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Psychische Störungen und Verhaltensstörungen: In Schleswig-Holstein starten junge Männer mit den höchsten Fehlzeiten in den Job

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Kiel (03.11.2016) Psychische Störungen und Verhaltensstörungen sorgen schon zum Berufsstart für viele Arbeitsunfähigkeitstage. In Schleswig-Holstein kamen im Jahr 2015 auf 100 männliche Erwerbspersonen in der Altersgruppe von 15 bis 19 Jahre 200 krankheitsbedingte Fehltage mit einer entsprechenden Diagnose, soviel wie in keinem anderen Bundesland. In Sachsen kamen die Männer auf 125 Tage, in Mecklenburg-Vorpommern auf 43 Tage. Das Bundesmittel in dieser Altersgruppe beträgt 87 Tage. Dies zeigen Auswertungen der Barmer GEK in den Gesundheitsreporten 2016.

Bei weiblichen Erwerbspersonen in der Altersgruppe von 15 bis 19 Jahre liegen die Fehlzeiten aufgrund von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen mit 210 Tagen je 100 Personen in Schleswig-Holstein leicht über dem Wert des männlichen Geschlechts. Dies sind zwar auch noch deutlich mehr Fehltage als im Bundesdurchschnitt (158 Tage). In zahlreichen anderen Bundesländern wurden bei Frauen dieser Altersgruppe allerdings erheblich höhere Arbeitsunfähigkeitszeiten ermittelt, allen voran in Hamburg (461 Tage), dem Saarland (324 Tage) und Bremen (303 Tage).

Zu den häufigsten Diagnosen in der Gruppe der psychischen Störungen und Verhaltensstörungen zählen bei jungen Erwerbstätigen somatoforme Störungen, Reaktionen auf schwere Belastungen und Depressionen. Im weiteren Verlauf des Erwerbslebens und mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage dann stetig an. In Schleswig-Holstein zeigen die Auswertungen zum Ende der Erwerbstätigkeit bei Männern im Alter von 60 bis 64 Jahre 423 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 Erwerbspersonen, bei Frauen 637 Tage. Mit beiden Werten liegt Schleswig-Holstein über dem Bundesmittel (Männer 403 Tage, Frauen 589 Tage). Unabhängig von Alter und Geschlecht entfallen in Schleswig-Holstein auf 100 Erwerbspersonen etwa acht Arbeitsunfähigkeitsfälle durch psychische Störungen und Verhaltensstörungen, die je Fall jedoch durchschnittlich zu 50 Arbeitsunfähigkeitstagen führen.

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