Sitzungen

Berichte und Termine der Verwaltungsratssitzungen 2022

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Berichte von den Sitzungen des Verwaltungsrats und wichtigen Veranstaltungen

Verwaltungsratsbeschluss Beitragssatz der Barmer bleibt stabil

Die Barmer wird mit einem stabilen Beitragssatz ins neue Jahr gehen. Das hat der Verwaltungsrat der Kasse in seiner heutigen Sitzung in Berlin einstimmig beschlossen. Mitglieder der Barmer werden somit auch im Jahr 2023 nicht mehr für ihren Krankenversicherungsschutz zahlen müssen als bisher. „Für unsere Versicherten und die, die es werden wollen, ist unsere Beitragssatzstabilität ein starkes Signal der Verlässlichkeit, gerade in diesen sehr belastenden Krisenzeiten“, erklärte der Vorsitzende des Verwaltungsrates Bernd Heinemann.

Barmer günstiger als viele Mitbewerber

Mit Beschluss des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes steigt der durchschnittliche Zusatzbeitrag der Gesetzlichen Krankenversicherung zum 1. Januar 2023 um 0,3 Prozentpunkte auf dann 1,6 Prozent. Damit werde die Barmer, die einen Zusatzbeitrag in Höhe von 1,5 Prozent erhebt, im kommenden Jahr günstiger sein als viele Mitbewerber. Heinemann: „Eine sehr kluge Haushaltspolitik, positive Effekte einer zunehmend digitalisierten Prozess- und Organisationsstruktur sowie eine gedämpfte Ausgabenentwicklung seien wichtige Gründe für die solide Finanzentwicklung der Barmer.“ Insbesondere die Investitionen zur digitalen Transformation der Kasse würden sich immer mehr auszahlen und von den Versicherten goutiert.
Aufgrund einer sehr positiven Finanzentwicklung ist die Barmer in der Lage, mit einem stabilen Beitragssatz ins neue Jahr zu gehen. Der Zusatzbeitrag wird also nicht angehoben. Der Verwaltungsrat stellte auf dieser Grundlage den Haushalt für das Jahr 2023 fest.

BARMER-Pflegereport 2022 – Mehr Corona-Fälle bei Pflegefachkräften als je zuvor

Pflegefachkräfte waren noch nie so sehr von Corona betroffen wie in diesem Jahr. Das geht aus dem Pflegereport der Barmer hervor. Besonders im März und Juli des Jahres 2022 gab es in dieser Berufsgruppe viele Krankschreibungen mit einer COVID-19-Erkrankung. Im März gab es mit 158 AU-Bescheinigungen je 10.000 Pflegefachkräfte im Pflegeheim die bisherige Spitze an AU-Bescheinigungen seit Beginn der Pandemie. Im Vergleich zu März 2021 waren es 14 Mal so viele Krankmeldungen (11 je 10.000). Im Juli dieses Jahres waren es sogar fast 40 Mal so viele wie im selben Zeitraum ein Jahr zuvor (118 und 3 je 10.000). Aber auch Pflegebedürftige in Heimen waren stark von den jeweiligen Corona-Wellen betroffen. Zu Beginn der Pandemie waren 50 bis 60 Prozent der mit COVID-19 Verstorbenen stationär Pflegebedürftige. Für viele Menschen hat Corona seinen Schrecken verloren. Corona-Maßnahmen werden immer weiter heruntergefahren bis hin zur Aufhebung der Isolationspflicht in einigen Bundesländern. Doch Pflegeheime sind nach wie vor Corona-Hotspots. Hier finden sich besonders vulnerable Gruppen. Wir brauchen auch weiterhin ein Corona-Konzept mit Augenmaß vor allem für besonders Schutzbedürftige. Die strikte Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln bleibt weiterhin erforderlich.

Weniger Pflegebedürftige zu Pandemie-Beginn ins Pflegeheim

Wie aus dem Pflegereport weiter hervorgeht, sind gerade zu Beginn der Pandemie weniger Pflegebedürftige vollstationär gepflegt worden. Die Anzahl der Menschen, die von der häuslichen Pflege in die stationäre Pflege wechselten, sank von jeweils über 25.000 im April der Jahre 2018 und 2019 auf rund 17.000 im Mai 2020. Das entspricht einem Minus von rund einem Drittel. Erst im späteren Verlauf der Pandemie ist die Zahl der Menschen, die vom häuslichen in das stationäre Setting wechselten, wieder gestiegen. 

Corona kostet Pflegekassen mehr als neun Milliarden Euro

Doch nicht nur die Pflegebedürftigen und die Pflegenden hat die Pandemie enorm belastet. Der Pflegereport zeigt auch massive Auswirkungen auf die Finanzierung durch die soziale Pflegeversicherung. So gab es in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen einerseits Mehrausgaben, etwa für Sachmittel sowie Personal, und andererseits Mindereinnahmen, unter anderem durch nicht belegte Heimplätze. Dafür stellten die Einrichtungen seit März 2020 bei den Pflegekassen Anträge auf Erstattung in Milliardenhöhe. Ein weiterer massiver Kostenblock waren die Ausgaben für Antigen-Tests ab Oktober 2020. Unter dem Strich haben sich die Beträge für Pflege-Rettungsschirme, Antigen-Tests und die Corona-Pflegeprämie bis zum ersten Quartal 2022 auf mehr als neun Milliarden Euro belaufen. Trotz nachträglicher Steuerzuschüsse sind davon 6,4 Milliarden Euro zum Ende des ersten Quartals 2022 offengeblieben. Die Pflegeversicherung ist bei den Milliarden schweren Corona-Ausgaben in Vorkasse gegangen und das in einer ohnehin angespannten Situation. Der Bund ist aufgefordert, die noch offenen Gelder schnell an die soziale Pflegeversicherung zu erstatten. Wenn in diesem Winter die Fallzahlen wieder nach oben gehen sollten, werden die Belastungen für die Pflegekräfte wieder enorm sein. Es ist also an der Zeit, jetzt dafür zu sorgen, dass Pflegebedürftige und Pflegekräfte möglichst glimpflich durch den Corona-Winter kommen.

Barmer-Arzneimittelreport 2022 – Gefahren der Polypharmazie digital ausschließen

Die Arzneimitteltherapie ist in Deutschland so komplex wie niemals zuvor. Ohne digitale Hilfe kann sie nicht ausreichend sicher sein. Das belegt der Arzneimittelreport der Barmer. Er analysiert die Arzneimitteltherapie von Versicherten ab dem Alter von 40 Jahren für den Zeitraum von zehn Jahren. Demnach werden je Versicherten im Schnitt 37 Diagnosen innerhalb einer Lebensdekade dokumentiert. Patientinnen und Patienten bekommen etwa 20 Wirkstoffe verordnet, bei Menschen ab 80 Jahren sind es sogar eineinhalbmal so viele. In dieser Zeit besucht eine Patientin oder ein Patient im Schnitt rund 21 Arztpraxen. Für Ärztinnen und Ärzte ist es kaum möglich, angesichts der Komplexität der Arzneimitteltherapie den Überblick zu behalten und Medikationsrisiken einzuschätzen. Um alles zu dokumentieren, ist eine digitale Unterstützung unabdingbar. Eine aussagekräftige und aktuelle Dokumentation ist für Millionen Patientinnen und Patienten überlebenswichtig.

