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GKV-VSG weiter denken

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Die Barmer GEK Landesvertretung NRW wird künftig "Hafengespräche zur Gesundheit" mit Akteuren aus dem Gesundheitswesen führen. Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe war kürzlich eine Podiumsdiskussion zum GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) im Düsseldorfer Medienhafen.

Auf dem Podium sprachen Bernhard Brautmeier (Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein), Thomas Müller (Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe), Dr. Frank Stollmann (NRW-Gesundheitsministerium), Peter Preuß (CDU) und Heiner Beckmann (Barmer GEK) insbesondere über die Weiterentwicklung der sektorenübergreifenden Versorgung.

Beckmann begrüßte als Landesgeschäftsführer der Krankenkasse das Bemühen des Gesetzgebers, mit dem im Sommer 2015 in Kraft getreten Gesetz eine bessere sektorenübergreifende Versorgung zu ermöglichen. So soll beispielsweise bundesweit eine ambulante Krankenhausbehandlung in Regionen mit einem niedrigen Versorgungsgrad vereinfacht werden. Zudem profitieren gesetzlich Versicherte von einem einfacheren Zugang zur Therapie in Hochschulambulanzen.

"Einheitliche Vergütungen von ambulante Leistungen"

Auch bei der Notdienstversorgung und beim sogenannten Entlassmanagement - von der stationären in die ambulante Therapie - sieht das Versorgungsstärkungsgesetz eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Sektoren vor als bisher. Darüber hinaus ist aus Sicht der Barmer GEK künftig eine sektorenübergreifende Versorgungsplanung erforderlich. "Wir brauchen einen einheitlichen Ordnungsrahmen, damit dieselben Leistungen in Krankenhausambulanzen und Arztpraxen identisch vergütet werden", forderte Beckmann. Dazu seien Gesetzesänderungen notwendig. Die Kriterien dafür könnten unter Umständen vorab im Rahmen von Modellprojekten erprobt und evaluiert werden, wie Stollmann bestätigte.

Nutzen der Terminservicestellen bei Gesprächspartnern umstritten

Kontrovers diskutiert wurden die im Januar bundesweit eingeführten Terminservicestellen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen. Für Müller und Brautmeier waren diese angesichts der bisher geringen Inanspruchnahme kein Erfolgsmodell. Preuß und Stollmann hingegen wiesen darauf hin, dass der zeitnahe Zugang zur fachärztlichen Versorgung durch die Terminservicestellen für Patienten seit Januar deutlich erleichtert werde.

Mehr Informationen zur sektorenübergreifenden Versorgungsplanung enthält die Publikationsreihe "Gesundheitswesen Aktuell".