Pressemitteilung aus Schleswig-Holstein

Rotavirus geht um: starke Zunahme in Schleswig-Holstein

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Kiel, 22. Januar 2020 – Im letzten Jahr wurden beim Robert Koch-Institut 1.144 Rotavirus-Infektionen in Schleswig-Holstein registriert. Dies sind knapp 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2018 waren es 769 Fälle. Die mit Abstand meisten Erkrankungsfälle wurden dabei im letzten Jahr aus Nordfriesland gemeldet. Während hier 105 Fälle auf 100.000 Einwohner kamen, waren es im Kreis Dithmarschen nur fünfzehn. „Rotaviren verursachen Durchfall, Erbrechen und Fieber. Das kann vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden, weil sie sehr schnell viel Flüssigkeit verlieren“, warnt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein.

Hochansteckend und extrem widerstandsfähig

Rotaviren sind hochansteckend und extrem widerstandsfähig. Außerhalb des Körpers können die Krankheitserreger mehrere Tage überleben. Schon wenige Viruspartikel genügen, um eine Infektion auszulösen. „Mit Rotaviren Infizierte scheiden die Krankheitserreger etwa eine Woche lang aus, über die Toilette oder Windeln gelangen sie an die Hände von Erwachsenen oder anderen Kindern, von dort an Türgriffe, auf Wickeltische oder Spielzeug. Das setzt eine lehrbuchhafte Ansteckungsspirale in Gang. Handhygiene ist also enorm wichtig“, so Hillebrandt.

Babys sollten frühzeitig Schluckimpfung erhalten

Bei größeren Kindern und Erwachsenen nimmt die Erkrankung in der Regel keinen so schweren Verlauf, weil das Immunsystem schon mehrfach mit den Erregern konfrontiert wurde und dementsprechend trainiert ist. Anders bei Säuglingen und Kleinkindern: Gut die Hälfte der an Rotaviren Erkrankten muss im Krankenhaus behandelt werden. Die Barmer rät daher zur Schluckimpfung gegen das Rotavirus, die aus zwei bis drei Impfungen besteht. „Schon im Alter von sechs bis zwölf Wochen sollte bei Babys mit der Schluckimpfung gegen Rotaviren begonnen werden. Dann sind sie etwa zwei bis drei Jahre geschützt, also genau für die Zeit, in der eine Infektion besonders schwer verlaufen kann“, betont Hillebrandt.

Mehr zur Rotaviren-Impfung unter www.barmer.de/a000090

Anzahl der Rotavirus-Infektionen pro 100.000 Einwohner im Vergleich der Jahre 2018 - 2019 nach Landkreisen in Schleswig-Holstein