Pressemitteilung aus Nordrhein-Westfalen

Analyse zu Adipositas in NRW: Viele Betroffene in Hamm und Gelsenkirchen

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Düsseldorf, 6. März 2024 – Der Anteil der Menschen, die an Adipositas erkrankt sind, liegt in Nordrhein-Westfalen leicht über dem bundesweiten Schnitt. 2021 waren in NRW von 1.000 Personen 27,5 krankhaft übergewichtig – bundesweit liegt diese Rate bei 26,4 Betroffenen je 1.000 Personen. Die verhältnismäßig meisten Menschen mit Adipositas leben mit 45,7 je 1.000 Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern. Darauf macht die Barmer anlässlich des Tags der gesunden Ernährung am 7. März aufmerksam. „Die Hauptursachen für starkes Übergewicht sind zu energiereiche Ernährung und ungenügende Bewegung. Wer abnehmen möchte, muss Lebensstil und Alltagsgewohnheiten ändern, doch das lohnt sich. Verlorene Pfunde sind gewonnene Lebensjahre, denn Adipositas geht einher mit ernsthaften Begleiterkrankungen und einem erhöhten Krebsrisiko“, sagt João Rodrigues, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW.

Hohe Raten im Ruhrgebiet – geringere im Rheinland

Die Erkenntnisse zu Adipositas stammen aus dem Morbiditäts- und Sozialatlas, den das Barmer-Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) auf Grundlage von Abrechnungs- und Versichertendaten erstellt hat. Der Atlas macht so auch Einflussfaktoren und regionale Unterschiede sichtbar. Demnach erkranken Menschen mit hohem Bildungsgrad und Einkommen seltener an Adipositas. Von den Menschen mit einem Jahreseinkommen von 15.000 bis 20.000 Euro litten im Jahr 2021 in Nordrhein-Westfalen 34,6 je 1.000 Personen an krankhaftem Übergewicht und somit fast doppelt so viele wie in der Gruppe mit einem Jahreseinkommen von mehr als 55.000 Euro. Dort lag die Betroffenenzahl bei 18,4 je 1.000. Von 1.000 Personen ohne Schulabschluss litten 41,9 an Adipositas, von 1.000 Personen mit Abitur 20,5. Beim Vergleich der Regionen in Nordrhein-Westfalen belegen die Ruhrgebietsstädte Hamm mit der Rate 45,9 je 1.000 Einwohner und Gelsenkirchen mit 42,6 je 1.000 landesweit die traurigen Spitzenplätze. Vergleichsweise hohe Werte erreichen außerdem die ostwestfälischen Kreise Höxter und Lippe mit 37,3 beziehungsweise 35,3 Betroffenen je 1.000. Die geringsten Werte weist die Barmer-Analyse für die rheinischen Großstädte Bonn (16,5 je 1.000), Köln (17,9 je 1.000) und Düsseldorf (19,4 je 1.000) sowie für den Kreis Kleve (18,8 je 1.000) aus.

Rückenschmerzen als häufige Begleiterkrankung

Laut Barmer-Analyse leiden rund 63 Prozent der Menschen mit Adipositas auch an Bluthochdruck und 41 Prozent an Diabetes. Jede vierte von Adipositas betroffene Person hat außerdem Rückenschmerzen oder Depressionen. „Eine ausgewogene Ernährung beugt Übergewicht mit seinen Begleiterkrankungen vor. Die Faustregeln lauten: mehr Vielfalt auf den Teller, den kleinen Hunger mit Gemüserohkost stillen statt mit Süßigkeiten, öfter selbst kochen statt Fertiggerichte in den Ofen schieben sowie mehr auf pflanzliche Fette und Eiweiße setzen statt auf tierische“, sagt Rodrigues.

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Tobias Klingen
Pressesprecher Barmer Nordrhein-Westfalen
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