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Report der Barmer GEK belegt große regionale Unterschiede

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Magdeburg (04.02.2016) Die Barmer GEK hat im Jahr 2014 für jeden ihrer rund 300.000 Versicherten in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 592 Euro für Medikamente aufgewendet – 33 Euro mehr als im Jahr zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt die Krankenkasse nach einer aktuellen Auswertung ihrer Versichertendaten. "Demnach sind unsere Arzneimittelausgaben zwischen Arendsee und Zeitz binnen Jahresfrist um 4,3 Prozent auf insgesamt 181 Millionen Euro gestiegen", sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer GEK. Alle Landkreise und kreisfreien Städte in Sachsen-Anhalt lagen 2014 teils deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 483 Euro je Versicherten.

Tabelle-Arzneimittelausgaben

Erhebliche Unterschiede

Der Barmer GEK Arzneimittelreport belegt erhebliche regionale Abweichungen von bis zu 200 Euro je Versicherten in Sachsen-Anhalt. "Die geringsten durchschnittlichen Medikamentenausgaben hatten wir 2014 im Altmarkkreis Salzwedel (489 Euro), im Landkreis Börde (538 Euro) und in der Region Anhalt (541 bis 557 Euro)", so Wiedemann. Hingegen wurden im Süden des Bundeslandes die höchsten Ausgaben für Medikamente registriert; sie reichten von 612 Euro im Burgenlandkreis bis zu 681 Euro in Halle/Saale. Dabei sanken die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr lediglich in der westlichen Altmark (minus 6 Prozent). In allen anderen Regionen des Landes gab es Ausgabensteigerungen von teilweise über 9 Prozent (vgl. Tabelle).

Die Gründe für diese großen Unterschiede sind vielfältig. "Die Auswertung der Experten hat ergeben, dass diese Unterschiede nicht nur auf den Gesundheitszustand und die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sind", erläutert Axel Wiedemann. "Vielmehr haben auch soziale Strukturen und das Verordnungsverhalten der Ärzte großen Einfluss auf die Kosten." Und im bundesweiten Vergleich wirken sich auch unterschiedliche vertragliche Regelungen der Krankenkassen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen aus.

"Mittlerweile geben Krankenkassen fast ein Drittel aller Leistungsausgaben für Arzneimittel aus", ergänzt Wiedemann. Und im Jahr 2014 waren Medikamentenkosten der größte Kostentreiber der Gesetzlichen Krankenversicherung. Eine Ursache für den kräftigen Ausgabenanstieg war die Absenkung des gesetzlich festgeschriebenen Rabatts für Arzneimittel von 16 auf nur noch 7 Prozent. Aber auch die neu eingeführten Medikamente zur Behandlung von Hepatitis C und für Patienten mit Multipler Sklerose gehörten zu den besonders ausgabensteigernden Positionen. Obwohl nur 3,5 Prozent aller Verordnungen auf diese und andere Spezialpräparate entfallen, verursachen sie 39,2 Prozent der Gesamtausgaben für Arzneimittel der Barmer GEK.

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Annemarie Söder
Pressesprecherin Barmer Sachsen-Anhalt
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