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Medizinische Versorgung in NRW – Barmer fordert mehr Zusammenarbeit

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Düsseldorf, 11. April 2019 – Die Barmer appelliert an die nordrhein-westfälische Landesregierung, die Behandlung von Patienten in Arztpraxen und Krankenhäusern stärker als bisher miteinander zu verzahnen. „Egal ob Ballungsgebiet oder ländliche Region, die Qualität der medizinischen Versorgung sollte überall gleich hoch sein. Momentan haben wir in Nordrhein-Westfalen jedoch Gegenden mit einer Unter-, Fehl- und sogar Überversorgung“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer. So ist die Landesregierung für die Kliniken zuständig, aber die Verteilung der Arztsitze für Praxen in NRW wird in Berlin entschieden. Die Krankenkasse hat nun ein Zehn-Punkte-Papier mit Vorschlägen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung vorgelegt.

Planung der Versorgung am tatsächlichen Bedarf

„Zwar profitieren viele Menschen in NRW von regionalen Projekten, bei denen Klinken, Arztpraxen und Kassen kooperieren. Aber es bedarf einer gesetzlichen Neuregelung, bevor diese Versorgungsmodelle die Regel werden können“, betont Beckmann. So ist laut Barmer-Papier die Grundlage für den Systemwechsel die Abkehr von der getrennten Planung ambulanter und stationärer Leistungen. Dafür sollen die Daten von Arztpraxen und Krankenhäusern in einem neutralen Institut, zum Beispiel dem Statistischen Bundesamt, zusammenlaufen. So ließe sich für jede Region der tatsächliche Bedarf an medizinischen Leistungen ermitteln. In jedem Bundesland soll zudem ein Gremium errichtet werden, in dem Politik, Krankenkassen, Kassenärztliche Vereinigung und Krankenhausgesellschaft auf Basis der Daten die medizinische Versorgung gemeinsam ausgestalten.

Zum Barmer-Konzept gehört auch, dass Leistungen, die sowohl von niedergelassenen Ärzten als auch in Kliniken erbracht werden, künftig einheitlich vergütet werden sollen.

Zehn-Punkte-Papier als Motor für die Debatte zur Neugestaltung

Seit 2018 existiert eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Sektorenübergreifende Versorgung“. An ihren Sitzungen nehmen auch Vertreter aus NRW teil. Bis zum Jahr 2020 soll die Gruppe Vorschläge für die Weiterentwicklung der ambulanten und stationären Behandlung vorlegen. Die Barmer begrüßt die Initiative und möchte mit dem Zehn-Punkte-Papier die bundesweite Debatte zur Verbesserung der Versorgung vorantreiben.