Digital unterstützte Arzneimitteltherapie vermeidet viele Todesfälle 

18 Millionen Patientinnen und Patienten mit hohem Medikamentenbedarf können künftig sicherer behandelt werden. Ermöglichen soll das die flächendeckende Anwendung der neuen, digital unterstützten Versorgungsform AdAM, die die Barmer und die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) im Rahmen eines Innovationsfondsprojekts entwickelt haben. Die Abkürzung steht für „Anwendung für ein digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management“. Patienten, die gleichzeitig fünf und mehr Arzneimittel benötigen, schützt AdAM vor deren unerwünschten und schlimmstenfalls tödlichen Wechselwirkungen. Das Projekt versorgt laut dem jetzt vorliegenden Evaluationsbericht erstmals Hausarztpraxen digital mit vollständigen Routinedaten der Krankenkasse zu Vorerkrankungen und Arzneimitteln und weist Ärzte auf Risiken durch potenziell gefährliche Wechselwirkungen hin. „Arzneimitteltherapie ist hochkomplex. 1.860 Wirkstoffe in 450.000 Kombinationen kann keine Ärztin oder Arzt ohne elektronische Hilfe überblicken. Wir zeigen mit AdAM erstmals, dass Informationen, die den Krankenkassen vorliegen, Informationslücken bei den behandelnden Ärzten schließen. Das ermöglicht ihnen eine bessere Behandlung ihrer Patienten“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. An AdAM hätten sich von Juli 2017 bis Juni 2021 mehr als 11.000 Barmer-versicherte Patienten und 937 Arztpraxen in Westfalen-Lippe beteiligt. Durch AdAM könne die durch Neben- und Wechselwirkungen bedingte Sterblichkeit von Polypharmazie-Patienten um zehn bis 20 Prozent gesenkt werden. Bei flächendeckender Anwendung könnten mit AdAM jährlich 65.000 bis 70.000 Todesfälle bundesweit vermieden werden.

Patientenschutz an erster Stelle

Der Evaluationsbericht macht deutlich, dass das Projekt ein großer Erfolg und AdAM ein echter Meilenstein für die Patientensicherheit ist. Für uns ist das Thema eine absolute Herzensangelegenheit. Durch die Corona-Pandemie sind Stress und Arbeitsaufkommen in den Arztpraxen stark gestiegen, viele Teams arbeiten am maximalen Anschlag. Trotzdem gilt: Die sichere Medikation darf niemals ins Hintertreffen geraten, denn der Schutz der Patientinnen und Patienten steht immer an erster Stelle. Hier ist AdAM für uns ein wichtiger Anker.

AdAM ermöglicht optimierte Behandlung

In dem Evaluationsbericht zum AdAM-Projekt kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Universitäten Frankfurt/Main, Bochum, Bielefeld, Köln und Wuppertal zu dem Schluss, dass in fast allen Analysen und Patientengruppen positive Ergebnisse festzustellen seien. Damit diese Erfahrungen wirken, müssen neue Rahmenbedingungen geschaffen werden. Im Sinne der Patientensicherheit braucht es zweierlei. Einerseits muss die Arzneimitteltherapie samt Dosierung künftig standardisiert kodiert werden. Andererseits bedarf es technischer Schnittstellen, um diese Daten unkompliziert mit Einverständnis der Patienten zwischen Praxen, Apotheken und Krankenhäusern auszutauschen. Versicherte benötigen zudem einen viel einfacheren Zugang zu neuen Versorgungsangeboten, die der Arzneimitteltherapiesicherheit dienten. Die mit AdAM erreichten Effekte rechtfertigten es, Krankenkassen ausdrücklich gesetzlich zu erlauben, ihre Daten für solche Prozesse bereitzustellen.

Neues Projekt „eRIKA“ im Oktober gestartet

Mit Blick in die Zukunft verweisen Barmer und Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe auf das ab Oktober 2022 startende neue Innovationsfondsprojekt „eRIKA“. Ziel des Projekts ist es, mit einem digital gestützten Prozess zwischen Versicherten, Arztpraxen und Apotheken auf Basis des eRezeptes Medikationsfehler zu vermeiden. Dies kann ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu mehr Patientensicherheit sein. Dem Konsortium von „eRIKA“ gehörten neben Konsortialführer Barmer die AOK Nordost, die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe und die Universitäten Bielefeld, Wuppertal und Köln an. Mit an Bord sind die gematik, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, mehrere Apothekerkammern, weitere Kassenärztliche Vereinigungen und Patientenvertreter. Darüber hinaus arbeite eine Vielzahl weiterer Kooperationspartner mit oder unterstütze das Projekt im wissenschaftlichen Beirat durch ihre Expertise.

Immer alles auf dem Schirm haben

Versicherte, die Krankengeld, Mutterschaftsgeld oder Hilfsmittel beantragen, erwarten Transparenz: Wie ist der Stand der Dinge? Mit welchem Betrag kann ich rechnen? Mit dem Barmer Kompass hat man digital alles im Blick – auch beim Zahnersatz. Krankschreibungen hochladen, sich an Vorsorge- oder Impftermine erinnern lassen, privaten „Bürokram“ erledigen oder sämtliche Korrespondenz mit der Barmer abwickeln: Mit dem digitalen Multitalent Barmer-App haben Versicherte der Barmer stets alles Wichtige auf dem Schirm. 
Von den App-Nutzerinnen und Nutzern besonders wertgeschätzt und stark frequentiert wird der Barmer Kompass. Die Zahlen belegen das.

Bereits seit Februar 2020 – also mit Beginn der Pandemie – gibt es den Kompass Krankengeld. Mit ihm lässt sich der aktuelle Bearbeitungsstand eingehender Krankschreibungen nachverfolgen. Zugleich informiert dieses Modul aber auch über die Höhe des Krankengeldes, für welchen Zeitraum diese Leistung gewährt wird und ab wann Krankengeld fließt. 

Im darauffolgenden Jahr kam der Kompass Mutterschaftsgeld hinzu. Mit ihm können schwangere Frauen digital nachverfolgen, für welchen Zeitraum und in welcher Höhe sie Mutterschaftsgeld erhalten und ob noch Unterlagen fehlen. Diese können dann in der App direkt hochgeladen und online eingereicht werden. Nützliche Informationen rund um die Schwangerschaft, zum Beispiel zu Schutzfristen, komplettieren den digitalen Service. 

Seit März dieses Jahres haben Versicherte mit dem Kompass Hilfsmittel auch das im Blick, was sie bei der Barmer diesbezüglich beantragt haben und was von ihr bereits genehmigt wurde. Denn es ist Sache der Barmer, die Übernahme von Kosten zu überprüfen, wenn Leistungserbringer wie Sanitätshäuser oder Schuhmacher ihre Kostenvorschläge bei der Kasse eingereicht haben.

Für maximale Transparenz sorgt der Kompass auch, wenn es um die Reparatur und Wartung von Hilfsmitteln wie Hörgeräten oder Rollstühlen geht. 

