STANDORTinfo für Sachsen

Darmkrebsvorsorge: iFOBT-Test

Lesedauer unter 2 Minuten

Seit April dieses Jahres bietet die Barmer allen Versicherten zwischen 50 und 54 Jahren im Rahmen der Darmkrebsfrüherkennung ein neues Testverfahren an, den immunologischen Stuhltest (iFOBT). „Die Entdeckungsrate für bösartige Darmtumore und deren Vorstufen sind bei dem immunologischen Stuhlbluttest deutlich höher als bei dem bisherigen Test. Er reagiert ausschließlich auf den menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin und ist so weniger störanfällig“, so Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Versicherte können den neuen Test jährlich wahlweise beim Hausarzt oder bestimmten Fachärzten durchführen lassen.

An Darmkrebs erkranken in Deutschland jährlich mehr als 73.000 Menschen neu

Ein Großteil des kolorektalen Karzinoms könnte durch konsequente Vorsorge verhindert werden. Nach der neuen Regelung werden auch Hausärzte bei Gesundheitsuntersuchungen (Check-up 35) den immunologischen Test an Patienten, die das Anspruchsalter von 50 Jahren erreicht haben, ausgeben können. Gerade für Männer wird damit hoffentlich die Hemmschwelle gesenkt und die Teilnahmequote erhöht.

Stuhltest iFOBT erkennt doppelt so viele Krebserkrankungen

Tumore und Polypen haben leicht verletzbare Blutgefäße, so dass geringe Mengen Blut unmerklich in den Stuhl gelangen können. Oft sind sie mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Der immunologische Stuhlbluttest (iFOBT) reagiert auf den Blutfarbstoff, das Hämoglobin. Der iFOBT-Test ist damit sensitiver, er erkennt doppelt so viele Krebserkrankungen und dreimal so viele Krebsvorstufen wie der bisher angewendete Gujak-Test. Das Blut wird beim iFOBT in einer einmaligen Stuhlprobe untersucht. Der menschliche Blutfarbstoff Hämoglobin kann direkt nachgewiesen werden. Beim Gujak-Test sind dagegen mehrere Stuhlproben erforderlich, die mittels eines Papierstreifentests analysiert werden.

Ablauf des immunologischen Stuhltests (iFOBT)

Das Blut wird beim immunologischen Stuhlbluttest (iFOBT) in einer einmaligen Stuhlprobe untersucht. Der menschliche Blutfarbstoff Hämoglobin kann direkt nachgewiesen werden, sodass weitere Stuhlproben nicht nötig sind.
Wird durch das Testergebnis Blut im Stuhl nachgewiesen, muss die Ursache der Blutungsquelle allerdings weiterhin durch eine nachfolgende Darmspiegelung abgeklärt werden.
Mehr Informationen zur Darmkrebsfrüherkennung:
www.barmer.de/a000037
www.kbv.de/html/11150_27552.php

Mehr zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen

Hautkrebs-Screening: www.barmer.de/a000059

Hautcheck: www.barmer.de/a000058

Krebsfrüherkennung: www.barmer.de/a000074