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Hätten Sie's gewusst? Wie entstand eigentlich die erste Zahnpasta?

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Nadja Dörr, Apothekerin bei der Barmer GEK:

Historische Funde zeigen, dass sich die Menschen schon lange Gedanken über die richtige Zahnpflege machen. Bereits die Neandertaler nutzten Zahnstocher. Die Pflege der Zähne war in rudimentärer Form also schon sehr früh ein Thema.

Rückblick
Im Laufe der Jahrtausende gab es viele Ideen darüber, woher Zahnschmerzen kommen und welche Maßnahmen dagegen helfen könnten. Die Menschen entwickelten verschiedene Mixturen, die helfen sollten, die Zähne zu reinigen und gesund zu erhalten. Verwendet wurden Weinspülungen, verschiedene Pulver und Pasten oder Leinentücher, die mit Bimsstein oder Marmorstaub bestreut wurden. Im alten Ägypten setzte man auf eine Mischung aus Weinessig und Bimsstein, die Römer wiederum nutzten Asche, verbrannte Knochen, Horn und sogar Urin, um die Zähne zu reinigen.
Seit der Antike war außerdem der Aberglaube an den Zahnwurm weit verbreitet, der die Zähne von innen her zerfressen würde und so für Löcher und Zahnschmerzen verantwortlich sei. Erst 1890 konnten Plaques als Ursache für Karies und damit einhergehende Zahnschmerzen nachgewiesen werden.

Werbung mit Biss
Zahnpasta, wie wir sie heute kennen, wurde 1907 von einem Apotheker namens Ottomar Heinsius von Mayenburg in Sachsen erstmals hergestellt. In seinen später gegründeten Leo-Werken produzierte er auch die Tuben, Verschlüsse und Pappschachteln, in denen er die Zahnpasta vertrieb. Sogar eine Pfefferminzplantage gehörte zum Unternehmen des Apothekers. Seine Zahnpasta verbreitete sich schnell, denn von Mayenburg setzte schon damals sehr erfolgreich auf Werbung mit Anzeigen, Plakaten und Schildern. Die neue Zahnpasta war damit rasch in aller Munde.