Ganz neu: Kompass Zahn 

Ende Mai dieses Jahres ist mit dem Kompass Zahn noch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal hinzugekommen. Und damit ein weiterer exklusiver Service, den bis heute keine andere Krankenkasse anbieten kann, was im Übrigen auch für die anderen drei Kompass-Module gilt. Der Kompass Zahn ergänzt das Arztgespräch und hilft Versicherten durch das Dickicht von Versorgungsleistungen beim Zahnersatz. Er entschlüsselt Zahlen und Ziffern auf dem Heil- und Kostenplan, wenn Brücken, Kronen oder Prothesen benötigen werden. Auch bei diesem Kompass können Versicherte, analog zu den Servicestandards der anderen Module, den Bearbeitungsstand ihres Antrages – in diesem Fall den auf Zahnersatz – „live“ verfolgen und nachschauen, ob der Antrag schon genehmigt wurde.

Maximale Transparenz

Maximale Transparenz herrscht auch hinsichtlich der geplanten Versorgung und bei den Kosten. Sowohl was den Kostenanteil anbetrifft, den die Barmer übernimmt, als auch beim Eigenanteil, den der Versicherte trägt. Überdies „erklärt“ der Kompass Zahn laienverständlich, was sich hinter Fachbegriffen wie dem einer „vollverblendeten Krone“ verbirgt. Last, but not least können im Kompass Zahn praktischerweise auch Infos rund um das Thema Zahnersatz, Zahnbonus oder Zahnzusatzversicherung abgerufen werden. Übrigens: Zum Jahresende wird noch ein weiteres Modul für „Reha-Maßnahmen und Kuren“ im BARMER Kompass zu finden sein.

Barmer als erste große Krankenkasse klimaneutral

Die Barmer hat ihr Engagement beim Klima- und Umweltschutz verstärkt. Sie ist mit ihren 8,7 Millionen Versicherten die erste große Krankenkasse Deutschlands, die nun an allen Standorten klimaneutral arbeitet. Bereits im Jahr 2021 hat die Barmer ihren CO2-Ausstoß gegenüber dem Jahr 2019 um 39 Prozent senken können, was rund 30.000 Tonnen gesundheitsschädliches Kohlendioxid ausmacht. Der verbliebene CO2-Ausstoß wird jetzt durch die Unterstützung klimafreundlicher Projekte kompensiert. „Als großer Player im deutschen Gesundheitswesen übernimmt die Barmer beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle. Damit will sie auch alle übrigen Akteure des Gesundheitswesens motivieren, Nachhaltigkeit als wichtigen Bestandteil ihrer Arbeit anzupacken. 

6.800 Tonnen CO2 durch Ökostrom eingespart

Bereits seit dem Jahr 2020 nutzt die Barmer bundesweit Ökostrom. Allein dadurch hat sie rund 6.800 Tonnen CO2 eingespart. Gebäude werden schrittweise nach energetischen Kriterien saniert und der Postversand sowie der Papierverbrauch reduziert. Der verstärkte Einsatz von Dienstfahrrädern und die Reduktion von Dienstreisen unterstreichen diesen konsequenten Ansatz. Die unmittelbaren negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit müssen dazu führen, dass nachhaltiges Handeln zu einer direkten Aufgabe aller werden muss, auch der Akteure im Gesundheitswesen.

Stellvertretender Vorsitzender in den Ruhestand verabschiedet

Nach 44 Dienstjahren hat der Verwaltungsrat Herrn Jürgen Rothmaier in den Ruhestand verabschiedet. Für seinen außerordentlichen Einsatz wurde Herr Rothmaier vom Verwaltungsrat mit der Barmer-Verdienstmedaille in Gold geehrt. In seiner Rede würdigte der Vorsitzende des Verwaltungsrates Herrn Rothmaier als „Mr. Barmer“, der in seiner Karriere die Geschicke der Barmer Ersatzkasse, der Barmer GEK und der Barmer auf vielfältige Weise und in zahlreichen Funktionen in enger Zusammenarbeit mit der Selbstverwaltung maßgeblich mitgeprägt hat. 

Bereits in seiner Sitzung am 16. September 2022 hatte der Verwaltungsrat die Weichen für die Zukunft gestellt und Frau Simone Schwering als stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes und Herrn Siegmar Nesch als Vorstand ab dem 1. Januar 2023 bestellt.
 

Gemeinsam die Barmer in eine erfolgreiche Zukunft führen

Der Verwaltungsrat der Barmer hat am 16. September 2022 mit Wirkung für die Amtszeit ab 1. Januar 2023 ein neues Vorstandsmitglied und eine neue stellvertretende Vorstandsvorsitzende gewählt.

Verwaltungsrat ernennt Simone Schwering zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden

Barmer-Vorstandsmitglied Simone Schwering wird zum 1. Januar 2023 stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse. Das hat der Verwaltungsrat der Barmer bei seiner Sitzung am 16. September 2022 in Berlin beschlossen.

Der derzeitige stellvertretende Vorstandsvorsitzende Jürgen Rothmaier wird zum Jahreswechsel in den Ruhestand gehen. „Mit der Ernennung von Frau Schwering zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzen würdigen wir ihren herausragenden Einsatz für die Kasse.

Die zahlreichen von ihr angestoßenen Projekte und konkreten Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Unternehmens stellen wichtige Grundlagen für den Erfolg der Barmer dar“, erklärte der Vorsitzende des Barmer-Verwaltungsrats, Bernd Heinemann. Schwering bleibt auch in neuer Funktion für die Bereiche Personal, Organisation/Beitrag und Zentrale Dienste zuständig.

Ulrike Hauffe, Simone Schwering, Siegmar Nesch, Bernd Heinemann

Von links nach rechts: Ulrike Hauffe, Simone Schwering, Siegmar Nesch, Bernd Heinemann

Siegmar Nesch wird neuer Vorstand bei der Barmer

Der Verwaltungsrat der Barmer hat bei seiner Sitzung am 16. September 2022 in Berlin Siegmar Nesch in den Vorstand der Krankenkasse berufen. Der Diplom-Betriebswirt und langjährige stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg soll zum 1. Januar 2023 seine Tätigkeit im dreiköpfigen Vorstand der Barmer aufnehmen.

Er folgt auf Jürgen Rothmaier, der nach 45 Jahren Tätigkeit bei der Barmer zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Nesch übernimmt von seinem Vorgänger die Bereiche Informationstechnologie, Marketing und Vertrieb. „Unser neues Vorstandsmitglied kennt das Kassengeschäft von der Pike auf.

Neschs langjährige Expertise und Führungsverantwortung in herausgehobenen Positionen prädestinieren ihn für eine erfolgreiche Arbeit im Barmer-Vorstand“, erklärt der Verwaltungsratsvorsitzende der Kasse, Bernd Heinemann.

Mit einer Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten bei der AOK in Baden-Württemberg und einem Studium der BWL startete Siegmar Nesch seinen Werdegang bei der Krankenkasse. In den Folgejahren war er unter anderem Bevollmächtigter des Vorstandsvorsitzenden sowie Bevollmächtigter des Vorstandes, ehe er viele Jahre als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg gewirkt hat.

Zuletzt war er als selbständiger Unternehmensberater tätig. In einer ersten Stellungnahme von Siegmar Nesch heißt es: „In meiner zukünftigen Funktion als Vorstandsmitglied möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, die Wettbewerbsposition der Barmer weiter zu stärken.

