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Pressemitteilung der Barmer Thüringen

Rekordkrankenstand in Thüringens Altenpflege

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Erfurt, 2. April 2024 – Der Krankenstand in Thüringens Altenpflege hat ein neues Rekordniveau erreicht. Auswertungen der Barmer zeigen, dass Beschäftigte aus dieser Berufsgruppe im Jahr 2022 durchschnittlich mehr als sechs Wochen, nämlich 42,7 Tage, arbeitsunfähig erkrankt waren. Das sind 40 Prozent mehr als der Thüringer Durchschnitt, welcher mit 30,6 Tagen bereits der höchste bundesweit ist. Bezogen auf die Altenpflege stehen das Saarland (43,9 Tage) und Brandenburg (43,1 Tage) noch schlechter da als Thüringen. 

„Noch nie hat es dermaßen viele Krankenschreibungen in dieser Berufsgruppe gegeben. Die Auswertungen müssen auch politische als Warnsignale verstanden werden. Ohne strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt Altenpflege lässt sich die gesundheitliche Belastung der Pflegekräfte nicht unter Kontrolle bekommen“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Wichtige Ansätze seien eine veränderte Personalbemessung, in der Aufgaben zwischen Pflegefachkräften und Pflegehilfskräften ausbildungsgerecht verteilt werden sowie ein weiterer Ausbau der Digitalisierung.

Muskel-Skelett-Erkrankungen sind Hauptursache

Aus dem Barmer Gesundheitsreport geht weiter hervor, dass Muskel-Skelett-Erkrankungen, die häufig in der Form von Rückenleiden auftreten, im Jahr 2022 ursächlich für die meisten Fehltage in Hessens Altenpflege waren. Rund 9,2 Tage waren Beschäftigte aufgrund entsprechender Diagnosen krankgeschrieben. 

„Hohe Krankenstände können zum Teufelskreis werden, wenn sich die Arbeitslast in krankheitsbedingt verkleinerten Teams auf immer weniger Schultern verteilt. Die dann entstehenden Überlastungen können zu weiteren, längeren Arbeitsunfähigkeiten führen“, so Dziuk. Nur durch strukturelle Veränderungen könne ein solcher Teufelskreis durchbrochen werden. 

Psychische Erkrankungen führten zu im Schnitt rund 7,8 Arbeitsunfähigkeitstagen, Atemwegserkrankungen zu rund sechs. Für im Schnitt rund 3,2 Fehltage seien Verletzungen ursächlich gewesen. Mit im Schnitt 53 Arbeitsunfähigkeitstagen pro Kopf im Jahr 2022 trugen Beschäftigte aus der Altersgruppe der 55- bis 69-Jährigen die höchste Krankheitslast.

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