Jugendliche schauen auf ihr Smartphone und lachen
Prävention

Immer online – nie mehr allein? Digitaler Stress in der Lebenswelt Schule

Lesedauer unter 4 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Sabine Barkowsky (Barmer Prävention)
  • Stefan Krause (BG3000 Service GmbH, Leiter Projektorganisation DIGI CAMPS)

Digitale Medien sind aus dem Leben junger Menschen nicht mehr wegzudenken – können aber auch Belastungen mit sich bringen. Im Rahmen des Projekts setzen sich Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in Workshops oder Schulungen mit den Chancen und Risiken digitaler Medien auseinander. Grundgedanke des Projekts ist die Stärkung der Medienkompetenz, um so einen bewussten und gesunden Umgang mit digitalen Medien zu fördern.

Das Präventionsprojekt setzt in der Lebenswelt Schule an und berücksichtigt alle beteiligten Akteure – also Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte aber auch Eltern. Entwickelt wurde es von der Barmer in Kooperation mit der BG3000 Service GmbH und unter wissenschaftlicher Begleitung der TÜV Rheinland Akademie GmbH. Schirmherr des Projekts ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Kernelement des Projekts sind die sogenannten DIGI CAMPS. In dreitägigen Workshops vor Ort erarbeiten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte gemeinsam Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien.

Außerdem werden LEHRER DIGI CAMPS in Form von eintägigen Schulungen angeboten, in denen das gesamte Lehrerkollegium wertvolle Impulse zu digitaler Gesundheit, Medienprävention und zeitgemäßem Unterricht gewinnt.

Die Barmer hat dieses Präventionsprojekt mit auf den Weg gebracht. Tausende Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte konnten im Rahmen des Projektes ihre Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien stärken. Die Bewerbungsphase für Schulen des Gemeinschaftsprojektes ist abgeschlossen. Ausgewählte Projektbestandteile werden von BG 3000 nach der gemeinsamen Entwicklungsphase mit der BARMER zukünftig eigenständig umgesetzt.

Was ist Ziel des Projekts?

„Immer online – nie mehr allein?“ ist ein Projekt zur Prävention von digitalem Stress. Es zielt darauf ab, die digitale Kompetenz junger Menschen, die in der digitalen Welt oftmals sich selbst überlassen sind, zu fördern und deren bewussten Umgang mit digitalen Medien zu stärken. Sie sollen im Zusammenhang mit digitalen Medien

  • einen sinnvollen Umgang erlernen.
  • die Chancen erkennen und lernen, diese positiv für sich zu nutzen.
  • die Risiken und Gefahren, besonders auch im Hinblick auf die eigene (mentale) Gesundheit, kennenlernen.
  • ein Gleichgewicht zwischen gesunder Ernährung, Maßnahmen zur digitalen Stressbewältigung und regelmäßige Bewegungseinheiten finden und verinnerlichen.

Lehrkräfte sollen

  • für eine gesundheitsbewusste Lebensweise – (digitale) Stressbewältigung, Ernährung, Bewegung – in einer digitalen Welt sensibilisiert werden.
  • Impulse erhalten, die digitalen Medien auf gesundheitlich adäquate Art in den Schulalltag zu integrieren.
  • u.a. als Multiplikatoren zur Prävention von digitalem Stress in Schulen tätig werden können – z.B. im Hinblick auf die Gesundheitsförderung im Handlungsfeld Stressbewältigung.

Die beteiligten Schulen sollen sich zu Impulsgebern für die Themen Medienkompetenz und Förderung von Stressbewältigungskompetenzen entwickeln.
Die Eltern werden u.a. durch ein Eltern- und Lehrergespräch über die Mediennutzung der Kinder und präventive Maßnahmen in der Erziehung informiert und sensibilisiert.

Wer kann an dem Projekt teilnehmen?

Die Zielgruppen des Präventionsprojekts sind Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6-10, Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern.

Was sind Inhalte der DIGI CAMPS?

In dreitägigen Workshops vor Ort in den Schulen, den sogenannten DIGI CAMPS, setzen sich Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte mit Chancen und Risiken der digitalen Welt auseinander. Erfahrene Trainer und Referenten vermitteln Wissen bzw. erarbeiten praktische Inhalte gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. So bringen beispielsweise YouTube-Stars und Influencer den Teilnehmern Techniken für den richtigen Umgang mit dem Netz bei. Denn: Wer die Fallstricke kennt, kann besser auf ein ausgewogenes Maß an Konsum und Herausgabe von Informationen achten – und die Vorteile für sich nutzen. In den DIGI CAMPS geht es um Schwerpunktbereiche wie YouTube, Instagram, Bloggen, Journalismus im digitalen Zeitalter etc. Die Schülerinnen und Schüler erstellen dabei unter anderem eigene Beiträge – beispielsweise YouTube-Clips, Instagram-Fotos, Blogs oder journalistische Formate. Die Inhalte der DIGI CAMPS zielen gleichzeitig darauf ab, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Gleichgewicht zwischen gesunder Ernährung, Maßnahmen zur digitalen Stressbewältigung und regelmäßigen Bewegungseinheiten im Zusammenhang mit der Nutzung von digitalen Medien nahe zu bringen.

Was sind Inhalte der LEHRER DIGI CAMPS?

In den eintägigen LEHRER DIGI CAMPS bekommen die Lehrerinnen und Lehrer einer entsprechenden Schule wertvolle Impulse zu digitaler Gesundheit, Medienprävention und zeitgemäßem Unterricht. In einem Mix aus Vorträgen von Fachreferenten und interaktiven Workshops mit Trainern aus der Medienpraxis werden alle Fragen rund um den Unterricht von Morgen bearbeitet und dabei Themen wie beispielsweise Stressprävention im digitalen Raum, Cybermobbing, Datenschutz und -sicherheit (DSGVO) sowie digitales Lehren und Lernen behandelt.

Wie können Schulen auch nach dem Projektende teilnehmen?

Schulen die an einem online DIGI CAMP für Lehrkräfte teilnehmen möchten, können sich an BG 3000 wenden.
Informationen zur Antragstellung und den Förderantrag finden Schulen hier.
Sie haben Interesse an den rechtlichen Grundlagen? Informationen finden Sie im Leitfaden Prävention.

Wie können Sie Kontakt zu den Projektverantwortlichen aufnehmen?

Sie wollen mehr Informationen zu diesem Projekt erhalten bzw. an Lehrer DigiCamps teilnehmen? Nehmen Sie bitte direkt Kontakt zur BG3000 Service GmbH per Telefon unter 0228 - 902784-21 oder per Mail an info@bg3000.de auf.

Literatur

  • Herausgeber: GKV-Spitzenverband, Reinhardtstraße 28, 10117 Berlin;  Leitfaden Prävention
  • Bernhofer, S. (2013). Medien und Kognition: Wie Onlinemedien unser Denken beeinflussen. GRIN Verlag.
  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2017) SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht.
  • Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (2017). Ein Netz für Kinder
  • Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz (2017). klicksafe.de
  • Schlieszeit, J. (2011). Mit Whiteboards unterrichten: Das neue Medium sinnvoll nutzen. Beltz-Pädagogik Praxis. Weinheim: Beltz.
  • Schmid, U., Goertz, L., Behrens, J. (2017). Monitor Digitale Bildung. Die Schulen im digitalen Zeitalter. Bertelsmann-Stiftung.
  • JIM-Studie