Ich freue mich darauf, in dieser verantwortungsvollen Position gemeinsam mit meiner Vorstandskollegin und meinem Vorstandskollegen die vielfältigen Potenziale der Kasse zur Entfaltung zu bringen.“

Abstimmung

Eckpunkte für Gesundheitskioske

Das im Koalitionsvertrag von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP festgehaltene Ziel, in besonders benachteiligten Kommunen und Stadtteilen niedrigschwellige Beratungsangebote für Behandlung und Prävention einzurichten, wird konkreter.

Der Bundesminister für Gesundheit, Karl Lauterbach, hat letzte Woche Eckpunkte für die bundesweite Errichtung von Gesundheitskiosken vorgestellt.

So ist geplant, dass deutschlandweit langfristig 1.000 Gesundheitskioske eine leicht zugängliche Beratung für Patientinnen und Patienten in sozial benachteiligten Regionen anbieten und insbesondere Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge übernehmen.

Dabei sollen die Menschen erreicht werden, die eine besondere Unterstützung und Koordinierung benötigen. Obwohl die gesetzlichen Krankenkassen die Kioske zu 75 Prozent finanzieren sollen, liegt das alleinige Initiativrecht bei den Kommunen.

Die aktuellen Überlegungen sehen vor, pro 80.000 Einwohner einen Gesundheitskiosk zu errichten. Das in diesem Ausmaß geplante Vorhaben wird von der Barmer abgelehnt, denn es ist teuer, zu pauschal und führt zu Doppelstrukturen in der Versorgung.

Barmer als erste große Krankenkasse klimaneutral

Die Barmer verstärkt ihr Engagement beim Klima- und Umweltschutz. Sie ist mit ihren 8,7 Millionen Versicherten die erste große Krankenkasse Deutschlands, die nun an allen Standorten klimaneutral arbeitet.

Bereits im Jahr 2021 hat die Barmer ihren CO2-Ausstoß gegenüber dem Jahr 2019 um 39 Prozent senken können, was rund 30.000 Tonnen gesundheitsschädliches Kohlendioxid ausmacht. Der verbliebene CO2-Ausstoß wird jetzt durch die Unterstützung klimafreundlicher Projekte kompensiert. „Als großer Player im deutschen Gesundheitswesen übernimmt die Barmer beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle.

Damit will die Barmer auch alle übrigen Akteure des Gesundheitswesens motivieren, Nachhaltigkeit als wichtigen Bestandteil ihrer Arbeit anzupacken.

Der Gesetzgeber ist gefordert, Nachhaltigkeit im Sozialgesetzbuch zu verankern, um die Verantwortung aller Beteiligten im deutschen Gesundheitswesen zu unterstreichen.

Bereits seit dem Jahr 2020 nutzt die Barmer bundesweit Ökostrom. Allein dadurch hat sie rund 6.800 Tonnen CO2 eingespart. Gebäude werden schrittweise nach energetischen Kriterien saniert und der Postversand sowie der Papierverbrauch reduziert.

Der verstärkte Einsatz von Dienstfahrrädern und die Reduktion von Dienstreisen unterstreichen diesen konsequenten Ansatz.

Die unmittelbaren negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit müssen dazu führen, dass nachhaltiges Handeln zu einer direkten Aufgabe aller werden muss, auch der Akteure im Gesundheitswesen.

Barmer-Krankenhausreport 2022 – Konzentration stationärer Leistungen möglich

Zehntausende Patientinnen und Patienten in Deutschland könnten von mehr Qualität bei Hüft-, Knie- und Herzoperationen profitieren und vor Gelegenheitschirurgie bewahrt werden. Dabei müssten sie nur geringfügig längere Fahrzeiten zur Klinik in Kauf nehmen.

Das geht aus dem aktuellen Krankenhausreport der Barmer hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Darin wurde für fünf Prozent der Hüft- und Knieoperationen sowie für drei Prozent der Herzinfarkteingriffe geprüft, ob sie sich von Standorten mit der geringsten Routine an Kliniken mit höheren Fallzahlen verlagern lassen.

Dort haben die Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal in der Regel eine höhere Expertise. Bereits bei diesen niedrigen Schwellenwerten könnten pro Jahr mindestens 18.000 der insgesamt mehr als 500.000 Hüft- und Knie-OPs an anderen Standorten durchgeführt werden, ohne dass sich die Fahrzeit für die Patienten deutlich verlängert.

Analog ließen sich von den rund 400.000 Eingriffen am Herzen über 8.000 verlagern. Durch höhere Schwellenwerte könnten sogar noch deutlich mehr Eingriffe an Kliniken mit mehr Expertise erfolgen, ohne dass die Erreichbarkeit darunter leide.

„Auch vor der angestrebten Reform der Krankenhausversorgung können bereits heute durch die konsequente Verlagerung von Operationen in Kliniken mit mehr Erfahrung und besserer Ausstattung Qualität und Patientensicherheit deutlich erhöht werden. Diese Potenziale gilt es jetzt im Sinne der Patienten konsequent zu heben.

Immer noch gibt es in Deutschland viele Kliniken, die in einzelnen Leistungssegmenten nur sehr wenige Behandlungen pro Jahr durchführten. Exemplarisch hat der Krankenhausreport zwei Bereiche analysiert, nämlich die Endoprothetik und Osteosynthese an Knie und Hüfte sowie die Kardiologie und Kardiochirurgie zur Behandlung des Herzinfarkts.

Laut dem Krankenhausreport sind die Potenziale zur Verlagerung von Operationen regional sehr unterschiedlich. Besonders in Ballungszentren Nordrhein-Westfalens, Bayerns und Hessens sowie in den Stadtstaaten können ohne Probleme viele Eingriffe verlagert werden, weil zahlreiche andere Häuser in relativ geringer Distanz vorhanden sind.

In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen stellt sich die Situation hingegen anders dar. Aufgrund der geringeren Klinikdichte seien hier Verlagerungen nur begrenzt möglich. „In manchen Bundesländern gibt es weniger Potenzial für Verlagerungen.

Aber auch hier kann die Qualität der Versorgung signifikant verbessert werden. Die Barmer hat in ihrem 10-Punkte-Papier zur sektorenübergreifenden Versorgung einige Vorschläge gemacht, wie auch in diesem Fall die Versorgung optimiert werden kann.

Barmer Gesundheitsreport

Wie oft, wie lange und aus welchem Grund sind Beschäftigte krankgeschrieben? Der aktuelle Gesundheitsreport der Barmer liefert hierzu einen detaillierten Überblick. Dabei zeigt sich: Im Vergleich zum Vorjahr sind die erkrankungsbedingten Fehlzeiten erneut zurückgegangen.

Außerdem analysiert die Studie die unterschiedlichen Gründe für Arbeitsunfähigkeit bei Männern und Frauen. Als Unternehmen können Sie die Ergebnisse nutzen, um Arbeitsausfälle durch gezielte Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements zu reduzieren.

Der Barmer Gesundheitsreport wertet Jahr für Jahr die Krankmeldungen der Erwerbstätigen aus, die bei der Barmer versichert waren.

Er gibt Aufschluss über häufige Gründe für Arbeitsunfähigkeiten, informiert über die durchschnittliche Erkrankungsdauer und den Krankenstand nach Geschlecht, Alter, Bundesland und Berufsgruppen.

Schwerpunkt der diesjährigen Auswertung sind die genderspezifischen Unterschiede im Hinblick auf gesundheitliche Probleme und Erkrankungen.

