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Rückenoperationen in Hessen: Erhebliche regionale Unterschiede

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Frankfurt, 18. Juli 2017 - Patienten mit Rückenschmerzen landen in Nord- und Osthessen häufiger auf dem OP-Tisch als in anderen Landesteilen. Zu diesem Ergebnis kommt die Barmer Hessen nach Auswertung ihrer stationären Daten aus den Jahren 2013 bis 2015.

„Diese großen regionalen Unterschiede sind nicht nachvollziehbar“, so Landesgeschäftsführer Norbert Sudhoff. Während in Frankfurt, Darmstadt oder Wiesbaden die Fallzahlen bei Rücken Operationen weit unter dem Bundesdurchschnitt liegen, erreichen die Kreise Fulda, Werra-Meißner, Hersfeld-Rotenburg sowie Vogelsberg mittlerweile Fallzahlen von bis zu 45 Prozent über dem Bundeswert. Ähnlich verhält es sich mit den Ausgaben. Durchschnittlich 91 Euro gab die Barmer Hessen im Jahr 2015 pro Versicherten für Rücken-Operationen aus. Frankfurt (63 Euro), Wiesbaden (72 Euro) und Darmstadt (73 Euro) unterschreiten diesen Landeswert deutlich. Ganz anders sieht es im Norden und Osten des Landes aus: In Fulda und im Werra-Meißner-Kreis werden 123 Euro ausgegeben im Kreis Waldeck-Frankenberg 143 Euro. Ausgaben-Spitzenreiter ist der Kreis Hersfeld-Rotenburg mit 150 Euro.

Patientensouveränität durch Zweitmeinung stärken

Die Zahl der Eingriffe an der Wirbelsäule hat auch laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung (Faktencheck Rücken - Rückenschmerzbedingte Krankenhausaufenthalte und operative Eingriffe) um 71 Prozent zugenommen. Doch nach Einschätzung von Experten ist bei weitem ist nicht jeder Eingriff notwendig (Barmer Krankenhausreport 2015). Eine Umfrage von Barmer und der Bertelsmann Stiftung belegt, dass viele Menschen bei der Entscheidung für oder gegen eine Behandlung sehr unsicher sind. „Ein qualifiziertes Zweitmeinungsverfahren kann Patientinnen und Patienten wertvolle Hilfe geben, um Chancen und Risiken planbarer Eingriffe besser einzuschätzen und nicht notwendige Operationen zu vermeiden“, erklärt der Barmer Landesgeschäftsführer. Seine Kasse bietet dafür seit 2013 ein strukturiertes Zweitmeinungsverfahren. In ganz Hessen stehen qualifizierte Orthopäden und Rückenspezialisten für eine unabhängige Zweitmeinung zur Verfügung.

Kontakt für die Presse:

Dr. Carlo Thielmann
Pressesprecher Barmer Hessen
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