Risikoprofil des eigenen Alkoholkonsums zu erstellen. Das Programm weist auf riskantes oder schädliches Trinkverhalten hin und informiert über die gesundheitlichen Folgen. Ergänzt wird der eCHECKUP Alkohol durch die Ausbildung von studentischen Peer-Beratern, die ihre Kommilitonen auf dem Campus ansprechen und informieren. Dadurch wird das Thema enttabuisiert und das Programm an der Hochschule bekannt gemacht und verankert. Die Peer-Berater der Hochschule Furtwangen haben mit der Barmer im Wintersemester 2017/2018 und im Sommersemester 2018 sechs Aktionen auf dem Campus durchgeführt, und dabei über 500 Studierende über schädlichen Alkoholkonsum aufgeklärt.

Weitere Informationen zum eCHECKUP TO GO unter: www.hs-esslingen.de/echeckup

Ansprechpartner Prävention:

Ewald Muckrasch
Referent Prävention & Selbsthilfe
Barmer Landesvertretung Baden-Württemberg
Torstraße 15
70173 Stuttgart
Tel.: 0800 333 004 3511-15                                            
E-Mail: ewald.muckrasch@barmer.de