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Krankenhaus-Debatte im Unstrut-Hainich-Kreis

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Erfurt, 15. Juni 2020 – Zu den Überlegungen über einen möglichen Krankenhaus-Neubau im Unstrut-Hainich-Kreis ein Statement von Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer Thüringen.

Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Thüringen. Foto: Michael Reichel

Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Thüringen. Foto: Michael Reichel

"Werden die Hufeland-Kliniken im Unstrut-Hainich-Kreis sinnvoll für die Zukunft modernisiert, ist dies ein Gewinn nicht nur für die Bevölkerung im Landkreis, sondern in der gesamten Region. Sinnvoll modernisieren bedeutet jedoch nicht zwingend einen Klinik-Neubau auf der grünen Wiese. Die Standorte in Mühlhausen und Bad Langensalza sind bereits gut saniert. Es muss also vor allem darum gehen, Bestehendes weiterzuentwickeln, Doppelstrukturen abzubauen und auch die ambulanten Bedarfe zu prüfen.

Für die Menschen im Unstrut-Hainich-Kreis und Umgebung ist es wichtig, sich im Krankheitsfalle auch weiterhin auf eine hochwertige und – entsprechend den medizinischen Fortschritten – noch bessere Versorgung verlassen zu können. Deshalb ist es begrüßenswert, dass rechtzeitig und angesichts einer Medienberichten zufolge drohenden wirtschaftlichen Schieflage Möglichkeiten abgewogen werden, wie dies langfristig gelingen kann. Aus dem Krankenhausstrukturfonds stehen finanzielle Mittel bereit, die genau dafür gedacht sind, die Thüringer Krankenhauslandschaft zukunftssicher und nach höchsten Qualitätskriterien aufzustellen. Konkret geht es um insgesamt rund 100 Millionen Euro, wovon jeweils die Hälfte vom Bund und die Hälfte vom Land gezahlt werden.

Um Thüringens Krankenhauswesen bei höchster Qualität fit für die Zukunft zu machen, ist bei jeglichen Überlegungen eine ganzheitliche Sicht notwendig. Es gilt, über die Grenzen des stationären Sektors und des Unstrut-Hainich-Kreises hinaus zu denken.

Viele Erkrankungen können heutzutage ambulant ebenso gut medizinisch versorgt werden wie stationär. Dieser Trend wird sich weiter verstärken. Kooperationen und Aufgabenteilung mit anderen Krankenhausstandorten, Spezialisierung und das Bilden von Zentren können das Versorgungsangebot für die Bevölkerung stark aufwerten und zugleich dem zunehmenden Ärzte- und Pflegepersonalmangel entgegenwirken.

Gefragt sind nicht nur die Krankenhausträger und die zahlreichen engagierten Akteure der Kommunalpolitik, sondern auch das Land Thüringen. Es besteht einmal mehr die Chance, durch ganzheitliche Sichtweisen eine qualitätsorientierte Krankenhausplanung in Gesundheitsregionen auf die Beine zu stellen, die bundesweit richtungsweisend wäre. Mit den landeseigenen Qualitätsanforderungen für Krankenhäuser hat Thüringen bereits eine gute Basis, die weiterentwickelt werden muss.

Künftig wird kein Weg daran vorbei führen, die längst veralteten Sektorengrenzen zwischen ambulant und stationär aufzuheben. Nur so kann die medizinische Versorgung der Bevölkerung langfristig und dem rasanten medizinischen Fortschritt entsprechend gelingen. Die Herausforderung, Thüringens Krankenhauslandschaft neu aufzustellen, muss als Chance verstanden werden."

Thüringer Allgemeine: Debatte über Klinikneubau

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