Eine Frau im blauen Pullover sitzt an einem Schreibtisch im Büro und arbeitet an einem Notebook.
Forschung und Innovation

Studie zur Digitalisierung der Arbeitswelt

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Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt grundlegend. Die Barmer erforscht dies zusammen mit der Universität St. Gallen.

Repräsentative Längsschnittanalyse 2018

Im Juni 2018 hat eine repräsentative Längsschnittanalyse mit über 8.000 Teilnehmern stattgefunden. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Sie belegen:

  • Die Digitalisierung hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit, wenn sie flexible Arbeitszeiten und -bedingungen, wie zum Beispiel Home-Office, ermöglicht.
  • Die digitale Überlastung kann allerdings zu emotionaler Erschöpfung führen. Auslöser sind ständige Erreichbarkeit, die Menge der zu verarbeitenden Informationen und den technologischen Anpassungsdruck. Jüngere Beschäftigte nehmen diese Belastungen stärker wahr als ältere Beschäftigte.
  • Die emotionale Erschöpfung verstärkt sich, wenn Handy, Laptop oder Tablet zu Arbeitszwecken in der Freizeit genutzt werden.
  • Die Nutzung digitaler Endgeräte zu Arbeitszwecken in der Freizeit verschärft Konflikte zwischen Beruf und Privatleben.
  • Auch das Verhalten der Führungskräfte ist entscheidend: Je häufiger eine Führungskraft mobil arbeitet, desto stärker ist die digitale Überlastung der Beschäftigten.

Die Studie zieht daraus das Fazit: Gelingt es den Beschäftigten stattdessen, ihre dienstliche Kommunikation in der Freizeit aktiv zu begrenzen, gehen in der Folge Konflikte zwischen Arbeits- und Privatleben zurück. Dies reduziert wiederum die emotionale Erschöpfung.

Studie zur Digitalisierung 2016

In einer exklusiven Studie in Kooperation mit der BILD am Sonntag und dem Projektpartner Deutsche Telekom sollte bereits 2016 festgestellt werden, welche Auswirkungen die Digitalisierung der Arbeit auf die Gesundheit von Beschäftigten hat. Dazu wurden im Juli und August 2016 ebenfalls mehr als 8.000 Teilnehmer befragt.

Das Ergebnis wurde 2016 bei einer Podiumsveranstaltung in Berlin zusammen mit Arbeitsministerin Andrea Nahles vorgestellt. Es zeigt:

  • Die Digitalisierung ist in der Erwerbsbevölkerung voll angekommen.
  • Negative Folgen sind Einschlafschwierigkeiten, Kopf- und Rückenschmerzen oder das Gefühl des Ausgebranntseins.
  • Flexible Arbeitszeiten haben positive Effekte auf die Erwerbstätigen, ebenso Sport und eine gute Beziehung zur Führungskraft.

Insgesamt steht die Mehrheit der Befragten der Digitalisierung optimistisch gegenüber. Das gilt sowohl für jüngere als auch ältere Arbeitnehmer. Damit zeigt sich, dass der digitale Wandel in allen Altersschichten und Berufsgruppen angekommen ist.