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Bundesweite Aktionswoche „Kein Alkohol am Arbeitsplatz“ vom 18. bis 26. Mai: Alkoholkranke Erwerbstätige sind deutlich länger krankgeschrieben

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Frankfurt, 10. Mai 2019 – Riskanter Alkoholkonsum ist kein Jugendphänomen. Etwa zehn Prozent der Erwerbstätigen betreiben laut einer Studie des amerikanischen Stanford Forschungsinstituts einen riskanten Alkoholkonsum. Mit spürbaren Folgen für Unternehmen und Verwaltungen: Das Betriebsklima leidet, Leistungsfähigkeit und Arbeitsqualität sinken, es kommt zu krankheitsbedingten Fehlzeiten und Arbeitsausfällen.

Erwerbstätige mit Alkoholproblem fehlen fast 40 Tage länger am Arbeitsplatz

„Gerade in turbulenten Zeiten versuchen viele Beschäftigte, Hektik und Stress mit Suchtmitteln zu bewältigen. Die Pille ist schnell geschluckt und das Glas rasch geleert. Aber diese ‚kleinen Helfer‘ machen schnell süchtig“, sagt Norbert Sudhoff, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hessen, anlässlich der bundesweiten Aktionswoche und verweist auf aktuelle Auswertungen seiner Kasse. Demnach wurden bei 1,23 Prozent der Erwerbstätigen in Hessen im Jahr 2017 ein Alkoholproblem diagnostiziert. Männer waren dabei mehr als doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Erwerbstätige mit einem Alkoholproblem fehlten fast 40 Tage länger am Arbeitsplatz als andere Beschäftigte. Allerdings sind Alkoholprobleme selten explizit die Diagnose, mit der Fehlzeiten begründet werden. Stattdessen häufen sich bei dieser Gruppe Diagnosen wie psychische Erkrankungen, Verletzungen und Magen-Darm-Probleme. Innere Schädelverletzungen wie Gehirnerschütterungen kommen in dieser Gruppe zehn Mal häufiger vor als im Durchschnitt.

Problem erkennen und Maßnahmen anbieten

„Egal welche Ursachen und Auslöser für einen riskanten Alkoholkonsum oder alkoholbedingte Probleme bei Erwerbtätigen vorliegen. Wichtig ist, dass sie möglichst frühzeitig, insbesondere von Führungskräften, erkannt werden“, sagt Sudhoff. Denn je eher Auffälligkeiten bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wahrgenommen werden, desto besser können Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren getroffen und Maßnahmen zur Suchtprävention angeboten werden. Die Barmer und die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS) stellen dazu allen Akteuren in der Arbeitswelt mit ihrer Internet-Plattform www.sucht-am-arbeitsplatz.de kostenlos und umfassend wissenschaftlich fundiertes Wissen zum Thema Sucht am Arbeitsplatz zur Verfügung und bieten gleichzeitig praktische Orientierungshilfe.

Mehr Informationen: www.sucht-am-arbeitsplatz.de

Hintergrund: Die Auswertungen beziehen sich auf Erwerbspersonen mit Versicherung bei der Barmer zum 1. Januar 2017, Altersgruppe 15 bis 64 Jahre. Anteil der Personen mit ambulant oder stationär dokumentierter Diagnose F10 (psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol), einheitlich standardisiert nach der Geschlechts- und Altersstruktur von Erwerbstätigen in Deutschland 2010.

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Pressesprecher Barmer Hessen
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