Pressemitteilungen aus Sachsen-Anhalt

2015 war ein Rekordjahr bei Grippeerkrankungen

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Magdeburg (05.01.2016) "Im Winterhalbjahr 2014/15 gab es laut Robert-Koch-Institut bundesweit 6,2 Millionen grippebedingte Arztbesuche und mindestens 31.000 Krankenhausbehandlungen. Das Problem: Die meisten Patienten verfügten über keinen aktuellen Impfschutz", sagt Thomas Nawrath, Landespressesprecher der Barmer GEK in Sachsen-Anhalt.

Auch zwischen Artendsee und Zeitz war das Jahr 2015 eines der Rekordjahre bei Grippefällen. "Laut Robert-Koch-Institut wurden landesweit bis zum Jahresende 6677 Grippeerkrankungen gezählt – hingegen gab es in 'normalen' Jahren nur etwa 200 bis 600 Grippefälle in Sachsen-Anhalt", informiert Nawrath. Noch höhere Grippezahlen als aktuell erfasste das Robert-Koch-Institut für das Bundesland lediglich im Jahr 2013 (6864 Fälle). Ähnlich hoch war der Wert im Jahr 2009 (6664), als vor allem im Norden des Landes die Influenza-Grippe grassierte. Auffallend ist, dass die Grippezahlen ab etwa 2007 sprunghaft zunahmen und seitdem meist über 600 Erkrankungen pro Jahr liegen.

Anfang der 2000er Jahre gab es in etlichen Landkreisen auch immer wieder gar keine oder nur eine Handvoll Grippefälle. Solch positive Verläufe konnten die Experten in den letzten acht Jahren lediglich im Altmarkkreis Salzwedel oder im Jerichower Land beobachten. Stattdessen gab es vier "Rekordjahre" mit mehreren Tausend Grippekranken in Sachsen-Anhalt. "Oft kommt nach einem solchen Rekordjahr ein Rückgang der Grippezahlen. Doch darauf kann man sich nicht verlassen", so Nawrath. Zumal die Häufigkeitsverteilung von Region zu Region variiert. "So war 2009 vor allem der Norden des Bundeslandes stark betroffen, während 2013 Halle und der Saalekreis Rekordwerte erreichten." Im Jahr 2015 verzeichneten hingegen Dessau-Roßlau, die Landkreise Wittenberg und Stendal sowie der Burgenlandkreis die höchste Zahl an Grippe-Erkrankungen der jüngeren Vergangenheit. Und so gilt mittlerweile auch bei der Influenza-Grippe: Nach der Grippe ist vor der nächsten Grippe.

Der "kleine Pieks" kann Leben retten

Da hilft letztlich nur eine Grippeschutzimpfung! Doch gerade hier steht es nicht zum Besten: "Eine aktuelle Studie des Robert-Koch-Instituts belegt, dass bei der saisonalen Influenza-Grippe eine erschreckend große Impflücke von etwa 65 bis 70 Prozent klafft", ergänzt der Landespressesprecher der Barmer GEK. Besonders feucht-kalte Wintertage, wie sie von Januar bis März häufig auftreten, begünstigen die Ausbreitung der Viren – wenn kein ausreichender Schutz besteht. "Impfmuffel sollten sich deshalb überwinden und schnellst möglich zu ihrem Hausarzt oder den speziellen Sprechstunden der Gesundheitsämter gehen", rät Thomas Nawrath.

"Die Versorgung der Ärzte in Sachsen-Anhalt mit Grippeimpfstoff ist über die Apotheken im Land sichergestellt. Für die laufende Grippesaison 2015/16 stehen landesweit 760.000 Impfdosen bereit", sagt Nawrath. Das ist etwas mehr als in den Vorjahren. "Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass die Grippe jedes Jahr in Deutschland etwa 8.000 bis 11.000 Todesfälle fordert", ergänzt der Sprecher. "Der kleine Pieks kann also wirklich Leben retten." Insbesondere Kinder, Jugendliche, Schwangere und ältere Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten sich gegen die Influenza-Grippe impfen lassen. Über eine Impfung nachdenken sollten auch jene, die häufig Publikumsverkehr haben, wie Kita-Mitarbeiter, Pädagogen oder Mitarbeiter von Dienstleistungsunternehmen. "Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung ihrer Versicherten", ergänzt Nawrath.

Übrigens: Ein ausreichender Schutz gegen Ansteckung besteht erst etwa zwei bis vier Wochen nach der Impfung. Dafür hält der Impfschutz gut ein halbes Jahr. Deshalb sollte man seinen Impftermin kurzfristig planen, damit der Impfschutz für die komplette Grippesaison bis zum Frühlingsanfang anhält.

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Annemarie Söder
Pressesprecherin Barmer Sachsen-Anhalt
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