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An den Impfschutz denken: Über 1600 Keuchhusten-Fälle in Hessen

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Frankfurt, 22. Februar 2018 – Keuchhusten ist eine schwere bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege und sehr ansteckend. Durch langanhaltende Hustenattacken ist die Erkrankung mit großem Leidensdruck für die Patienten verbunden. Obwohl eigentlich allgemein als Kinderkrankheit angesehen, erkranken auch immer mehr Erwachsene. „Die Fallzahlen bleiben auf einem hohen Niveau. 1641 Fälle wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) im Jahr 2017 für Hessen gemeldet“, so Barmer Landesgeschäftsführer Norbert Sudhoff. Bereits 168 Fälle waren es seit Beginn des Jahres. Besonders betroffen sind die Landkreise Main-Kinzig, Offenbach und Wetterau.

Schwere bakterielle Infektionskrankheit

Keuchhusten ist eine schwere bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege, die durch den Erreger Bordetella pertussis hervorgerufen wird. Keuchhusten kann sich über mehrere Wochen bis Monate hinziehen. Vor allem für Neugeborene und Säuglinge kann Keuchhusten lebensbedrohlich sein. Charakteristisch ist "keuchender" Husten, begleitet von zähem Auswurf bis hin zu Erstickungsanfällen. Mit starkem Husten versucht der Körper vergeblich, die erkrankten Atemwege zu reinigen. Auch wenn der Keuchhusten-Erreger erfolgreich bekämpft wurde, bessern sich die Symptome erst, wenn sich das Gewebe wieder regeneriert hat. Eine Pertussis-Erkrankung dauert deshalb mitunter Wochen bis Monate.

Impfung bleibt der beste Schutz

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung gegen Pertussis im Alter von 2, 3 und 4 Monaten, eine weitere im Alter zwischen 11 und 14 Monaten sowie jeweils eine Auffrischungsimpfung mit 5 bis 6 Jahren und zwischen 9 und 17 Jahren. Die Auffrischungsimpfungen erfolgen mit dem Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis. Erwachsene sollten sich einmalig gegen Pertussis impfen lassen, und zwar mit der nächsten Auffrischungsimpfung gegen Tetanus und Diphtherie (evtl. zusätzlich gegen Kinderlähmung). "Auf einen möglichen Kollektivschutz sollte sich niemand verlassen oder hoffen, dass die Erkrankungswellen vor den Landes- oder Stadtgrenzen Halt machen. Eine Impfung ist und bleibt der beste Schutz", so Sudhoff. Denn die Erkrankungsfälle unter Erwachsenen nehmen zu: Lag 1995 das Durchschnittsalter der Pertussis-Erkrankten noch bei 15,1 Jahr, stieg es bis 2008 auf 41,7 Jahre. Der Grund dafür ist, dass mit zunehmendem Alter der Impfschutz nachlässt. „Viele Erwachsene lassen sich aber nicht wie empfohlen erneut impfen“, bedauert Sudhoff.

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