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Barmer Hessen befürchtet große Impflücken bei Erstklässlern

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Frankfurt, 14. August 2020 - Viele hessische Kinder werden dieses Jahr vermutlich ohne ausreichenden Impfschutz eingeschult. Davon geht die Barmer in Hessen aus. Wegen der Corona-Pandemie sind in Hessen sowohl die Schuleingangsuntersuchungen als auch die vorsorglichen U-Untersuchungen in den Kinderarztpraxen ausgefallen. Somit dürfte bei vielen Kindern versäumt worden sein, den Impfstatus zu überprüfen und entsprechend nachzuimpfen.

„Schon in den vergangenen Jahren wurde bei Kindern im einschulungsfähigen Alter bei kaum einer der 13 wichtigsten Infektionskrankheiten ein Durchimpfungsgrad von 90 Prozent erreicht“, sagt Martin Till, Landesgeschäftsführer der Barmer Hessen, und stützt sich dabei auf Auswertungen seiner Kasse für den Arzneimittelreport 2019.

„Herdenimmunität“ verfehlt

Hohe Impfquoten seien allerdings nötig, um eine ausreichende Immunität unter Kindern herzustellen. „In Hessen werden im bundesweiten Vergleich zwar recht hohe Impfquoten erreicht. Trotzdem sind immer noch zu wenige Kinder geimpft, damit diejenigen geschützt werden, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können“, so Till. Laut Barmer-Report hatten sogar 3,1 Prozent der 2015 in Hessen geborenen Kinder in den ersten beiden Jahren keine der 13 Impfungen erhalten, die die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt. Er rät Eltern, sich beim Kinderarzt über den Impfschutz beraten und die empfohlenen Impfungen bei ihren Kindern durchführen zu lassen.

RKI moniert Impf-Defizite

Auch das Robert-Koch-Institut (RKI) stellt in seinem aktuellen epidemiologischen Bulletin Defizite beim Impfstatus von Kindern fest. Demnach würden Impfungen später durchgeführt als empfohlen und Impfserien nicht zeitgerecht abgeschlossen.

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Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
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