Pricktest auf einem Arm
STANDORTinfo für Hamburg

Mit Immuntherapie allergisches Asthma verhindern

Lesedauer unter 2 Minuten

Laut einer repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung leben in mehr als 40 Prozent der Hamburger Haushalte Allergiker. Allergischer Schnupfen ist lästig. Entwickelt sich daraus Asthma, wird es gefährlich. Und allein bis zu 40 Prozent der Menschen mit Heuschnupfen könnten später einmal allergisches Asthma bekommen, wenn sie nicht sorgfältig behandelt werden. Viele Heuschnupfen-Patienten nehmen diesen drohenden so genannten Etagenwechsel aber nicht ernst. Dabei lässt er sich gut aufhalten.

Allergie behandeln – Asthma vermeiden

Der Winter ist für die meisten Heuschnupfen-Geplagten eine Phase der Ruhepause. Diese Zeit sollte aber nicht nur zum Durchatmen genutzt werden, sondern auch, um mit einer sogenannten Hyposensibilisierung zu beginnen. Die Hyposensibilisierung, auch als Desensibilisierung oder spezifische Immuntherapie (SIT) bekannt, ist die einzige Arzneimitteltherapie, die statt der Symptome die Ursachen einer Allergie behandelt. Dabei wird dem Allergiker in langsam größer werdenden Abständen (anfangs täglich, später monatlich) das Allergen in kleinen, stetig steigenden Mengen verabreicht. Alternativ bieten sich auch Tropfen oder Tabletten an. Auf diese Weise soll sich der Körper Schritt für Schritt an das Allergen gewöhnen, um später deutlich weniger oder im Idealfall gar nicht mehr darauf zu reagieren.

Die WHO hat bereits in einem Positionspapier aus dem Jahr 1997 die Hyposensibilisierung als die wirksamste Behandlungsmethode in der Allergologie bewertet.

Dauer einer Hyposensibilisierung

In der Regel erstreckt sich eine Hyposensibilisierung über drei Jahre. Durchhalten lohnt sich, die meisten Patienten haben nach einer erfolgreichen Hyposensibilisierung kaum noch oder keine Beschwerden mehr. In vielen Fällen verhindert sie, dass sich die Allergie verschlechtert oder dass aus einem Heuschnupfen allergisches Asthma wird.

Ist die Hyposensibilisierung für jeden geeignet?

Eine Hyposensibilisierung kommt vor allem für Patienten infrage, die an einer Allergie vom sogenannten Soforttyp leiden. Anzeichen sind beispielsweise saisonale Beschwerden wie der sogenannte Heuschnupfen und leichtes bis mittelgradiges allergisches Asthma, das bspw. durch Gräserpollen ausgelöst wird. Bei Allergien gegen Bienengift oder Wespengift kann eine erfolgreiche Hyposensibilisierung sogar lebensrettend sein, da die allergischen Reaktionen in diesen Fällen oft sehr heftig ausfallen und leicht zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock führen können.

Welcher Arzt führt die Behandlung durch?

Bereits die Allergietestung erfordert viel Erfahrung in der Auswertung der Testergebnisse zusammen mit den Angaben des Patienten. Denn nur mit der richtigen Interpretation kann der passende Impfstoff ausgewählt werden. Außerdem kann es bei der Hyposensibilisierung in seltenen Fällen zu unerwünschten Reaktionen kommen. Aus diesen Gründen sollte ein Facharzt, also ein Allergologe, Diagnostik und Therapie durchführen.

Wichtig für den Therapieerfolg kann auch ein Blick in die überarbeitete Leitlinie der Deutschen Gesellschafft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) sein, sie bietet Orientierung für Arzt und Patient. Wirksamkeit, Sicherheit und Zulassung sollten bei der Therapieauswahl Priorität haben.

Eine stets aktuelle Übersicht ist über diesen Link auf der Homepage der DGAKI zu finden: http://www.dgaki.de/leitlinien/s2k-leitlinie-sit/sit-produkte-studien-zulassung/

Wer übernimmt die Kosten?

Die Behandlungskosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Links:
Tipps für Hausstauballergiker: www.barmer.de/p003200
Deutscher Allergie- und Asthmabund: www.daab.de
Allergieinformationsdienst: www.allergieinformationsdienst.de
Allergiecheck.de: www.allergiecheck.de