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Mückenabwehr: Exotische Stechmücken gar nicht mehr so exotisch

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Mückenschutz lohnt sich, denn Stechmücken können unter Umständen schwerwiegende Krankheiten übertragen. „Dank der Globalisierung sind ehemals exotische Stechmücken hierzulande mittlerweile gar nicht mehr so selten. Und durch den Klimawandel können sie sich hier weiter ausbreiten“, weiß Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer.

Eine Reise nach Italien oder Südfrankreich ist für uns Deutsche wirklich keine Fernreise – und doch kann man dort von einer „exotischen“ Stechmücke gestochen werden. Aufgrund des weltweiten Handels gelangen die Eier der Tiere aus den fernen Ursprungsländern nach Europa, wo sie mittlerweile durch die steigenden Temperaturen bessere Überlebenschancen vorfinden. „In Italien hat sich beispielsweise die Asiatische Tigermücke fest etabliert. Sie kann mehr als 20 verschiedene Viren übertragen, darunter auch das Dengue-, das Chikungunya- oder das Westnil-Fieber-Virus, die alle für den Menschen gefährlich werden können“, erklärt Petzold.

Die krankmachenden Viren können auf weitere Menschen übertragen werden und lokal gehäuft zu Krankheitsausbrüchen führen. Petzold nennt ein Beispiel aus dem Jahr 2007, das mittlerweile gut belegt ist: Ein Inder reiste zu seiner Verwandtschaft nach Italien. Er war vor seiner Abreise von der Asiatischen Tigermücke gestochen worden und erkrankte in Italien am Chikungunya-Virus. Das Resultat war der Ausbruch der Erkrankung bei über 200 Menschen und sogar ein Todesfall. Auch in Deutschland, beispielsweise in Baden-Württemberg und Thüringen, sind schon Exemplare der Asiatischen Tigermücke gesichtet worden. „Sie sind hierzulande noch selten, allerdings steigt ihre Zahl weiter an“, so die Medizinerin.

Mückenschutz leicht gemacht

Experten gehen davon aus, dass das Jahr 2017 für Insekten in Deutschland aufgrund der für sie günstigen Wetterbedingungen ein „gutes“ Jahr werden wird. Unabhängig von der zunehmenden Verbreitung von exotischen Stechmücken scheint ein Schutz vor Stechmücken in diesem Jahr daher besonders sinnvoll. Petzold rät, präventiv alle möglichen Brutstätten am Haus und im Garten zu eliminieren. „Schon kleine Mengen mit Restwasser in Gießkannen, Dachrinnen oder alten Autoreifen sind ideale Eiablageplätze für Mücken. Wer den Abend im Freien genießen möchte, sollte diese Sammelbecken daher regelmäßig leeren. Außerdem kann man sich vor Mückenstichen mit dicht gewebter, weiter Kleidung schützen. Mückenabweisende Cremes oder Lotionen, auch unter der Kleidung aufgetragen, bieten ebenfalls einen guten Schutz“, so Petzold. Für Kinder- und Schlafzimmer eignen sich Mückenschutzgitter an den Fenstern oder ein Moskitonetz über dem Bett.