Hierbei geht die Studie der Frage nach, inwieweit sich beobachtete geschlechtsabhängige Unterschiede durch andere Faktoren, insbesondere durch das Berufsspektrum erklären lassen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement – Nur gemeinsam sind wir stark

Angesichts der weltweiten Krisen, die viele Menschen belasten, fällt es nicht leicht, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Etliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich unausgeglichen und zunehmend gestresst.

So ist es nicht verwunderlich, dass es ihnen schwerfällt, ihre seelische Gesundheit zu stärken und sich psychische Belastungen immer mehr ausbreiten. Um Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen, bietet die Barmer verschiedene Bausteine für das Betriebliche Gesundheitsmanagement an, die die Förderung eines gesunden und generationenübergreifenden Miteinanders in den Fokus stellen.

Die verschiedenen Angebote richten sich sowohl an Führungskräfte als auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und können in Präsenz oder digital durchgeführt werden. 

Grußwort von Klaus Holetschek - Staatsminister für Gesundheit und Pflege

Zu Beginn der Verwaltungsratssitzung in München richtete der Bayerische Staatsminister für Gesundheit und Pflege ein Grußwort an den Verwaltungsrat der Barmer.

Er würdigte die Impulse der Barmer unter anderem für die sektorenübergreifende Versorgung in Bayern und ging auf aktuelle gesundheitspolitische Themen ein. Die drohende Finanzlücke bei der gesetzlichen Krankenversicherung erfordert nach Ansicht von Bayerns Gesundheitsminister ein schnelles Eingreifen der Bundesregierung.

Er forderte die Bundesregierung auf, den Krankenkassen so rasch wie möglich Planungssicherheit für 2023 zu geben. 

Jahresabschluss 2021 und Entlastung des Vorstandes 

Das Haushaltsjahr 2021 wurde maßgeblich durch die anhaltende COVID-19-Pandemie und die Gesetzesregelung zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege (GPVG) beeinflusst. Die Auswirkungen der Pandemie sowie die zahlreichen Reformgesetze der letzten Jahre haben ihre Spuren bei der Einnahmen- und Ausgabenentwicklung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hinterlassen.

Im Juni 2020 hatte die Regierungskoalition eine „Sozialgarantie“ ausgesprochen. Danach sollten die Sozialversicherungsbeiträge im Jahr 2021 bei maximal 40 Prozent stabilisiert werden, indem darüber hinaus gehende Finanzbedarfe aus dem Bundeshaushalt gedeckt werden.

Tatsächlich sahen die Regelungen des GPVG jedoch vor, dass die Mittel zur Einhaltung der Sozialgarantie nur zu einem kleineren Teil von fünf Milliarden Euro als Bundeszuschuss gezahlt werden. Weitere drei Milliarden sollte die Anhebung des durchschnittlichen GKV-Zusatzbeitrags um 0,2 Prozentpunkte aufbringen.

Der weitaus größte Teil von acht Milliarden Euro sollte den Vermögensreserven der gesetzlichen Kassen entnommen werden.

Auch bei der Barmer war früh abzusehen, dass sich die Ausgabendynamik wieder deutlich beschleunigen wird. Dies zwang die Barmer nach Jahren der Beitragssatzstabilität, bei ihrer Anpassung des Beitragssatzes moderat über die Anhebung des durchschnittlichen GKV-Zusatzbeitrags hinaus zu gehen. Der kassenindividuelle Zusatzbeitragssatz wurde ab dem 1. Januar 2021 auf 1,5 Prozent festgelegt. 

Die Entwicklung der Leistungsausgaben hat insbesondere zum Jahresende hin deutlich an Fahrt aufgenommen. Nur wenige Bereiche waren davon ausgenommen. Die Veränderungsraten der Barmer haben sich daher gegenüber den Vorjahresergebnissen erhöht.

Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass die massiven Mengeneinbrüche im Vorjahr einen erheblichen Ausgabenrückgang bewirkt hatten. Die Barmer weist damit in ihrem Jahresergebnis 2021 einen Überschuss in Höhe von 159 Millionen Euro aus.

Auch für das Jahr 2022 haben Expertinnen und Experten der GKV unter den gegebenen Rahmenbedingungen eine Finanzierungslücke prognostiziert. Ohne flankierende Maßnahmen durch die Politik käme es zu einem erneuten Anstieg des erforderlichen GKV-Zusatzbeitragssatzes.

Die Regierungskoalition hält jedoch an der „Sozialgarantie“ fest. Der Bundestag setzte deshalb in seiner Sitzung am 18. November 2021 den ergänzenden Bundeszuschuss für 2022 von bisher sieben auf 14 Milliarden Euro fest. Für die Barmer bedeutet das eine stabile Zusatzbeitragsentwicklung im Jahr 2022.

Das Jahr 2021 war im Bereich der Leistungsausgaben durch die COVID-19-Pandemie geprägt. Ein Vergleich der Ausgabensteigerungen mit dem Vorjahr ist daher nur bedingt aussagekräftig. Aufgrund der „Lockdown-Situation“ verliefen die Leistungsausgaben im ersten Halbjahr 2021 zunächst günstiger als ursprünglich erwartet.

Das dritte Quartal 2021 war hingegen durch eine Normalisierung bis hin zu Nachholeffekten der Leistungsinanspruchnahme der Versicherten gekennzeichnet. Im Verlauf des vierten Quartals dynamisierte sich die Pandemieentwicklung aufgrund der Omikron-Variante deutlich.

Viele zusätzliche Ausgaben im Bereich der ärztlichen Behandlung resultierten zusätzliche Aufwendungen insbesondere durch die Corona-Testungen. Ebenfalls sind weitere Ausgabenpositionen wie die Schutzausrüstung und der Betrieb von Testzentren angefallen.

Darüber hinaus ist es im Rahmen des Terminservice- und Versorgungsgesetzes zu weiteren Kostenausweitungen gekommen.

Barmer-Verwaltungsrat – Countdown zur Sozialwahl 2023 läuft

Der Countdown bis zur nächsten Sozialwahl läuft. In knapp einem Jahr, am 31. Mai 2023, werden rund 7,1 Millionen Mitglieder der Barmer die Möglichkeit haben, den Verwaltungsrat ihrer Krankenkasse neu zu wählen. Wahlberechtigt sind alle Mitglieder, die am Stichtag 1. Januar 2023 ihr 16. Lebensjahr vollendet haben.

„Mit ihrer Stimmabgabe wählen die Mitglieder der Barmer, wer ihre Interessen im Verwaltungsrat vertritt. Sie können damit Einfluss auf alle Entscheidungen der Kasse von grundsätzlicher Bedeutung nehmen. Denn das 30-köpfige Gremium entscheidet unter anderem über den fast 46 Milliarden Euro umfassenden Haushalt“, sagt Bernd Heinemann, Verwaltungsratsvorsitzender der Barmer, anlässlich der Sitzung des Verwaltungsrates in München.

Die alle sechs Jahre stattfindende Sozialwahl sei ein wichtiges Element demokratischer Mitbestimmung in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Eine hohe Wahlbeteiligung stärke die Interessen der Versicherten.

Erstmals könnten die Wählerinnen und Wähler im kommenden Jahr ihre Stimme alternativ zur traditionellen Briefwahl im Rahmen eines Modellprojektes auch online abgeben.

