Pressemitteilungen aus Niedersachsen und Bremen

Barmer-Zahnreport Niedersachsen und Bremen: Über 30 Prozent nicht beim Zahnarzt - Bremer mit wenigsten Kariesfüllungen

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Hannover, 23. Juni 2020 – Karies verschleißt die Zahnsubstanz, laut Barmer Zahnreport 2020 erhielten 26,5 Prozent der Zahnarztbesucher deutschlandweit im Jahr 2018 mindestens eine Füllung. “In Niedersachsen waren es 25,3 Prozent, in Bremen nur 22,5 Prozent. Erneut die niedrigste Quote in Deutschland“, sagt Landesgeschäftsführerin Heike Sander über die aktuelle Auswertung für die beiden Bundesländer. Ob Bremer und Niedersachsen nun besser erhaltene Gebisse haben als der Rest der Republik lässt sich aus der Studie nicht ableiten. Denn in beiden Bundesländern wird der Zahnarzt beispielsweise etwas weniger konsultiert als im Bund. Während sich in ganz Deutschland 70,8 Prozent der Versicherten beim Zahnarzt behandeln ließen, waren es in Niedersachsen 68,4 Prozent und in Bremen lediglich 66,0 Prozent. 

Am wenigsten Zahnsteinentfernungen in Bremen

Mindestens ein Zahn wurden 8,3 Prozent der Zahnarztpatienten im Bund gezogen. In Niedersachsen lag die Quote mit 8,2 Prozent wie in Bremen mit ebenfalls 8,2 Prozent etwas unter dem Deutschlandniveau. Auch bei der Zahnsteinentfernung liegen die Niedersachsen mit 40,8 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 47,4 Prozent. Mit 39,6 Prozent war die Behandlungsrate in Bremen erneut die niedrigste in ganz Deutschland. Allerdings mussten sich jeweils 5,7 Prozent der Zahnarztbesucher in Niedersachsen und Bremer einer Wurzelbehandlung unterziehen. In ganz Deutschland lag die Quote bei „nur“ 5,3 Prozent.

Bremen weiterhin führend bei Panoramaschichtaufnahmen

Die Panoramaschichtaufnahme stellt eine der teuersten von Vertragszahnärzten abgerechneten Röntgenleistungen dar. Hierbei handelt es sich um eine Rundum-Röntgenaufnahme der Ober- und Unterkiefer mit sämtlichen Zähnen, die gewonnen wird, indem die Aufnahmeeinheit um den Kopf des Patienten halbkreisförmig herumfährt. Sie wird beispielsweise im Rahmen der Versorgung mit Implantaten oder Brücken eingesetzt. Ein steigender Anteil von 9,6 Prozent der deutschen Bevölkerung hat sie mindestens einmal im Jahr in Anspruch genommen. Das regionale Muster der Inanspruchnahme dieser Leistung nach Ländern unterscheidet sich deutlich vom Muster der anderen untersuchten Leistungen. Sind bei der Leistungsinanspruchnahme sonst eher Ost/West-Unterschiede beobachtbar, fallen hier eher Nord/Süd-Unterschiede mit höheren Behandlungsraten im Norden auf. Hier führt Bremen die bundesweite Statistik wie in den Vorjahren mit 13,1 Prozent vor Niedersachsen mit 12,0 Prozent an.  

Weitere Informationen zum Barmer Zahnreport 2020 sind online abrufbar unter www.barmer.de/p015355

Hintergrund 

Der Barmer Zahnreport 2020, erstellt von den Wissenschaftlern der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU–Technische Universität Dresden in Zusammenarbeit mit der Datenanalyse der AGENON Gesellschaft für Unternehmensentwicklung im Gesundheitswesen mbH Berlin, liefert einen aktuellen Einblick in die vertragszahnärztliche Versorgung in Deutschland. Die Datenbasis für die Analysen des Standard- und des Schwerpunktteils bilden anonymisierte, versichertenbezogene Routinedaten rund neun Millionen Barmer-Versicherter.