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Barmer Versorgungs- und Forschungskongress – Versorgungsforschung stärker auf Kinder fokussieren

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Berlin, 13.09.2023 – Um die Behandlung von Kindern weiter zu verbessern, spricht sich die Barmer für eine gezieltere Versorgungsforschung aus. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie haben im Versorgungsgeschehen spezielle Bedarfe und benötigen darauf abgestimmte Versorgungsangebote”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. med. Christoph Straub, auf dem Versorgungs- und Forschungskongress der Krankenkasse am Mittwoch in Berlin. Wie ein Angebot für junge Patientinnen und Patienten bedarfsgerecht gestaltet werden könne, zeige die Behandlung von Kindern mit chronischem Schmerz. Im Innovationsfondsprojekt „Schmerznetz“ des Deutschen Kinderschmerzzentrums, an dem die Barmer beteiligt sei, erhielten teilnehmende Betroffene zunächst eine stationäre multimodale Schmerztherapie. Expertinnen und Experten aus den Bereichen Schmerzmedizin, Physiotherapie und Psychologie wirkten daran mit. Um den Transfer des Gelernten in den Alltag zu verbessern, erfolge die Nachsorge digital über eine Schmerz-App. Diese niedrigschwellige poststationäre Begleitung werde ebenfalls wissenschaftlich mit Unterstützung der Barmer untersucht. Kernstück sei der Chat, in dem Familien ihre schmerztherapeutischen Fragen an Psychologinnen und Psychologen richten könnten.

GKV-Abrechnungsdaten verstärkt in Versorgungsforschung einsetzen

Das Projekt „Schmerznetz“ habe nachweislich einen positiven Nutzen für Kinder mit chronischem Schmerz, so Barmer-Chef Straub anlässlich der Fachtagung für Versorgungsforschung. So hätten die Betroffenen nach einer stationären multimodalen Schmerztherapie signifikant weniger Schmerzen und hätten auch weniger Behandlungsleistungen in Anspruch genommen als zuvor. Dies gehe aus Abrechnungsdaten hervor. „Die anonymisierten Routinedaten der Krankenkassen sind für die Versorgungsforschung von immenser Bedeutung. Sie sollten gerade mit Blick auf die Versorgung von Kindern und Jugendlichen noch gezielter als bisher zum Einsatz kommen“, sagte Straub.

Weitere Informationen gibt es hier zu „Schmerznetz“ und zur Schmerz-App.