Verwaltungsrat treibt digitale Gesundheits- und Serviceangebote voran

Neben dem Haushalt beschließt der Verwaltungsrat zudem zusätzliche Satzungsleistungen, die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen.

In der jetzigen Legislaturperiode habe das Gremium zudem digitale Gesundheits- und Serviceangebote für die Versicherten vorangetrieben. Ein Beispiel dafür sei der Barmer-Kompass, der per App und Desktop die Kommunikation mit der Kasse und das Abrufen von Bearbeitungsständen sowie Entscheidungen ermögliche.

„Seit Februar 2020 können Versicherte den aktuellen Bearbeitungsstatus ihres Krankengeldantrags digital verfolgen“, so Heinemann. Neben dem im Mai dieses Jahres neu hinzugekommenen Heil- und Kostenplan für Zahnersatz umfasse der Kompass mittlerweile auch die Einsicht in den Bearbeitungsstand von Anträgen für Hilfsmittel und Mutterschaftsgeld.

Aktuell nutzten bereits rund 890.000 Versicherte dieses Angebot und somit rund 40 Prozent aller Versicherten, die sich für die Online-Services der Barmer registriert hätten.

Barmer-Arztreport – Corona bremst Früherkennung aus 

Die Zahl der Früherkennungsuntersuchungen ist im ersten Corona-Jahr um mehr als acht Millionen eingebrochen. Das geht aus dem Arztreport 2022 der Barmer hervor, der über 30 ärztliche Abrechnungsziffern für verschiedene Untersuchungen ausgewertet hat.

Dabei hat der Report die Inanspruchnahme von Tests verglichen, die in den Jahren 2019 und 2020 Kassenleistung waren und in beiden Jahren mit der jeweils selben Ziffer abgerechnet wurden. Hier gab es im Jahresvergleich einen Rückgang von 33,2 Millionen auf 25,5 Millionen Untersuchungen.

Dies entspricht einem Minus von 23 Prozent. "Die Corona-Pandemie hat für einen deutlichen Rückgang bei Früherkennungsuntersuchungen gesorgt. Sie sollten aber nicht auf die lange Bank geschoben werden, denn sie können Leben retten.

Laut Barmer-Arztreport ist vom Jahr 2019 auf 2020 allein die Zahl der Gesundheitsuntersuchungen bei Erwachsenen von rund 11,7 Millionen auf 7,4 Millionen in Deutschland zurückgegangen. Das entspricht einem Minus von 37 Prozent.

Bei der Hautkrebsfrüherkennungsuntersuchung sank die Zahl der Tests von 8,7 Millionen auf 6,9 Millionen und bei den Tests auf verborgenes Blut im Stuhl zur Darmkrebsfrüherkennung von 3,6 Millionen auf etwa 2,8 Millionen. Der Rückgang beträgt hier jeweils mehr als 20 Prozent. 

Darmkrebsfrüherkennung um mehr als 20 Prozent gesunken

Darmkrebs ist besonders tückisch, weil er lange Zeit symptomlos bleibt. Deshalb ist die Darmkrebsvorsorge besonders wichtig. Die Barmer hat daher ihr Vorsorgeprogramm erweitert und bietet mit der „Digitalen Darmkrebsfrüherkennung“ erstmals einen Test für zu Hause an.

Dabei werden Anspruchsberechtigte über die Barmer-App zur Früherkennung eingeladen. Per Link kann ein immunologischer Stuhltest angefordert und zur kostenlosen Auswertung in ein Labor geschickt werden.

Der Befund wird dann per Brief mitgeteilt. Den Test könnten Barmer-Versicherte bereits ab dem Alter von 40 Jahren erhalten. Gesetzlich ist er erst ab 50 Jahren vorgesehen.

Weniger Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen

Laut dem Arztreport der Barmer ist darüber hinaus die Brustkrebsfrüherkennung in der Pandemie weniger in Anspruch genommen worden. So sank die Zahl der Teilnehmerinnen am Mammographie-Screening von knapp drei Millionen auf 2,7 Millionen.

Das entspricht einem Rückgang um 9,4 Prozent vom Jahr 2019 auf 2020. Zu Beginn der Pandemie war das Einladungsverfahren zum Mammographie-Screening ausgesetzt, weil in den Praxen Schutzausrüstungen fehlten.

Das darf sich nicht wiederholen. Die Schutzmaterialien sollten zentralisiert vorgehalten werden, damit zum Beispiel Früherkennungsuntersuchungen nicht wieder ausgesetzt werden müssen.

Hilfe für pflegende Angehörige – Barmer erweitert digitalen Pflegecoach

Die Barmer baut ihren Service für pflegende Angehörige aus. Dazu erweitert die Pflegekasse ihren digitalen Pflegecoach um das Thema „Bewegung wirksam unterstützen“. Es zeigt pflegenden Angehörigen, wie sie rückenschonend und ohne großen Krafteinsatz Menschen mit eingeschränkter Mobilität helfen können.

„Die meisten Menschen werden zu Hause versorgt. Ohne Angehörige, die tatkräftig helfen, würde das Pflegewesen in Deutschland nicht funktionieren. Der digitale Pflegecoach der Barmer vermittelt ihnen Tipps, wie der oftmals anstrengende Pflegealltag etwas leichter gehandhabt werden kann.

Das neue Modul des digitalen Assistenten erklärt unter anderem, wie eine Person beim Gehen unterstützt oder im Bett mobilisiert werden kann.

Es informiert weiter zum Umgang mit Stürzen zu Hause. Nicht zuletzt zeigt es, wie noch vorhandene Ressourcen bei pflegebedürftigen Menschen für Bewegung aktiviert werden könnten. Der digitale Pflegecoach ist ohne Registrierung oder Anmeldung für alle Interessierten kostenfrei nutzbar.

Weitere Module beim Pflegecoach in Planung

Der im Jahr 2020 eingeführte digitale Pflegecoach wird kontinuierlich ausgebaut. Derzeit beinhaltet er sieben Themen. Dabei geht es zum Beispiel um den Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen und eine angemessene Kommunikation auch zu Tabuthemen wie Inkontinenz und zum Abschiednehmen.

Der Coach bietet Tipps für pflegende Angehörige, um sich im belastenden Alltag nicht völlig aufzureiben. Mitunter helfen schon kleine Dinge, um die emotionale und körperliche Belastung spürbar zu verringern.

Genau hier setzt der digitale Pflegecoach an. Der Online-Helfer wird im Sommer dieses Jahres um weitere Themen ergänzt. Dabei geht es um die Körperpflege sowie die Hilfe beim Essen und Trinken.

Deutschlands beste Arbeitgeber 2022 – Barmer erneut unter den Preisträgern 

Die Barmer ist zum dritten Mal in Folge als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet worden. Das ist das Ergebnis des Wettbewerbs „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2022“ des internationalen Forschungs- und Beratungsinstituts „Great Place to Work“ in Berlin.

Die Krankenkasse erreichte die Auszeichnung in der Kategorie der Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitenden und gehört damit zu den Top Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Ausgezeichnet wurden Unternehmen, die ihren Beschäftigten besonders gute und attraktive Arbeitsbedingungen bei einer positiven Arbeitskultur bieten. Die Barmer ist stolz darauf, wieder zu Deutschlands besten Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zu gehören.

