Pressemitteilungen aus Schleswig-Holstein

Frauen häufiger von Kopfschmerzen betroffen

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Kiel, 3. September 2020 – Frauen sind doppelt so häufig von Kopfschmerzen betroffen wie Männer. Das ergaben Analysen der Barmer. Demnach waren in Schleswig-Holstein im Jahr 2018 rund 13 Prozent der Frauen wegen Kopfschmerzen mindestens einmal in ärztlicher Behandlung, das sind rund 190.000. Bei den Männern waren es rund 85.000, was einem Anteil von rund sechs Prozent entspricht. „Viele Krankheiten äußern sich bei Frauen und Männern unterschiedlich. Kopfschmerzen hängen bei Frauen häufig mit dem wechselnden Hormonspiegel zusammen. Daher können Frauen mit menstruationsbedingten Kopfschmerzen individuell durch hormonhaltige Verhütungsmethoden profitieren“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein, anlässlich des Kopfschmerztags am 5. September.

Vorsicht vor Selbstmedikation bei Kopfschmerzen

Die Medizin kenne mehr als 240 Arten von Kopfschmerzen. Wichtig sei deshalb bei Frauen wie bei Männern, dass ärztlich diagnostiziert wird, um welche Art von Kopfschmerzen es sich handelt. „Ob es sich um Spannungskopfschmerzen oder Migräne handelt, oder vielleicht ein unentdeckter Bluthochdruck hinter den Kopfschmerzen steckt, ist entscheidend für die richtige Wahl von Arzneimitteln“, sagt Hillebrandt. So wirkten Triptane gut gegen Migräne aber nicht gegen Spannungskopfschmerzen. Außerdem sollten Triptane genauestens nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden, da sie ausgerechnet Dauerkopfschmerzen als Nebenwirkung entfalten könnten. Auch die in der Apotheke freiverkäuflichen Kopfschmerzpräparate eignen sich wegen ihren Neben- und Wechselwirkung nicht für den Dauereinsatz.

Kopfschmerz-Apps können helfen

Um die Art des Kopfschmerzes differenzieren zu können, sollten Betroffene einen Kopfschmerzfragebogen führen, in dem sie dokumentieren, wann und unter welchen Bedingungen die Kopfschmerzen auftreten. „Gute Kopfschmerz-Apps, die als Medizinprodukt zertifiziert sind, enthalten oftmals einen solchen Fragebogen in digitaler Form, der dann mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin besprochen werden kann“, so Hillebrandt.