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Report der Barmer GEK belegt große regionale Unterschiede: Weiterhin hohe Arzneimittelausgaben für Versicherte im Salzlandkreis

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Aschersleben (15.11.2016) Die Barmer GEK hat im Jahr 2015 für jeden ihrer rund 280.000 Versicherten in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 617 Euro für Medikamente aufgewendet – 25 Euro mehr als im Jahr zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt die Krankenkasse nach einer aktuellen Auswertung ihrer Versichertendaten. "Demnach sind unsere Arzneimittelausgaben zwischen Arendsee und Zeitz binnen Jahresfrist um 4,3 Prozent auf insgesamt 185 Millionen Euro gestiegen", sagt Thomas Nawrath, Landespressesprecher der Barmer GEK in Sachsen-Anhalt.

Erhebliche Unterschiede

"Mit 605,73 Euro pro Versicherten liegen die Arzneimittelausgaben im Salzlandkreis zwar geringfügig unter dem Landesdurchschnitt, jedoch sind dies fast 100 Euro mehr, als im Bundesdurchschnitt", sagt Nawrath. Jedoch sind die durchschnittlichen Medikamentenkosten der Versicherten zwischen Aschersleben und Barby jedoch nur um knapp 13 Euro bzw. 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen.

Landesweit die höchsten Medikamentenkosten ermittelte die Barmer GEK im Saalekreis (668 Euro), im Landkreis Mansfeld-Südharz (692 Euro) und in der Stadt Halle (699 Euro). "Die niedrigsten Medikamentenausgaben in Sachsen-Anhalt verzeichnen der Altmarkkreis Salzwedel (539 Euro) sowie die Landkreise Wittenberg (566 Euro) und Börde (571 Euro)", ergänzt Nawrath. In keiner Region Sachsen-Anhalts konnte die größte Ersatzkasse des Landes sinkende Ausgaben feststellen.

Die Gründe für diese großen Unterschiede sind vielfältig. "Es ist nicht überraschend, dass die Regionen mit den höchsten Arzneimittelkosten zumeist auch einen höheren Krankenstand aufweisen. Die Auswertung der Experten hat aber auch ergeben, dass die Unterschiede bei Medikamentenausgaben nicht nur auf den Gesundheitszustand und die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sind", erläutert Thomas Nawrath. "Vielmehr haben auch soziale Strukturen und das Verordnungsverhalten der Ärzte spürbaren Einfluss auf die Kosten."

Mittlerweile geben Krankenversicherungen fast ein Viertel ihrer Leistungsausgaben für Arzneimittel aus. Auch im Jahr 2015 waren Medikamentenkosten einer der größten Kostentreiber der Gesetzlichen Krankenversicherung. "Dazu beigetragen haben auch gesetzliche Änderungen und die Ausgabensteigerungen durch neu eingeführte Medikamente zur Behandlung von Hepatitis C und für Patienten mit Multipler Sklerose", ergänzt Nawrath. Obwohl nur 3,5 Prozent aller Verordnungen auf diese und andere Spezialpräparate entfallen, verursachen sie bei der Barmer GEK etwa 40 Prozent der Gesamtausgaben für Arzneimittel.

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Pressesprecherin Barmer Sachsen-Anhalt
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