Die Unternehmenskultur der Barmer zeichnet sich unter anderem durch einen ausgeprägten Teamgeist und eine große Solidarität unter den Mitarbeitenden aus. Vor allem in Krisenzeiten stehen die Mitarbeitenden füreinander ein.

Sowohl in der Pandemie als auch nach der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer wurden die Zeitguthaben tausender Überstunden an betroffene Kolleginnen und Kollegen gespendet.

Mitarbeitendenbefragung und exzellente Angebote für Beschäftigte

Bewertungsgrundlage für die Auszeichnung sind zum einen die Ergebnisse einer anonymen Befragung unter allen Beschäftigten zu zentralen Arbeitsplatzthemen.

Dabei hätten beispielsweise 76 Prozent der Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer der Aussage „Alles in allem kann ich sagen, dass hier ein sehr guter Arbeitsplatz ist“ zugestimmt. Spitzenwerte erzielte die Krankenkasse zudem in den Fokusbereichen Glaubwürdigkeit, Respekt und Fairness.

Darüber hinaus sind in einem Audit Maßnahmen und Aktivitäten der Barmer zur Unternehmenskultur untersucht worden. Hervorgehoben worden sind dabei unter anderem die Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zur Förderung der Gesundheit und Inklusion sowie die Initiativen zur Entwicklung der Unternehmenskultur.

Ukraine - Gemeinsam helfen

Der Krieg in der Ukraine lässt niemanden unberührt. Die Bevölkerung hierzulande engagiert sich, nimmt ukrainische Flüchtlinge auf, spendet Lebensmittel, Hygieneartikel und Waren, die gebraucht werden. Auch die Barmer und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter packen mit an.

Neben den Sorgen und Ängsten treten viele praktische Fragen auf – sowohl bei den Menschen, die zu uns kommen, als auch bei denjenigen, die helfen möchten. Die Barmer hat eine FAQ-Seite auf Ukrainisch eingerichtet. Dort können sich Geflüchtete in ihrer Muttersprache informieren.

Über die Arztsuche besteht beispielsweise die Option, gezielt nach ukrainisch sprechenden Ärztinnen und Ärzten zu suchen. Direkt nach Kriegsbeginn installierte die Barmer eine kostenlose Hotline, auf der Expertinnen und Experten rund um die Uhr Rat und Hilfe für Betroffene und Helfende anbieten. 

Die Barmer hat fast 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, viele von ihnen engagieren auch privat, um den Menschen aus der Ukraine zu helfen. So ermöglichte es die Barmer, dass alle Kolleginnen und Kollegen den Wert ihrer Überstunden spenden konnten.

Fast 10.000 Stunden kamen allein bei dieser Aktion zusammen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können eine Organisation auswählen und ihre ausgezahlten Überstunden in eine Spende umwandeln. In der Wuppertaler Hauptverwaltung wurden Sachspenden gesammelt, die zusammen mit der Feuerwehr an bedürftige Ukrainerinnen und Ukrainer verteilt wurden.

In Geschäftsstellen und anderen Barmer-Standorten fanden weitere Spenden- und Sammelaktionen statt. Auch die Mitarbeiter-App der Barmer wurde um den Bereich „Wir helfen!“ erweitert. Dort können Kolleginnen und Kollegen konkret ihre Hilfe anbieten, von Unterkünften über Sachspenden bis hin zu Dolmetscherdiensten.

Auf ihrem Portal für Arbeitgeber informiert die Barmer Firmen über sozialrechtliche Fragen und darüber, wie Unternehmen Geflüchteten einen Arbeitsplatz anbieten können. 

Neue Leistungen für Familien und Schwangere - Barmer-Verwaltungsrat beschließt Satzungsänderung

Die Barmer baut ihr Angebot an freiwilligen Zusatzleistungen weiter aus. Davon profitieren Familien und insbesondere Schwangere. Zu den neuen Angeboten gehören unter anderem zusätzliche Tests auf Antikörper gegen Ringelröteln und Windpocken in der Schwangerschaft. Eine entsprechende Satzungsänderung beschloss der Verwaltungsrat der Kasse bei seiner heutigen Sitzung in Berlin.

„Es ist unser Anspruch, allen Barmer-Versicherten die bestmögliche medizinische Versorgung zu ermöglichen. Mit dem konsequenten Ausbau von Leistungen, die über den gesetzlichen Leistungsrahmen hinausgehen, stellen wir dies erneut unter Beweis“, sagt Bernd Heinemann, Vorsitzender des Barmer -Verwaltungsrates.

Die neuen Angebote ergänzten das „Familien-Plus-Paket“ der Barmer. Hierzu gehörten unter anderem die professionelle Zahnreinigung für Schwangere und eine 24-Stunden-Rufbereitschaft von Hebammen. Für alle Angebote stehe pro Schwangerschaft ein Budget von insgesamt 200 Euro zur Verfügung.

Stimmabgabe bei der Sozialwahl 2023 erstmals online möglich

Mit Blick auf die Sozialwahl im kommenden Jahr begrüßt Heinemann die Möglichkeit der Online-Wahl. Erstmals könnten die wahlberechtigten Mitglieder der Barmer ihre Stimme online abgeben. Damit vollzögen auch die Sozialwahlen einen digitalen Wandel, der das Gesundheitswesen insgesamt tiefgreifend verändere.

„Die Möglichkeit der Online-Abstimmung macht die Sozialwahl für viele Menschen attraktiv, die in ihrem Alltag bereits selbstverständlich digitale Anwendungen nutzen. Dadurch kann die Wahlbeteiligung steigen und die demokratische Legitimation der Verwaltungsräte unterstreichen“, so Heinemann.

Die Barmer habe bereits im Juni 2020 durch eine Satzungsänderung die Voraussetzungen zur Teilnahme an dem vom Deutschen Bundestag beschlossenen Modellprojekt zur Online-Wahl geschaffen. Da die Sozialwahl nach Bundestags- und Europawahl die drittgrößte Wahl in Deutschland sei, erwartete er von dem Modellprojekt auch eine Signalwirkung für weitere Wahlen.

Bei Arzneimitteln alles sicher im Blick – Millionenförderung für Innovationsfondsprojekt „eRIKA“

Das von der Barmer initiierte Projekt „eRIKA“ wird ab Oktober 2022 für die kommenden vier Jahre mit 11,74 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds gefördert. Das geht aus dem kürzlich übermittelten Förderbescheid hervor. Ziel des Projekts ist es, mit einem digital gestützten Prozess zwischen Versicherten, Arztpraxen und Apotheken auf Basis des eRezeptes Medikationsfehler zu vermeiden.

Das eRezept zeichnet bislang den analogen Prozess der Verordnung in der Praxis bis zur Abgabe in der Apotheke nach. Die Digitalisierung der Arzneimittelverordnungen bietet zudem die Chance, die Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patientinnen und Patienten deutlich zu erhöhen. eRIKA“ entwickelt den jetzigen eRezept-Prozess weiter. Die neue Versorgungsform wird in Nordrhein-Westfalen, Berlin und dem Saarland realisiert.

Schutz vor vermeidbaren Risiken

Durch ,eRIKA‘ werden vielfältige Risiken bei der Therapie mit Medikamenten praxistauglich und effizient reduziert.“ Das Projekt hat vier zentrale Elemente: Arztpraxen werden zum Zeitpunkt einer Verordnung über die Gesamtmedikation von Patienten informiert und elektronisch bei der Prüfung der Therapiesicherheit unterstützt. Patienten erhalten immer einen aktuellen Medikationsplan.

