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Schlafstörungen: Zeitumstellung ist eher selten schuld - Immer mehr Teenager liegen nachts lange wach

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Dresden, 21. Oktober 2020 – Immer mehr Teenager in Sachsen schlafen schlecht. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor. Während Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2005 bei 231 sächsischen Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren eine Schlafstörung diagnostizierten, waren in 2018 bereits 721 Teenager betroffen. Das entspricht einer Steigerung von 212 Prozent. Ein massives Plus um 194 Prozent von 356 auf 1.045 Betroffene gab es bei den jungen Erwachsenen zwischen dem 20. und 24. Lebensjahr. Auch Bei den anderen Altersgruppen gab es ebenfalls deutliche Steigerungen. „Auch jüngere Menschen dürfen anhaltende Schlafstörungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie sind unangenehm und machen krank. Dabei wird nicht nur die Leistungsfähigkeit im Beruf und beim Sport eingeschränkt, sondern sie können auch erste Hinweise auf psychische Erkrankungen sein“, erklärt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen. Daher sollten Schlafstörungen beim nächsten Arztbesuch angesprochen werden.

Bettgefährte Smartphone wird zum Schlafkiller

Wie aus der Barmer-Analyse weiter hervorgeht, wurden im Jahr 2018 sachsenweit bei mehr als 76.600 Menschen Schlafprobleme diagnostiziert, bundesweit bei etwa 1,76 Millionen Menschen. Dabei finden sich die größten Steigerungsraten bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Laut einer repräsentativen Befragung von Menschen zwischen 14 und 75 Jahren im Mai 2018, verhindern oft elektronische Geräte das rechtzeitige Schlafengehen. Ursachen für zu langes Aufbleiben sind das Schauen von Filme und Videos, die Nutzung sozialer Medien oder das Surfen im Internet bis tief in die Nacht hinein. Über die Hälfte der befragten jungen Leute schalten auch frühmorgens, noch vor dem Aufstehen, ihr Handy ein, um die neusten Informationen abzurufen. „Exzessive Nutzung von digitalen Medien oder Fernsehen bis in die Nachtstunden hinein oder gleich am frühen Morgen können sich negativ auf den Schlaf auswirken. Eine angenehme Schlafumgebung dagegen fördert das Ein- und Durchschlafen. Das heißt auch, alles, was vom Schlaf ablenken könnte, sollten nach Möglichkeit aus dem Schlafraum entfernt werden. Dazu gehört auch das Smartphone“, empfiehlt Magerl. Dann hat erholsamer Schlaf eine bessere Chance.

Umfrage zur Schlafgesundheit: www.barmer.de/p009701

Tipps zum Einschlafen www.barmer.de/s000695