Pressemitteilungen aus Nordrhein-Westfalen

Schmerzen im Kreuz: Frauen in NRW häufiger von Hexenschuss betroffen

Lesedauer unter 2 Minuten

Düsseldorf (18.03.2016). Bei plötzlichen intensiven und starken Schmerzen im Rücken spricht der Volksmund von einem Hexenschuss. Bereits im ersten Halbjahr 2015 waren in Nordrhein-Westfalen mehr als 412.000 Versicherte der Barmer GEK davon betroffen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2014 erhielten rund 576.000 Versicherte eine Hexenschuss-Diagnose. "Dabei sind Frauen nach wie vor deutlich häufiger betroffen. Das kann verschiedene Gründe haben", sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der Barmer GEK.

Fast jedem Vierten schießt es ins Kreuz

Insgesamt erlitten bereits im ersten Halbjahr 2015 rund 19,5 Prozent der NRW-Versicherten einen Hexenschuss – fast jeder vierte. Damit liegt NRW knapp unter dem Bundesschnitt von 20 Prozent. Die meisten Versicherten erwischte der Schmerz in Sachsen (24,3 Prozent), die wenigsten in Schleswig-Holstein (17,4 Prozent). Im ersten Halbjahr 2015 lag der Anteil von Frauen mit der Diagnose Hexenschuss bei fast 68 Prozent. 2013 und 2014 zeigt sich mit knapp 67 Prozent ein ähnliches Bild. Ein Hexenschuss ist eine akute Muskelverspannung im Kreuz. Über die Gründe, weshalb Frauen häufiger betroffen sind, wird viel gemutmaßt: Von ungeeignetem Schuhwerk über eine schwächere Rückenmuskulatur bis zu Haltungsschäden durch einseitiges Handtaschen-Tragen. Dieses Phänomen kann aber auch ganz andere Gründe haben. Marschall: "Fest steht, dass Frauen ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein als Männer haben und bei Beschwerden häufiger zum Arzt gehen." Dieses Ergebnis bestätigt auch der aktuelle Barmer GEK Arztreport: Ein Mann hat pro Jahr im Schnitt fast 1,5 Mal weniger Kontakt zu einem Arzt als eine Frau.

Schonhaltung vermeiden: Bewegung trotz Schmerzen

Ein Hexenschuss ist schmerzhaft, aber meist ungefährlich. Verantwortlich sind häufiges, langes Sitzen und Bewegungsmangel. Ärzte empfehlen daher trotz schmerzbedingter Unbeweglichkeit keine Bettruhe. Marschall: "Neben normalen Alltagsbewegungen können Wärme und auch rezeptfreie Schmerzmittel helfen." Vorbeugen können Rückentraining und Sportarten, die die Rückenmuskulatur stärken, wie Schwimmen oder Yoga.

Kontakt für die Presse:

Tobias Klingen
Pressesprecher Barmer Nordrhein-Westfalen
Telefon 0800 333 004 45 11 31
E-Mail: presse.nrw@barmer.de
Twitter: twitter.com/BARMER_NRW