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Mehr als die Hälfte der berufstätigen Frauen in Nordrhein-Westfalen war 2020 mindestens einmal krankgeschrieben

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Düsseldorf, 5. März 2021 – Mehr als die Hälfte der berufstätigen Frauen in Nordrhein-Westfalen (52,8 Prozent) war im vergangenen Jahr mindestens einmal krankgeschrieben. Das geht aus einer Analyse der Barmer hervor. „Die Frauen in NRW sind häufiger krankgeschrieben als die Männer, bei denen die Quote der Arbeitsunfähigkeit bei 47 Prozent lag“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer, anlässlich des Weltfrauentages am 8. März.  Auch der Krankenstand ist bei den Frauen mit 5,24 Prozent höher als bei den Männern (4,67 Prozent). Im Schnitt war jede berufstätige Frau in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 19,1 Tage krankgeschrieben. Bei den Männern weist diese Statistik einen Wert von 17,1 aus. Im Vergleich liegen die Zahlen für die Erwerbstätigen in NRW nicht weit entfernt von den bundesweiten Werten. Bezogen auf ganz Deutschland waren die Frauen im Schnitt 19,2 Tage arbeitsunfähig, die Männer 16,9 Tage. Im Bund waren 53,7 Prozent der Frauen und 47,6 Prozent der Männer mindestens einmal krankgeschrieben.

Jobs mit hohem Krankenstand und Doppelbelastung

Die Gründe für die unterschiedliche Krankheitslast bei Männern und Frauen sind nach Angaben der Barmer-Analysten vielschichtig. „Frauen sind nicht per se krankheitsanfälliger als Männer. Aber es arbeiten zum Beispiel mehr Frauen in Berufen, in denen die Krankenstände generell hoch sind. Etwa in der Alten- und Krankenpflege“, so Landesgeschäftsführer Beckmann. Auch dürften viele berufstätige Frauen weiterhin maßgeblich für Haushalt und Kindererziehung zuständig sein. Diese Doppelbelastung könne sich auf die Gesundheit auswirken. Zudem hätten Frauen im Erwerbsalter für viele Erkrankungsgruppen größere Risiken als ihre männlichen Kollegen. Prostatakrebs trete bei Männern vorwiegend erst im Rentenalter auf. Mit Brustkrebs hätten Frauen jedoch oftmals schon vor Eintritt ins Rentenalter zu kämpfen. In den jüngeren Altersgruppen erklären zudem Schwangerschaftskomplikationen den Geschlechterunterschied beim Krankenstand.

Die Barmer hat für ihre Analyse die Daten von rund 934.000 Erwerbspersonen in NRW im Alter zwischen 15 und 64 Jahren ausgewertet, die im Jahr 2020 bei der Krankenkasse versichert waren.

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Tobias Klingen
Pressesprecher Barmer Nordrhein-Westfalen
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