Magdeburg, 11. August 2017 - Seit Jahren klagen Eltern, Lehrer, Erzieher und Ärzte gleichermaßen über die psychischen Belastungen von Kita- und Schulkindern. Durch Lernstress, Mobbing und Ausgrenzungen sowie damit verbundene Versagensängste kann es vermehrt zu Schlafproblemen, Kopfschmerzen, Depressionen oder Störungen im Sozialverhalten kommen. Zur Stärkung der psychischen Gesundheit im Kindergarten- und Schulalter bietet die Barmer-Krankenkasse deshalb die Programme „Papilio“ und „Verrückt? Na und!“ nun auch in Sachsen-Anhalt an. „Um der Entwicklung von Sucht und Gewalt vorzubeugen, kann nicht früh genug angesetzt werden“, sagt Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration, bei der Übernahme der Schirmherrschaft. „Die Programme der Barmer unterstützen Kinder, mit Gefühlen wie Trauer, Zorn und Angst besser umgehen zu können.“
Zahlreiche Studien belegen, dass gewalttätige oder suchtgefährdete Jugendliche schon in frühen Jahren Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Diese erst gar nicht entstehen zu lassen, ist das Ziel des Präventionsprogramms Papilio, welches von der Barmer für Kitas angeboten wird. „Es geht darum, bereits im Kindergartenalter die psychische Gesundheit zu fördern. Um stabiler gegen Risiken zu sein, die zu Sucht und Gewalt führen könnten, lernen die Kinder soziale Regeln einzuhalten, sich kreativ zu beschäftigen, Gefühle bei sich und anderen zu erkennen und diese zu regulieren“, erläutert Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen-Anhalt. Dazu werden die Erzieherinnen und Erzieher durch Trainer umfassend geschult. Neben dem Entwickler dieses Präventionsprogramms, dem Verein Papilio e.V. ist die Augsburger Puppenkiste mit dem Programmbaustein „Paula und die Kistenkobolde“ beteiligt.
Die Programme der Barmer unterstützen Kinder, mit Gefühlen wie Trauer, Zorn und Angst besser umgehen zu können.
Als weiteren Baustein zur Förderung der psychischen Gesundheit bietet die Barmer das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“ für Schulen an. Der eintägige Präventionsworkshop vermittelt den Schülern Wissen über psychische Gesundheit und bricht Tabus zum Thema seelische Krisen und Erkrankungen. „So kann ein Schulklima geschaffen werden, in dem psychische Probleme akzeptiert werden und Jugendliche Schwierigkeiten überwinden können“, lobt Ministerin Grimm-Benne. „Verrückt? Na und!“ bietet Schulen ein einfaches, lebensnahes und wirksames Projekt der Prävention und Gesundheitsförderung für seelische Gesundheit an.
Die Wirksamkeit von „Verrückt? Na und!“ wurde in verschiedenen Studien belegt. Die Schüler nehmen ihre eigenen Stärken und Ressourcen, ihre Ängste, Vorurteile und Vorbehalte besser wahr und lernen, sie zu verstehen. Die Teilnahme der Lehrkräfte sensibilisiert sie für die Befindlichkeiten der Schüler und macht es ihnen leichter, ein gutes Klassenklima zu schaffen. „Das Schulprogramm „Verrückt? Na und!“ hilft auf dreierlei Weise, psychischen Krisen vorzubeugen: Es macht jungen Menschen Mut, aufeinander zuzugehen und offener miteinander zu reden. Es ermutigt, auch Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und es fördert den Aufbau von kommunalen Netzwerken“, so Axel Wiedemann von der Barmer.
„Über diese Themen mit Kindern zu sprechen ist wichtig. Wer hier hilft, auf kindgerechte Weise Tabus zu brechen, leistet wichtige Präventionsarbeit“, ergänzt Ministerin Grimm-Benne.
Weitere Informationen
Informationen zum Kita-Präventionsprogramm Papilio gibt es unter www.papilio.de und unter www.barmer.de/g100186
Hintergründe zum Schulprogramm „Verrückt? Na und!“ gibt es auf der Internetplattform www.irrsinnig-menschlich.de und unter www.barmer.de/g100177