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Rotavirus geht um: Über 4.400 Infektionen in Sachsen

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Dresden, 06. November 2017 - Seit Jahresbeginn wurden dem Robert Koch Institut 4.402 Rotavirus-Infektion in Sachsen gemeldet, im gesamten Vorjahr waren es 3.180. Rotaviren verursachen Magen-Darm-Infektionen, die vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden können. Gut die Hälfte der an Rotaviren erkrankten Kleinkinder muss deshalb im Krankenhaus behandelt werden. Durchfall und Erbrechen führen bei ihnen zu einem starken Flüssigkeitsverlust, der durch Trinken nur schwer ausgeglichen werden kann, da die aufgenommene Flüssigkeit meist wieder erbrochen wird. Die Barmer rät zur Schluckimpfung gegen das Rotavirus. „Babys sollten schon frühzeitig, im Alter von sechs bis zwölf Wochen, eine Schluckimpfung gegen Rotaviren erhalten. Dann sind sie etwa zwei bis drei Jahre geschützt, also genau während der Zeit, in der eine Infektion besonders schwer verlaufen kann“, erklärt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen.

Rotaviren sind Überlebenskünstler

Sie sind hochansteckend und extrem widerstandsfähig. Außerhalb des Körpers können die Krankheitserreger mehrere Tage überleben. Selbst gründliches Händewaschen und -desinfizieren können eine Ansteckung mit Rotaviren nicht vollständig verhindern. Schon wenige Viruspartikel genügen, um eine Infektion auszulösen. Infizierte scheiden die Krankheitserreger etwa eine Woche lang aus, über die Toilette oder Windeln gelangen sie an die Hände von Erwachsenen oder anderen Kindern, von dort auf Wickeltische, Spielzeug - und schon ist eine lehrbuchhafte Ansteckungsspirale in Gang gesetzt.

Krankheitssymptome - heftig und schlagartig

Die Symptome treten nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Tagen sehr heftig und schlagartig auf. „Meist beginnt eine Rotaviren-Erkrankung mit Fieber und Erbrechen, danach kann es für etwa drei bis fünf Tage zu wässrigen Durchfällen kommen. Häufige Begleiterscheinungen sind auch Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen“, so Magerl. Bei größeren Kindern und Erwachsenen nimmt die Erkrankung in der Regel keinen so schweren Verlauf, weil das Immunsystem schon mehrfach mit den Erregern konfrontiert wurde und dementsprechend trainiert ist.