Arzneimittel werden in der Apotheke inklusive ihrer Chargennummer zentral mit Bezug zum Patienten dokumentiert. Bei chargenspezifischen Risikosignalen können die Betroffenen durch ihre Ärztinnen und Ärzte identifiziert und geschützt werden. Wird „eRIKA“ später Teil der regulären Versorgung, kann das Projekt Millionen Patienten helfen. Auch das Risikomanagement bei der Verordnung von kindsschädigenden Arzneimitteln bei Frauen im gebärfähigen Alter ist Gegenstand des Projektes.

Trotz Contergan-Skandal belegen Datenanalysen, dass Schwangeren noch immer kindsschädigende Medikamente verordnet werden. Mit ,eRIKA‘ lassen sich solche fatalen Verordnungsfehler vermeiden.

Nachhaltigkeit – unsere Strategie für die Gesundheit von morgen

Ohne Nachhaltigkeit keine Gesundheit – ohne Gesundheit keine Nachhaltigkeit. Das größte Gesundheitsrisiko der nahen Zukunft ist der Klimawandel.

Die Barmer setzt sich daher zum Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden. Aber der Klima- und der Umweltschutz sind nur zwei der Themenfelder, die bei der Barmer nachhaltig ausgebaut und weitergedacht werden.

Natürlich kommt den Krankenkassen eine besondere Verantwortung in Sachen Klimaschutz zu. Die Gesundheit der Menschen ist ihre Kernaufgabe, und genau für diese ist ein besserer Klimaschutz essenziell.

Deshalb hat die Barmer die wesentlichsten Bereiche identifiziert, wo sich Klimaschutz schnell lohnt. Das fängt bei der Infrastruktur an. In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von Abläufen digitalisiert, wodurch deutlich weniger Ressourcen verbraucht und Immobilien benötigt werden.

Außerdem beziehen die Barmer-Gebäude seit 2020 nur noch Ökostrom. Allein dadurch wird das Ökosystem jährlich um etwa 6.830 Tonnen CO2 weniger belastet. Das entspricht der jährlichen CO2-Aufnahme von über einer halben Million Bäumen.

Die Corona-Pandemie hat auch der Barmer aufgezeigt, dass viele Dienstfahrten durch digitale Tools ersetzt werden können. Auch wenn sie jetzt wieder ins Büro kommen, machen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das CO2-optimiert, etwa mit unseren Jobrädern, von denen mehr als 2.000 im Einsatz sind.
Auch bei ihren Partnern achtet die Barmer darauf, dass sie möglichst nachhaltig agieren. Anforderungen für den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Umwelt sind in einem Lieferantenkodex zusammengefasst.

Gendermedizin – Barmer-Kampagne sensibilisiert für Unterschiede 

Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist eines der wichtigsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit - vor allem, weil von echter Gleichheit in vielen Bereichen noch keine Rede sein kann.

Es gibt aber auch Felder, in denen ist eine Ungleichbehandlung der Geschlechter angebracht: wie etwa in der Medizin. Die Barmer hat sich mit einer Kampagne dafür eingesetzt, dass geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin eine größere Aufmerksamkeit bekommen. 

So thematisiert die Barmer in einem umfangreichen Online-Angebot die unterschiedliche Symptomatik von Herzinfarkten genauso wie das höhere Risiko von Frauen für Lungenkrankheiten oder die Unterschiede bei rheumatischen Erkrankungen.

Zudem werden die Eigenheiten von Depressionen bei Frauen und das Präventionsverhalten von Männern ebenso wie die Möglichkeiten individualisierter Medizin oder die Besonderheiten beim Arzneimitteleinsatz beleuchtet. Darüber hinaus wird über gängige Klischees in der Diagnostik von Krankheiten informiert. 

Der Verwaltungsrat der Barmer hat bei seiner Konstituierung im Jahr 2017 Fach- und Vorbereitungsausschüsse eingesetzt, um die Arbeit der ehrenamtlichen Selbstverwaltung effizienter zu gestalten.

Da sich die Fachausschüsse sehr detailliert mit Spezialthemen wie beispielsweise Digitalisierung, Pflege, Prävention oder Finanzen befassen, liefern sie den Mitgliedern des Verwaltungsrates wichtige Hintergrundinformationen.

Bei manchen Themen ist zusätzliches Wissen von externen Experten gefordert. All dies wird den Ausschussmitgliedern im Vorfeld einer Sitzung in Form von themenspezifischen Vorlagen zur Verfügung gestellt und dient damit als wichtige Diskussionsgrundlage für die anschließenden Beratungen.
Am 29. März 2022 hat der Verwaltungsrat seine Ausschussstruktur angepasst.

Neben den fortbestehenden Ausschüssen für Finanzen, für Wettbewerb, Marketing, Vertrieb und Kommunikation und für Digitalisierung wurden die beiden bisherigen Ausschüsse für Pflege und für Verträge, Versorgung zusammengeführt in einem Ausschuss für Versorgung, Verträge, Rehabilitation und Pflege. Zugleich wurde ein neuer Ausschuss für Personal, Organisation und Betriebliches Gesundheitsmanagement gebildet. 

Die Digitalisierung führt dazu, Gesundheit und das Gesundheitswesen völlig neu zu denken. So hat sich die Barmer zu einem agilen, dynamischen Player im digitalen Markt entwickelt.

Ein Beispiel ist der BARMER Kompass, der unter anderem Transparenz beim Thema Krankengeld schafft: Nutzer können hier jederzeit den aktuellen Bearbeitungsstatus ihrer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen einsehen und genau überblicken, wann ihr Krankengeld ausgezahlt wurde.

Auch im Bereich Personalentwicklung werden die Themen Digitalisierung und neue Arbeitsmethoden gelebt – zum Beispiel geben erfahrene Design Thinking Experten ihr Wissen in zahlreichen Schulungen und Seminaren an die Beschäftigten weiter. 

Als modernes Unternehmen konkurriert die Barmer auch mit der freien Wirtschaft um qualifiziertes Fachpersonal. Längst ist jungen Leuten ein gutes Gehalt nicht Grund genug für die Wahl eines Arbeitgebers.

Gute Sozialleistungen und Angebote, Beruf und Familie zu vereinbaren, sind ebenso wichtig. Und das Arbeitsumfeld muss stimmen. Zeitgemäße Arbeitsformen wie Homeoffice und Desk Sharing sowie modern gestaltete Räumlichkeiten sind unerlässlich, um den Mitarbeitenden Gestaltungsspielräume zu eröffnen. 

Daneben geht es aber auch um Fragen, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen, was jeder als Einzelner mit seiner Arbeit dafür tun kann und was die Barmer gemeinsam als Unternehmen tun kann, für welche Werte sie einsteht. Mit diesen Fragen beschäftigt sich auch der Verwaltungsrat der Barmer und seine Fachausschüsse.

So hat der Verwaltungsrat sich intensiv mit Fragen der Digitalisierung und der Ethik befasst. Damit digitale Technik und der Mensch mit seinen Bedürfnissen zusammenpassen, braucht es Verantwortung im Handeln mit der Technologie. Das Versichertenparlament der Barmer hat hier frühzeitig Impulse gesetzt.