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Raus aus der Kopfschmerzfalle: Lebensstil und Medizin helfen

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Kopfschmerz hat viele Gesichter. Mal kommen die Attacken plötzlich und heftig, mal ist er dauerhaft, mit einem dumpfen Pochen oder Ziehen. Mittlerweile sind in der Medizin rund 250 verschiedene Formen von Kopfschmerz bekannt. „Besonders bei jungen Erwachsenen nehmen Kopfschmerzen inzwischen alarmierende Ausmaße an. In den vergangenen zehn Jahren stieg deren Anteil an Kopfschmerzdiagnosen um 42 Prozent“, so Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.

Kopfschmerzen müssen ernst genommen werden

Kopfschmerzen können den Alltag für Betroffene zur Qual machen, auch bereits für jüngere Patienten. In ihrer Not greifen viele zu Tabletten, was im Extremfall alles nur noch schlimmer machen kann. „Kopfschmerz- und besonders Migränemittel sind nur dann eine gute Hilfe, wenn sie richtig und vor allem unter ärztlicher Beobachtung verwendet werden“, sagt Marschall. Gerade junge Erwachsene, die regelmäßig unter Kopfschmerzen leiden, sollten nach Ansicht der Expertin medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, da die Auswirkungen von Kopfschmerzen nicht zu unterschätzen sind. Unbehandelt können sie etwa zu einem Dauerkopfschmerz führen, der durch die regelmäßige Tabletteneinnahme entsteht. In manchen Fällen entwickelt sich aus einem Dauerkopfschmerz auch sogar eine Depression. Beides kann die soziale, berufliche oder universitäre Existenz der jungen Menschen gefährden. Umso wichtiger seien speziell für diese Patientengruppe bessere Präventionsangebote. Sport, Entspannungstechniken und ein gesunder, aktiver Lebensstil könnten laut Marschall viele Betroffenen vor der Kopfschmerzfalle bewahren.

Hilfe verspricht aber auch ein digitaler Präventionsbaustein: die von der Barmer geförderte Migräne- und Kopfschmerz-App „M-sense“. Sie entdeckt individuelle Risikoprofile, in dem sie den Verlauf von Migräne und Spannungskopfschmerzattacken analysiert. Diese Dokumentationen können dem behandelnden Arzt eine wichtige Stütze bei der Therapie sein.

Alternativen zu Tabletten

Es ist wissenschaftlich belegt, dass regelmäßiger Ausdauersport die Attackenfrequenz der Migräne senken kann. Dabei ist es unwichtig, ob man läuft, Nordic Walking betreibt oder Fahrrad fährt. Hauptsache Bewegung, am besten an der frischen Luft. Die Ursachen für Spannungskopfschmerzen sind oft Verspannungen im Nackenbereich. Ein Bad im zirka 38 Grad Celsius warmem Wasser kann dabei genauso hilfreich sein wie spezielle Entspannungstechniken oder Dehnübungen. Wichtig ist es hier vor allem, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Regelmäßige Unterbrechungen bei der Arbeit am PC und eine starke Rückenmuskulatur helfen hierbei.

Dehnübungen können Verspannungen lösen

Es gibt verschiedene Dehnübungen, die helfen, Muskelverspannungen zu lösen. Ein Beispiel: Den Kopf ganz langsam zur rechten Schulter kippen. Der Blick ist dabei nach vorne gerichtet. Danach wird die Übung identisch auf der linken Seite ausgeführt. Um eine größere Dehnung zu erzielen, kann man zusätzlich mit der Hand seinen Kopf weiter in Richtung der jeweiligen Schulter ziehen.