Pressemitteilungen aus Niedersachsen und Bremen

Chronische Schmerzen

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Hannover (18.03.2016) Volksleiden chronischer Schmerz? Im Arztreport 2016 legt die Barmer GEK auf Basis von Krankenkassendaten erstmals belastbare Zahlen zu diesem Thema vor. Mit ernstem Ergebnis: In Deutschland leiden vier Prozent der Bevölkerung, also etwa 3,25 Millionen Menschen an chronischem Schmerz. Allein in Niedersachsen sind es rund 291.000 und in Bremen etwa 24.000. "Chronischer Schmerz ist eine eigenständige Erkrankung, die sehr spezifisch behandelt werden muss", erklärt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer GEK in Niedersachsen und Bremen.

70 Prozent höherer Arzneimittelverbrauch

Patienten mit chronischen Schmerzen sind häufig von einer Vielzahl an Erkrankungen betroffen und sie bekommen bis zu 70 Prozent mehr Arzneimittel verordnet als Gleichaltrige, die nicht unter chronischem Schmerz leiden. Insbesondere bei älteren Schmerzpatienten ist mit Arzneimittelwechselwirkungen zu rechnen. Die Versorgung der Erkrankten habe in den vergangenen Jahren zwar Fortschritte gemacht, sie müsse aber noch deutlich verbessert werden. „Eine durchgängige Versorgungskette und interdisziplinäre Zusammenarbeit sind absolut notwendig. Dabei soll der Hausarzt eine Lotsenfunktion übernehmen“, fordert Heike Sander.

Multimodale Schmerztherapie fördern

Die Zahl der Patienten, die im Krankenhaus mit einer multimodalen Schmerztherapie behandelt wurden, hat sich in den Jahren 2006 bis 2014 mehr als verdoppelt. Damit sind im Jahr 2014 in Niedersachsen bei rund 4.700 Patienten chronische Schmerzen multimodal therapiert worden (in Bremen bei gerade einmal 460). Das entspricht jedoch nur einem Fünftel aller Patienten, die potenziell für eine solche Therapie geeignet wären. Die Versorgung mit multimodaler Schmerztherapie sei insbesondere unter Qualitätsgesichtspunkten nicht ausreichend sichergestellt. Sander: "Wir unterstützen daher intensiv die Bemühungen seitens der Fachgesellschaften, verbindliche Qualitätskriterien für die multimodale Schmerztherapie im Krankenhaus zu entwickeln."

Mehr Informationen im Arztreport 2016 unter: www.barmer.de/546800

Kontakt für die Presse:

Michael Erdmann
Pressesprecher Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4432
E-Mail: michael.erdmann@barmer.de
Twitter: twitter.com/BARMER_NIHB

Julia Franz
Pressesprecherin Barmer Niedersachsen, Bremen
Telefon: 0800 33 30 04 65 4431
E-Mail: julia.franz@barmer.de