Pressemitteilungen aus Rheinland-Pfalz und Saarland

Darmkrebsmonat März 2018: "Darmkrebsvorsorge – da geh´ ich hin …!"

Lesedauer unter 4 Minuten

Der Darmkrebsmonat März 2018 steht an. Die Stiftung LebensBlicke und die Gastro-Liga appellieren in diesem Monat mit dem gemeinsamen Motto "Darmkrebsvorsorge – da geh´ ich hin!" wieder ganz besonders an die Bevölkerung, sich umfassend über die Darmkrebsvorsorge und die Darmkrebsfrüherkennung zu informieren. Das Motto wurde von den Regionalbeauftragten der Stiftung ausgewählt. Eigenverantwortliches Interesse an aktuellen Entwicklungen in der Prävention ist wichtiger Bestandteil jeder Vorsorge. Mit dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, konnte die Stiftung LebensBlicke wieder eine prominente Persönlichkeit als Schirmherrn gewinnen. Die nachfolgenden Kurzmitteilungen fassen wichtige Erfolge, Neuerungen und Ausblicke zusammen.

Professor Dr. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke zum Thema "20 Jahre Stiftung LebensBlicke – Neues zum Darmkrebs-Screening": "Die Erfolge sind beachtlich: mehr als 180.000 Darmkrebsneuerkrankung wurden verhindert, über 40.000 Darmkrebserkrankungen konnten im Frühstadium erkannt werden und waren damit heilbar! Darmkrebs ist heute kein Tabu-Thema mehr: 'Man spricht darüber'. Deutschland hat mit dem Stuhltest und der Darmspiegelung europaweit eines der besten Früherkennungsprogramme. Dennoch sind weitere Verbesserungen vom opportunistischen Screening zu einem bundesweiten bevölkerungsbezogenen Einladungsverfahren vorgesehen. Der bisherige Guajak-Stuhl-Test ist vom immunologischen Stuhltest mit deutlich besserer Treffsicherheit abgelöst worden. Die Flexibilisierung der Altersgrenzen wird den Zugang zur Darmkrebsprävention für Risikogruppen, in Zukunft wohl auch für Männer erleichtern. Die Zukunft gehört dem blutbasierten Darmkrebs-Screening."

Jutta Steinruck, Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen zum Thema "Prävention aus Sicht der Kommunen": "Als Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwighafen unterstütze ich die Untersuchungen zur Darmkrebsvorsorge. Da mir meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Herzen liegen, werde ich im Darmkrebsmonat März die Teilnahme an einem anonymen Test anbieten. Begleitend werde ich die Mittel der internen Kommunikation nutzen, um das Projekt zu bewerben."

Professor Dr. Hermann Brenner, DKFZ Heidelberg, Leiter der Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung zum Thema "Wie sicher sind die immunologischen Stuhltests?": "Seit dem 1.4.2017 haben die immunologischen Stuhlbluttests die bisherigen chemischen Tests im gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland abgelöst. Sie sind einfacher in der Handhabung (einfache, hygienische Probengewinnung mit einem gebrauchsfertigen Probengewinnungsset, Probengewinnung aus nur einem Stuhlgang) und entdecken Darmkrebs sehr viel zuverlässiger als die herkömmlichen Tests. Aufgrund eines möglichen Abbaus des Blutfarbstoffs Hämoglobin bei sehr hohen Außentemperaturen sollten die Proben nach Gewinnung möglichst kühl gelagert und transportiert werden.

Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin Rheinland-Pfalz/Saarland der Barmer Krankenkasse zum Thema "Darmkrebsvorsorge: Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung und die Bedeutung eines Einladungs- und Informationssystems für Versicherte": „Angesichts des demografischen Wandels steht Deutschland vor wachsenden Herausforderungen in der Krebsbekämpfung. Wird Darmkrebs früh entdeckt, beträgt die Heilungschance etwa 90 Prozent. Dennoch scheuen viele Menschen, besonders Männer, die Darmkrebsvorsorge. Das muss sich ändern. Wie wichtig ein Einladungs- und Informationssystem für Versicherte wäre, zeigt die Studie INELDA, die die Stiftung LebensBlicke, die Universität Mannheim und die Barmer konzipiert haben. Bei der Studie wurde geprüft, wie wirksam ein Einladungsschreiben zur Darmkrebsfrüherkennung ist. Die Studie zeigt nach Auswertung der Daten von knapp 50.000 Versicherten, dass persönliche Einladungen ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Inanspruchnahme der Darmkrebsprävention sind.“

ProfessorDr. Dieter Schilling, Ärztlicher Direktor des Diakonissenkrankenhauses Mannheim und Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke zum Thema "Familiäres Darmkrebsrisiko – Was heißt das für Betroffene?": "Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) eines am Dickdarmkrebs erkrankten Menschen haben ein 2-3fach erhöhtes Risiko, ebenfalls Dickdarmkrebs zu entwickeln. Die genetischen Grundlagen für diese Beobachtung sind (noch) nicht umfassend bekannt. Immerhin 20% aller Dickdarmtumore treten familiär gehäuft auf, so dass daraus auch wieder in der im November 2017 publizierten aktuellen S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom empfohlen wird, dass bei Verwandten ersten Grades von Patienten mit Dickdarmkrebs in einem Alter, das 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter des betroffenen Verwandten liegt, eine  komplette Darmspiegelung erfolgen sollte. Ein Stuhltest genügt hier nicht! Die entscheidende Botschaft für alle im Therapieprozess Beteiligten, also Ärzte und Patienten, muss sein, dass die Frage nach Erkrankung in der Familie unverzichtbar ist. Das 'Daran Denken' und die oben genannten Konsequenzen zu ziehen, ist der Schlüssel zum Erfolg."

Christian Lais, Deutscher Schlager- Pop- und Volksmusiker zum Thema "Künstler als Botschafter der Vorsorge": "Nutzen Sie die Möglichkeiten zur Darmkrebsvorsorge! Ich habe selbst zu den Menschen gehört, die dieses Thema immer vor sich hergeschoben haben. Und plötzlich hatte ich dann Probleme mit dem Darm und musste operiert werden. Erst da wurde mir bewusst, wie leichtsinnig mein Verhalten war, das Thema Vorsorge immer so auf die leichte Schulter zu nehmen! Nun gehe ich regelmäßig und appelliere an Sie: Tun Sie es auch!"

Jonathan Zelter, Singer und Songwriter und Newcomer des Jahres 2016 (ZDF/Carmen Nebel): "Vermeiden statt leiden! Ich finde es wichtig, dass man die Chancen nutzt, sich aktiv dem Darmkrebs entgegenzustellen. Es gibt zum Glück die Möglichkeit zur Vorsorge. Auch bewusste Ernährung bereits ab dem Kleinkindalter kann vor allem bei erblicher oder gesundheitlicher Vorbelastung dazu beitragen, das Risiko einer Erkrankung zu minimieren oder sogar zu vermeiden. Damit möglichst viele davon erfahren, unterstütze ich gerne mit meiner Band das Benefizkonzert am 17. März in Ludwigshafen. Wir freuen uns darauf, an diesem Tag das Leben mit euch zu feiern!"